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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Malcador. Willkommen in Monarchia.« Bei diesen drei Worten
deutete er auf die Verwüstung ringsum, sein attraktives Gesicht war von einem
angewiderten Ausdruck beherrscht.
    »Lorgar.« Guilleaumes Stimme
glich dem Poltern von fernem Donner. Er sagte nichts weiter als den Namen
seines Bruders.
    Argel Tal kniff die Augen
zusammen, als er den völlig neutralen Tonfall bemerkte, der nicht den Hauch
einer Gefühlsregung erkennen ließ. Er hatte schon Automaten in der Legio
Cybernetica erlebt, die menschlicher wirkten als der Primarch der Ultramarines.
    »Primarch Lorgar«, sagte
Malcador und verbeugte sich dabei leicht. »Es betrübt uns alle, dass wir uns
unter solchen Umständen begegnen.« Der goldene Krieger trat einen Schritt vor,
das Crozius ruhte auf seiner Schulter. »Ist das wahr? Es betrübt uns alle? Du
siehst nicht betrübt aus, mein Bruder.« Guilleaume erwiderte nichts, und nach
einer Weile löste Lorgar seinen Blick von ihm, um den Sigilliten anzusehen.
    »Antworten, Malcador.« Er
rückte einen weiteren Schritt vor und befand sich jetzt genau in der Mitte
zwischen seiner Legion und den hundert Ultramarines. »Ich will Antworten hören.
Was ist hier geschehen? Welchem Wahnsinn wurde hier freier Lauf gelassen?«
    Der Sigillite schlug die Kapuze
zurück und ließ sein Gesicht zum Vorschein kommen, das so blass war, dass es schon
an ein kränkliches Grau heranreichte. »Das können Sie erraten, Lorgar?«
    Der Mensch schüttelte den Kopf,
als erfüllte ihn diese Tatsache mit Traurigkeit. »Das hier ist für Sie wirklich
eine Überraschung?«
    »Antworten Sie mir!«, brüllte der Primarch.
    Die Ultramarines zuckten vor
Schreck zusammen, etliche hoben mit vor Erstaunen zitternden Händen ihre Waffen.
    Lorgar streckte die Arme
seitlich aus, betrachtete noch einmal die Verheerung, und dann brüllte er mit
solcher Gewalt, dass Speichel von seinen Lippen geschleudert wurde: »Ich
will Antworten für das, was ihr hier angerichtet habt! Ich verlange es!«
    » Was sollen wir machen?«, fragte
Xaphen über Kom.
    »Was ... was ist los?«
    Argel Tal entgegnete nichts.
Klinge und Bolter fühlten sich mit einem Mal sehr schwer in seinen Händen an.
    Erstaunt musterte er die
Ultramarines, die ihren eigenen Schreck über diese Entwicklung so ungewohnt
offen hatten erkennen lassen. Zwar hatten sie ihre Formation beibehalten,
dennoch war ihnen ihr Unbehagen deutlich anzusehen — und das zu Recht.
    »Was habt ihr meiner Stadt
angetan?« Lorgars Stimme war nur ein zischendes Flüstern, während sein Gesicht nach
wie vor ein falsches Lächeln zur Schau stellte.
    »Sie war nicht folgsam«,
erwiderte Malcador betont langsam, um seine Geduld zu unterstreichen. »Diese
Kultur, diese Welt, sie war nicht folg...«
    »Lügner! Blasphemist! Sie war
ein Vorbild der Folgsamkeit!«
    Mehrere Ultramarines wichen nun
ein Stück weit zurück, und Argel Tal sah ihnen an, wie sie sich gegenseitig
zweifelnd anschauten.
    Stimmengewirr breitete sich auf
dem Kom-Netzwerk aus, als die Word Bearers die Signale der Ultramarines
auffingen, die sich über Kom austauschten, weil die Situation ihnen Unbehagen
bereitete.
    Lediglich Guilleaume ließ das
Ganze völlig unbeeindruckt.
    Sogar Malcador war erschrocken,
er hatte die Augen weit aufgerissen, und er hielt seinen Stab fester
umschlossen, als er mit dem Zorn des Primarchen konfrontiert wurde.
    »Lorgar ...«
    » Sie haben auf den Straßen
den Namen meines Vaters gesungen!«
    » Lorgar, sie haben ...«
    »Sie haben ihn bei jedem
Sonnenaufgang geehrt!« Lorgar kam näher, seine Augen funkelten wild und
konzentrierten sich wie Zielerfassungssensoren auf den Berater seines Vaters. »Antworten
Sie mir, Mensch! Rechtfertigen Sie das hier, wenn auf jedem Platz, auf dem
Menschen zusammenkamen, Statuen des Imperators aufgestellt waren!«
    » Sie haben ihn angebetet.«
Malcador musste den Kopf in den Nacken legen, da er nur halb so groß war wie
die beiden Primarchen. »Sie haben ihn verehrt.« Er sah Lorgar an und suchte im
goldenen Gesicht des Giganten nach einem Hinweis darauf, dass der verstand,
worauf er hinauswollte. Da er nichts in dieser Art entdecken konnte, atmete er
tief durch und wischte den Speichel des Primarchen weg, der ihn an der Wange
getroffen hatte. »Sie haben ihn wie einen Gott behandelt.«
    »Sie ergreifen für mich
Partei?« Lorgar ließ sein Crozius sinken, das mit einem dumpfen Knall auf dem
Boden auftraf. Er betrachtete seine Hände, seine Finger, die er so verkrallt
hielt, als wollte

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