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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Welstiel.
    Chane sah ihn groß an. »Ic h … Du hast gesagt, dass ich ihr Blut trinken kann!«, krächzte er.
    »Zu spä t – du bist zu langsam gewesen«, erwiderte Welstiel. »Du hast deine Chance vertan.«
    Chane trat einen Schritt auf ihn zu. Oben erklangen die Geräusche von Schritten.
    Am Ende der Treppe drängten sich Leute in dunklen Umhängen zusammen. Ein junger Mann wich beim Anblick von Chane zurück, stolperte und taumelte gegen zwei andere hinter ihm.
    Es knallte laut, als Welstiel die Tür zuwarf.
    »Bring es zu Ende!«, sagte er scharf und gab der reglosen Alten einen Tritt mit solcher Wucht, dass sie durchs Zimmer flog und auf den Bewusstlosen landete. Der Alte wich zurück.
    Chane sah die Treppe hoch, zu den Leuten, die noch immer oben standen und das Geschehen wie gelähmt beobachteten. Als er die Stufen hinauflief, schrien sie entsetzt und stoben auseinander. Chane erreichte das Ende der Treppe, bevor der Letzte von ihnen fliehen konnte.
    Alte Holztüren säumten rechts und links den Flur, und jede von ihnen führte in einen kleinen Raum. Er trieb die kreischenden Menschen vor sich her, und sie alle dachten nur daran, sich in Sicherheit zu bringen; nicht einer von ihnen stellte sich zum Kampf. Dieses menschliche Vieh war nicht einmal bereit, um sein erbärmliches Leben zu kämpfen. Grob packte er die Menschen nacheinander und warf sie in die Zimmer, die jetzt zu ihren Zellen wurden; die Ausdünstungen ihrer Angst machten ihn fast wahnsinnig.
    Er dachte nur noch an den Geschmack ihres von Entsetzen gewürzten Bluts und stellte sich vor, wie es ihm durch die Kehle rann. Euphorie verband sich damit, wilde Freude darauf, die Kraft des Lebens aufzunehmen.
    Er hörte Welstiels Schritte hinter sich, das Knarren von Holz. Als er die letzte Tür schloss und eine Gestalt zurückstieß, die das vorletzte Zimmer verlassen wollte, war die Gier so groß geworden, dass er am ganzen Leib zitterte.
    Welstiel kam mit dicken Holzstäben. An jeder Tür schob er einen davon durch den Griff und so hinter die steinerne Einfassung, dass sich die Tür nicht mehr von innen öffnen ließ, jedenfalls nicht mit normaler Kraft. Anschließend glitt Welstiels Blick über beide Seiten des Flurs.
    »Siebzehn Kandidaten«, murmelte er in Gedanken versunken. »Das muss genügen. Leider hatten wir keine Gelegenheit, eine sorgfältige Auswahl zu treffen.« Er senkte den Kopf. »Unten liegen noch einige bewusstlose Menschen. Hol sie und sperr sie ebenfalls ein!«
    Chane wollte knurren, aber er gab keinen Ton von sich. Wortlos trat er an Welstiel vorbei zur Treppe und befolgte den Befehl.
    Als er zum zweiten Mal nach unten ging, blieben nur noch zwei Priester übrig, die ältere Frau und der junge Mann, den Chane auf die andere Seite des Raums geschleudert hatte. Welstiel ging neben Letzterem in die Hocke und holte seinen Messingnapf hervor.
    »Nimm die Frau!«, sagte er. »Lass den Mann liegen!«
    Welstiel verzichtete darauf, Blut zu trinke n – er zog es vor, sich mithilfe seiner arkanen Methoden von konzentrierter Lebenskraft zu ernähren. Chane hörte, wie er mit einem leisen Singsang begann.
    Er nahm die Frau und trug sie die Treppe hoch.
    Als er zurückkehrte, war Welstiel fertig. Von dem jungen Priester war nicht mehr übrig als eine vertrocknete Hülle, und der Napf enthielt rote Flüssigkeit, so dunkel, dass sie fast schwarz wirkte. Aber Welstiel trank nicht. Er gab den Inhalt des Napfs in eine braune Glasflasche und verschloss sie mit einem Korken.
    »Du bleibst hier, wo du mich nicht störst«, sagte er.
    Welstiel ging zur Treppe, zögerte aber vor der ersten Stufe. Er schauderte, hob den Kopf und sah nach oben, stapfte dann die Treppe hoch.
    Er ging langsam, Stufe um Stufe, als trüge er ein schweres Gewicht, bis er schließlich im dunklen Flur verschwand. Eine Tür knarrte, und es folgte ein dumpfer Schlag.
    Argwohn erfasste Chane, aber er fühlte sich verpflichtet, Welstiel zu gehorche n – zunächst einmal. Er sah sich um.
    Eine alte Sitzbank stand an der gegenüberliegenden Wand, und an den Haken hingen drei Mäntel und eine Jacke aus langhaarigem Ziegenfell. In der steinernen Rückwand, zwischen dem kleinen Kamin und der Treppe, konnte man durch eine Öffnung tiefer ins Gebäude gelangen.
    Chane war nicht in der Stimmung herumzuschnüffeln, aber er wollte auch nicht einfach tatenlos dastehen, und so trat er durch die Öffnung.
    Ein Gang führte nach links und dann nach rechts zum großen Zimmer hinter dem

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