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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Helmen drehten
sich mit dem Kopf ihres jeweiligen Trägers, der den Kriegern abschätzig und
hasserfüllt hinterherschaute.
    Argel Tal und Xaphen begaben
sich in die vorderste Reihe zu Ordensmeister Deumos und den anderen
Kommandanten der Gezahnten Sonne. Angesichts des errungenen Siegs fielen die
Begrüßungen sonderbar ernst aus.
    Es dauerte einen Moment, ehe
Argel Tal den Grund dafür durchschaute.
    »Wie lange waren Sie mit ihnen
unterwegs?«, fragte Deumos, was fast wie eine wütende Aufforderung klang.
    Argel Tal warf einen Blick auf
das Chronometer in seinem Display, das die Zeit mitgestoppt hatte. »Acht
Stunden einundvierzig Minuten.« Deumos trug keinen Helm, sein vom Alter
zerfurchtes Gesicht stellte einen erwartungsvollen und zugleich düsteren
Ausdruck zur Schau. »Und?«
    »Und was?«, gab Argel Tal
zurück. »Habe ich die falsche Zeit angegeben?«
    »Natürlich nicht. Haben Sie nichts
zu berichten?«
    »Doch, das habe ich, mein
Herr.« Er drehte den Kopf weg und sah nach vorn. »Aber das kann warten.«
    »Sehen Sie genau hin, Bruder.«
Deumos war klug genug, nicht mit dem Finger zu deuten, aber es war auch so
klar, wen er meinte.
    »Sehen Sie, wie sie auf Abstand
zu uns bleiben und wie sie dennoch erwarten, dass sie ebenfalls die Worte des
Primarchen zu hören bekommen.« Die Custodes standen kerzengerade in zwei
Zehnerreihen da, während die Helmbüsche aus Rosshaar vom Wind bewegt wurden.
Die Hellebarden wurden in Habtachtstellung gehalten, so wie sie es auch in der
Gegenwart des Imperators gemacht hätten. Sie waren das Ergebnis eines
verfeinerten Prozesses, während die Astartes nur Massenware darstellten. Man
konnte sich mühelos vorstellen, wie diese goldenen Ritter als das Beste
bejubelt wurden, was die Menschheit vorzuweisen hatte, übertroffen nur noch von
den Primarchen in all ihrer Pracht.
    Es war der natürliche Instinkt
der Ungeschulten und Unerfahrenen, so etwas anzunehmen. Wer allerdings ihre Schwächen
und Fehler feststellen konnte, für den war das Ergebnis keineswegs so eindeutig.
    Argel Tal wusste noch immer
nicht, wie er zu ihnen stehen sollte.
    Sie kämpften hervorragend, aber
sie hatten tiefsitzende Mängel.
    Aquillon hatte den Auftrag erhalten,
die Legion zu beobachten und dem Imperator Bericht zu erstatten. Dennoch hatte
er sich während der gemeinsam verbrachten Stunden zu Argel Tals Leidwesen als
ausgesprochen sympathisch erwiesen — und als ein beispielhaft zielgerichteter
Krieger.
    Die Word Bearers standen unter
dem mit Schriften beladenen Banner der Siebten Kompanie mit dem Symbol der
Gezahnten Sonne, während sie darauf warteten, dass ihre Brüder die zugewiesenen
Plätze einnahmen.
    »Carthage steht abseits von uns
allen, und trotzdem werden sie hören können, was der Primarch zu sagen hat«, erklärte
Argel Tal an Deumos gewandt.
    »Das ist etwas anderes«,
knurrte der. »Die Vorrangigkeit von Carthage wurde vor über hundert Jahren
unterzeichnet und beeidet. Fast ein Dutzend ihrer Kriegsmaschinen sind seitdem
als Ehrenlegionäre eingeführt worden. Aurelian wird ihnen befehlen, sich
zurückzuziehen, davon können Sie ausgehen, dennoch haben sie sich zumindest um
das Recht verdient gemacht, an unserer Seite zu stehen.«
    »Mit der Zeit könnte Aquillon
das Gleiche schaffen.« Deumos lachte so plötzlich los, dass sich der eine oder andere
nach ihm umdrehte. »Glauben Sie das wirklich, Captain?«
    Argel Tal wandte seinen Blick
von den versammelten Custodes ab. »Nein, Lord. Nicht mal für eine Sekunde.«
     
    Selbst im schmerzenden
Lichtschein gleich nach der abgeschlossenen Teleportation fiel jedem Krieger
das Gleiche auf.
    Lorgar erschien nicht in der
Rüstung des Kriegsherrn der Word Bearers, sondern im Gewand eines Erzpriesters ihrer
Heimatwelt.
    Kor Phaeron und Erebus standen
neben dem Primarchen, wie es von allen erwartet worden war und wie es die
Tradition vorschrieb. Sie trugen allerdings die gleichen Gewänder der
colchisianischen Priesterschaft, der Stoff in der Farbe von Asche bedeckte in
mehreren Lagen ihre genetisch verbesserten Körper.
    Augenblickseide an den
Rüstungen der Hauptleute flatterten im Wirbel der abrupt verdrängten
Luftmassen. Reihe um Reihe gingen hunderttausend Krieger auf die Knie, jede
Reihe verursachte völlig synchron einen dumpfen Knall, sobald das eine Knie in
seiner Keramitpanzerung auf den Boden traf. Nur die Banner wehten unverändert hoch
über dem granitgrauen Ozean.
    Lorgar trug das Crozius über
der Schulter, womit er die

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