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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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der
Vater bei seinen auserwählten Kindern bekannt.
    Der Siebzehnte Primarch
richtete den Blick auf den Ozean aus Kriegern in ihren grauen Rüstungen, die
alle nur zu dem Zweck gezüchtet worden waren, seine Befehle zu befolgen. Nur
für einen kurzen Moment schien er innezuhalten, als hätte ihn der
überwältigende Anblick dazu veranlasst. Diejenigen, die ihm am nächsten waren,
konnten sehen, wie das Gedankenfeuer seine Augen aufblitzen ließ.
    »Meine Söhne«, sagte er und
untermalte die Worte mit einem Lächeln, dem der Makel von Traurigkeit anhaftete.
    »Mein Herz macht einen
Freudensprung, wenn ich euch alle vor mir sehe.«
     
    Einen der Söhne des
Gott-Imperators anzusehen, das war, als würde man eine Vision von
avataristischer Schönheit in sich aufnehmen. Menschliche Sinne — und das galt sogar
für die im Labor verbesserten Wahrnehmungen der Astartes-Krieger — hatten Mühe,
das zu verarbeiten, was sie vor sich sahen. Als Argel Tal zum ersten Mal vor
Lorgar stand, da war er ein kleiner Junge von nicht mal elf Jahren.
Anschließend hatte er einen Monat unter Albträumen aus Verwirrung und Schmerz
gelitten.
    Die Apothecarii der Legion, die
sich um die kindlichen Rekruten kümmerten, waren auf diese Reaktion vorbereitet.
Turyon, der Apothecarius, der sich um Argel Tals Implantationsoperationen
kümmerte, hatte ihm das Phänomen in einer der winzigen Isolationszellen
erklärt, die jedem Akoluthen der Legion während der Ausbildung zugestanden
wurde.
    »Die Albträume sind ganz
natürlich, sie werden mit der Zeit nachlassen. Dein Verstand muss das
verarbeiten, was du gesehen hast.«
    »Ich bin mir nicht sicher, was
ich eigentlich gesehen habe«, räumte der Junge ein.
    »Du hast den Sohn eines Gottes
gesehen. Der Verstand und die Augen eines Sterblichen sind nicht darauf
vorbereitet, solche Dinge zu Gesicht zu bekommen. Es dauert eine Weile, um sich
damit zu arrangieren.«
    »Es tut weh, wenn ich meine
Augen zumache. Es tut weh, wenn ich mich an ihn erinnere.«
    »Es wird nicht für alle Zeit wehtun.«
    »Ich will ihm dienen«,
versprach der elfjährige Junge, der noch immer zitterte, wenn er an das dachte,
was er im Traum gesehen hatte. »Ich werde ihm dienen, das schwöre ich.« Turyon
nickte daraufhin, dann erzählte er ihm von den zahlreichen tödlichen Prüfungen,
die noch vor ihm lagen, bevor er den Mantel eines Astartes tragen konnte. Argel
Tal hörte dem Mann nicht zu — jedenfalls hatte er es damals nicht gemacht, an
jenem Morgen, an dem die schwache colchisianische Sonne durch das einzelne
Fenster Licht in die Zelle trug.
    Jetzt kreisten seine Gedanken
immer noch um Turyon.
    Der Apothecarius war vor
vierzig Jahren gestorben, und Argel Tal trug ein Erinnerungsstück an jene
Schlacht bei sich.
    Selbst heute konnte er die
geschwungene, abgebrochene Klinge nichtmenschlicher Herkunft nicht betrachten,
ohne sich dabei an Turyons aufgeschlitzte Kehle zu erinnern.
    In Wahrheit war dies der Grund,
weshalb er die Klinge noch immer besaß. Um sich daran zu erinnern. Es mochte sein,
dass es eine morbide Angewohnheit war, und einer der Ordenspriester hatte ihn
deswegen auch oft kritisiert.
    Es war ein Zeichen für einen
kranken Geist, wenn man die Waffen sammelte, mit denen die eigenen Brüder
getötet worden waren.
    Argel Tal sah auf.
    »Blut verlangt nach Blut«,
sagte Lorgar zu den Kriegern, die sich im Kratergrab von Monarchia versammelt hatten.
»Blut verlangt nach Blut.«
    So wie jedes Mal, wenn er sich
in der Gegenwart seines Vaters befand, zwang Argel Tal seinen Verstand, sich
auf Details zu konzentrieren, statt die gesamte Manifestation seines Genvaters
erfassen zu wollen.
    Lorgars Augen, die das
Schneegrau des Winterhimmels über Colchis aufwiesen, waren mit Kajal
eingerahmt, was sie von der Haut des Primarchen nur noch deutlicher abhob —
jener Haut, die mit dem bloßen Auge betrachtet goldfarben zu sein schien.
    Die Augenlinsen von Argel Tals
Helm filterten alles auf eine Welt aus taktischen Anzeigen vor einem düsteren Hintergrund,
dennoch gingen dadurch keinerlei Details verloren. Er konnte die Tausende von
individuellen colchisianischen Glyphen erkennen, die mit goldener Tinte auf die
weiße Haut des Primarchen aufgetragen worden waren. Es hieß, dass diese
Tätowierungen aus in Keilschrift verfassten Texten Lorgars Körper fast
vollständig bedeckten. Für jedermann erkennbar war, dass sie in dicht an dicht
geschriebenen, schnurgeraden Linien von seinem rasierten Schädel bis zur
Unterkante

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