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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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1.
LABYRINTH
      
    Der Obdachlose wippt vor und zurück, vor und zurück, an einer Straßenecke gleich gegenüber der Los Angeles City Hall, die wie ein riesiger und schimmernder weißer Phallus aussieht.
    Er denkt entweder darüber nach, die Straße zu überqueren, oder er steht kurz davor, vornüberzukippen und zu sterben.
    Aber er wird nicht sterben.
    Noch nicht, jedenfalls.
    Nach einigen Augenblicken wischt er sich über die Stirn. Er klemmt sich die Kiste unter den Arm und schlendert über die Straße.
    Eine brave Marionette.
    Seht, wie er den hübsch angelegten Platz überquert, wie er das glänzende neue Gebäude der Polizeiverwaltung durch den Vordereingang betritt. Und wie er sich seinen Weg sucht, geradenwegs auf die Barriere aus glänzendem Holz und auf die Sicherheitsschleuse zu.
    Dort bleibt der Obdachlose stehen, genau wie er angewiesen wurde. Er wartet darauf, dass der Posten ihn bemerkt.
    Kann ich Ihnen helfen?, fragt der Beamte.
    Das Sicherheitspersonal ist an Männer (manchmal auch Frauen) in diesem Zustand gewöhnt. Sie tauchen mitunter auf und fragen nach Broschüren oder nach Zigaretten oder nach den Toiletten. Aber dieser Obdachlose lächelt einfach nur. Sein Zahnfleisch ist wund und entzündet, seine Zähne von Crystal zerfressen. Wie ein Schwachsinniger hält er die Kiste in die Höhe und bedeutet dem Posten wortlos, sie anzunehmen.
    Genau, wie ich es ihm gesagt habe.
    Der Gesichtsausdruck der Wache schreit förmlich:
    BOMBE!
    Alles gerät in Bewegung.
    Das neue Verwaltungsgebäude ist auf dem letzten Stand der Sicherheitstechnik – man gibt keine 437 Millionen Dollar für ein neues Polizeigebäude aus, ohne dass ein dicker Batzen des Geldes in die Sicherheit fließt, nicht heute, in der Welt nach dem 11. September, wo Gebäude und Angestellte der Regierung die Top-Ziele sind.
    Durch die großen Fenster sehe ich zu, wie der Obdachlose und seine Kiste rasch und gewaltsam voneinander getrennt werden.
    Ich sitze auf der Bank und schlürfe eine Tasse leicht bitteren Kaffees aus Schattenanbau.
    Jetzt, endlich, hat es begonnen.
    Ich kann viele Dinge tun.
    Dinge, die Sie sich nicht einmal ansatzweise vorstellen können.
    Mit Kräften, Kenntnissen und Fähigkeiten weit über das menschliche Maß hinaus.
    Aber auch ich kann nicht durch Wände schauen.
    Dennoch weiß ich genau, was in diesem Augenblick im Inneren des Polizeipräsidiums vor sich geht.
    Inzwischen wird man die vermutliche B-O-M-B-E zu einer abseits gelegenen Einrichtung gebracht haben, wo sie mit den modernsten Gerätschaften untersucht wird. Röntgenstrahlen. Chemische Analysen. Untersuchungen, von denen jede einzelne die Bürger von Los Angeles eine erstaunliche Stange Geld kostet.
    Früher war das Vorgehen einfacher: Erst sprengen, später die Überreste untersuchen.
    So ist es heute nicht mehr, nicht in diesen unruhigen Zeiten.
    Wenn sie die Kiste einfach nur öffnen würden, wären alle Fragen rasch beantwortet. Aber ich wusste, das würden sie nicht tun. Sie haben viel zu viel Angst, dass eine Bombe darin sein könnte.
    Und, um ehrlich zu sein, sie haben recht. Ich habe ihnen eine Bombe geschickt. Nur habe ich sie nicht in die Kiste gepackt.
    In der Zwischenzeit wird man den Obdachlosen in ein Verhörzimmer gebracht haben, zusammen mit zwei leitenden Beamten der Antiterror- und der Sondereinheit.
    Ich habe mir die Dienstpläne vorher angesehen und wusste genau, wer mit diesem übel riechenden Burschen in einem Zimmer sitzen würde.
    Männer mit einer bewegten Vergangenheit.
    Und der Obdachlose würde kein Wort sagen. Er ist ohnehin kaum bei Verstand.
    Er würde nicht nach einem Rechtsanwalt fragen, aber auch auf keine direkte Frage antworten.
    Das würde er nicht wagen.
    Denn genau so habe ich ihn ausgebildet.
    [Wollen Sie das Labyrinth betreten? Dann gehen Sie auf die Webseite www.level26.com und geben Sie dort den Code ein: boom]

2.
DARK
    Stadtzentrum von Los Angeles, Kalifornien
    Als Steve Dark vor dem Präsidium des LAPD eintraf, herrschte dort ein wildes Durcheinander. Eine undurchdringliche Reihe von Uniformierten brüllte herum und versuchte, ihn zurückzudrängen – Kein Zutritt, verpiss dich, egal, was du erzählst. Dark zog ruhig das Handy aus der Hosentasche, drückte einen Knopf und hielt dem nächsten Cop das Display unter die Nase.
    »Oh, okay«, murmelte der. Die Reihe teilte sich, die Polizisten ließen ihn passieren. »Ist in Ordnung, Jungs. Lasst ihn rein.«
    Dark hatte immer noch den Ausweis, der ihm

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