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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Aquila, wie er auf den
Brustpanzern der Wächter des Imperators zu sehen war. Argel Tal bezweifelte,
dass irgendeiner der Anwesenden die symbolische Bedeutung dieser Geste nicht
begriffen hatte.
    »Meine Söhne wurden beschämt,
und sie mussten erdulden, dass ihr Glaube zerschlagen wurde. Ich brachte sie
auf diese Welt, damit sie nicht nur im Kampf wieder zueinanderfinden. Sondern
ich will ihnen auch von der Zukunft berichten, und das betrifft ausschließlich
meine Söhne, aber niemanden sonst. Sehen Sie nach Süden, wo sich sogar unsere
Verbündeten des Mechanicums respektvoll zurückziehen.« Argel Tal warf einen
Blick über die Schulter und sah, dass das Mechanicum tatsächlich machte, was
sein Primarch gesagt hatte. Nur die wenigen Roboter, die zur Ehrenlegion
gehörten, verharrten auf ihrem Platz. Incarnadine stand völlig reglos
da, das Banner der Word Bearers lag wie der Mantel eines Königs über seinen
Schultern.
    Lorgar lächelte ganz so wie
sein Vater und fiel Aquillon ins Wort, der etwas entgegnete. »Jede Legion hat
ihre Rituale und Gepflogenheiten, Aquillon. Der Ritus des Erinnerns ist etwas,
das wir begehen. Würden Sie auch anwesend sein wollen, wenn Russ' Wölfe für
ihre gefallenen Kameraden ihr lautes Geheul anstimmen? Würden Sie den Söhnen
von Prospero zur Last fallen, wenn die meditieren, um das menschliche Potenzial
zu vervollkommnen?«
    Nun trat Aquillon ein Stück
weit vor. Ein schwebender Servo-Schädel nahm seine Antwort auf und übertrug sie
an die versammelte Legion. »Wenn der von allen geliebte Imperator mir befiehlt,
diese Legion zu beobachten ...« Lorgar klatschte in die Hände, seine immer noch
lächelnde Miene wirkte mittlerweile wie blanker Hohn.
    »Ich war dabei, als mein Bruder
Guilleaume Ihnen Ihre Befehle erteilte, Aquillon. Sie sollen sicherstellen,
dass die Word Bearers ihre ganze Kraft dem Großen Kreuzzug widmen. Und ich —
wir alle hier —, wir danken Ihnen für Ihre Anwesenheit. Aber jetzt verstoßen
Sie gegen den Anstand. Sie verhalten sich uns gegenüber respektlos, und Sie
verletzen unsere Traditionen.«
    »Ich will niemandem zu
nahetreten«, versicherte Aquillon ihm.
    »Aber meine Aufgabe ist
unmissverständlich formuliert.« Lorgar nickte und täuschte Verständnis für die
Absichten des anderen Mannes vor. Es war eine spöttische Miene, doch Argel Tal
wusste nicht so recht, ob er es zum Lachen finden sollte oder eher beschämend.
    »Aber wir wollen Ihr Mandat
auch nicht übertreiben«, hielt der Primarch dagegen. »Sie haben nicht das
Recht, mich auf Schritt und Tritt zu begleiten und mir bei allem, was ich tue,
über die Schulter zu schauen, als wären Sie mein Gefängniswärter. Ich bin der
Sohn des Imperators, geprägt durch seine Meisterhaftigkeit, um seinen Willen in
die Tat umzusetzen. Sie sind nur der Sprenkel eines genetischen Spielzeugs, das
im Labor aus Glasröhrchen voll mit biologischem Abfall zusammengesetzt wurde.
Sie stehen so tief unter mir, dass ich nicht mal auf Sie pinkeln würde, wenn
Sie in Flammen stünden. Also ... möchte ich klarstellen, damit es nicht in
Zukunft noch einmal zu Missverständnissen kommt ...« Aquillon trat vor, aber
Lorgar brachte ihn dazu, gleich wieder stehen zu bleiben, indem er nur einen
Namen aussprach: »Kor Phaeron.«
    Kaum war der Name gefallen,
ertönte die raue Stimme des Ersten Captains aus dem Kom: »Alle Word Bearers, zielen
Sie auf die Custodes.« Anders als bei Lorgars vorherigem Befehl, sich zu
erheben, zögerte nun niemand. Die Word Bearers hoben ihre Bolter und starteten
ihre Kettenschwerter.
    »Leben Sie wohl«, sagte Lorgar
immer noch mit diesem väterlichen Lächeln auf den Lippen. »Wir sehen uns in
Kürze im Orbit wieder.« Zwei Servitoren schleppten gemeinsam einen klobigen Teleportationssender
von der Größe eines Ölfasses. Die bionischen Sklaven schlurften von der ersten
Reihe der Astartes bis zum Standort der Custodes, wo sie das technologische
Wunderwerk aus Bronze und schwarzem Eisen unfeierlich auf den Boden fallen
ließen. Während Aquillon wie erstarrt dastand und Lorgar ansah, kippte das noch
nicht zur Ruhe gekommene Gerät um und fiel ins Gras.
    »Sie können das benutzen, um
zur Fidelitas Lex zurückzukehren«, erklärte der Primarch. »Gehen Sie in
Frieden.«
    »Also gut.« Einen Moment lang
zögerte er, dann bückte er sich und aktivierte das Gerät.
    »Zu Befehl.«
     
    »Er ist einfach gegangen?«,
wunderte sich Cyrene. Sie zog die Nase kraus, aber ob das aus Verwirrung

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