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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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so dass ihr der Aquila in
ihre Rüstungen eingraviert worden war. Es waren die einst so noblen Emperors Children,
die jetzt eine zentrale Gruppe in der Rebellion des Kriegsmeisters darstellten.
Aber hier waren die Imperialen Custodes, die Prätorianer des Meisters der Menschheit,
und sie standen über solch kleinlichen Dingen. Die Custodes trugen den Aquila
sogar öfter als die Primarchen selbst. Die Adlersymbole glänzten in massivem
Silber auf ihrer Brust, der Vogel hielt einen Blitz in den Krallen. Nirgendwo
sonst im Imperium standen beide Abzeichen so eng nebeneinander wie auf der
Rüstung der vom Imperator selbst auserwählten Wächter.
    Die Jäger kamen noch näher.
Argel Tal, der einen Schritt vor den anderen war, hielt einen Moment lang inne,
da ihm bewusst geworden war, dass die Custodes nicht das Feuer auf sie eröffnet
hatten. Vielleicht hatten sie nach dem Gemetzel an Bord des Schiffs keine
Munition mehr.
    Vielleicht wollten sie das hier
auch sauber beenden, mit Klingen anstelle von Boltern.
    »Sie haben Cyrene getötet«, sagte
er. Seine Worte waren von Hass und der ätzenden Galle geprägt, die zwischen seinen
Kiefern klebte.
    »Ich habe eine Verräterin
hingerichtet, die Zeuge einer Sünde der Legion geworden war«, stellte Aquillon
klar und richtete sein Schwert auf Argel Tals verzogenes Gesicht. »Im Namen des
Imperiums, was sind Sie? Sie scheinen mir mehr Albtraum als Mann zu
sein.«
    »Wir sind die Wahrheit«, bellte
Xaphen den in der Falle befindlichen Custodes zu. »Wir sind die Gal Vorbak, die
von den Göttern Auserwählten.« Die ganze Zeit kamen die Word Bearers näher —
wie eine Schlinge, die sich um die Custodes zuzog.
    »Sehen Sie doch nur an«,
widersprach Aquillon ungläubig. »Sie haben die Vision des Imperators von der
Vollkommenheit des Menschen über Bord geworfen. Sie haben alles aufgeben, was
es bedeutet, ein Mensch zu sein.«
    » Wir waren nie Menschen!« Zischender
Speichel spritzte von Argel Tals Lippen. »Wir — waren — nie — Menschen. Wir
wurden unseren Familien entrissen, um im Namen von tausend Lügen den Ewigen
Krieg zu führen. Glauben Sie, diese Wahrheit ist leicht zu ertragen? Sehen Sie
uns an. Sehen Sie uns an! Die Menschheit wird die Götter mit offenen
Armen empfangen, ansonsten muss die Menschheit ihr eigenes Vergessen mit
offenen Armen empfangen. Wir haben das Imperium brennen sehen. Wir haben
gesehen, wie die Spezies ausgelöscht wurde. Wir haben gesehen, wie es schon
einmal passiert ist. Der Kreislauf des Lebens in einer Galaxis, die sich im
Besitz lachender, dürstender Götter befindet.«
    Aquillons Stimme war voller
Güte, und das machte seine Erwiderung umso grausamer. »Mein Freund, mein
Bruder, Sie wurden getäuscht. Der Imperator ...«
    »Der Imperator weiß mehr, als
er Ihnen jemals anvertraut hat«, warf Xaphen ein. »Der Imperator kennt die
Urtümliche Wahrheit. Er hat die Götter herausgefordert und mit seinem Hochmut
die Menschheit verdammt. Nur durch Verbundenheit ...«
    »... durch Anbetung ...«, sagte
Malnor.
    »... durch Glauben ...«,
ergänzte Torgal.
    »... wird die Menschheit die
endlosen Kriege gegen die Gezeiten aus Blut ertragen können, die unsere Galaxis
überspülen werden.«
    Aquillon sah die Word Bearers
an, die jeder einen Teil zur Predigt beigetragen hatten, dann kehrte sein Blick
zu Argel Tal zurück. Er wartete darauf, dass der den Schluss lieferte.
    »Bruder«, versuchte er es noch
einmal. »Sie wurden auf das Arglistigste getäuscht.«
    »Sie ... haben ... Cyrene ...
umgebracht.«
    »Und das ist für Sie ein
bodenloser Verrat?« Aquillon lachte so von Herzen, dass Argel Tal nur mit den
Zähnen knirschen konnte.
    »Sie, der Sie aus dem Licht des
Imperators treten, der Sie zu einem Monster missgestaltet worden sind. Sie, der
Sie mit verbotenem Wissen gequälte Seelen in die Wände Ihres Schiffs binden,
damit sie vierzig Jahre lang alle psionischen Geräusche aufsaugen — Sie werfen mir Verrat vor?« Obwohl die Wut des Dämons seine Gedanken verschleierte und der
aus Trauer geborene Zorn wegen des Mords an Cyrene in ihm tobte, trafen ihn die
Worte seines Bruder mit entsetzlicher Wucht.
    Argel Tal hatte diesen Raum selbst
viele Male aufgesucht, und obwohl er dessen Notwendigkeit aus tiefstem Herzen
gehasst hatte, war er nie auf die Idee gekommen, sich gegen seine Existenz
auszusprechen.
    Bilder attackierten ihn,
begleitet von einem stechend schlechten Gewissen. Erinnerungen trieben Klingen
in ihn hinein, bevor er reagieren

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