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Dhana - Im Reich der Götter

Dhana - Im Reich der Götter

Titel: Dhana - Im Reich der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
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aufgehoben. Das trug er jetzt wie einen komischen Hut auf dem
Kopf. Sie war ziemlich sicher, dass der dritte, der flache, zitternde,
derjenige Finsterling war, der von dem Alkert heruntergefallen war. »Also seid
ihr tatsächlich Ozornes Spione«, sagte sie. Die Antwort war ein Kopfschütteln,
zuerst von dem goldenen, dann von dem, der das Blatt trug. Der dritte Klecks
drückte sich noch fester an den Boden und zitterte.
    »Ihr habt Ozorne gezeigt, dass wir auf der Brücke
waren«, betonte Numair.
    Goldstreifen streckte einen anklagenden Arm nach Blatt
aus. »Ihr werdet es wieder tun, wenn er euch ruft«, schimpfte der Dachs.
    Die Antwort war ein heftiges Kopfschütteln des
goldgestreiften und des Kleckses mit dem Blatt. Der dritte drückte sich an die
beiden anderen.
    »Aber er hat euch doch erschaffen«, sagte Numair.
Goldstreifen begann zu zittern.
    »Habt keine Angst«, sagte Dhana. »Das braucht ihr
nicht.« »Ich glaube nicht, dass das Angst ist«, mischte sich Numair ein. »Er
versucht etwas Neues«, fügte der Entenmaulwurf hinzu. »Wartet.«
    Die Gefährten des gestreiften Finsterlings lehnten
sich an ihn, als wollten sie ihm Stärke verleihen. Ein Bild formte sich in Goldstreifens
Tiefe, wuchs an und bedeckte seine gesamte Oberfläche. Da war der Sturmflügel
Ozorne: Er stierte einen Finsterling zu seinen Füßen böse an.
    »Gehorche«, zischte Ozorne. Sein Opfer begann schrille
Schreie auszustoßen. Auch die Finsterlinge bei Dhana und ihren Freunden
begannen zu schreien, ihre winzigen Stimmchen hoben und senkten sich. Als das
Bild verschwand, hörten sie damit auf.
    »Er tut euch weh«, sagte Dhana. »Ist es das?«
    Goldstreifen zeigte ein neues Bild: Eine rot
gekleidete Riesin, die gerade einen Pfeilschaft aus dem Blickfeld des
Betrachters zog.
    Das Bild wurde verschwommen und formte sich neu.
    »Dein Bein, nicht wahr?«, fragte Numair grinsend. »Von
unten gesehen.«
    Eine große Hand wurde sichtbar, ein Stückchen Brot in
den Fingern. Sie ließ das Brot fallen und zog sich zurück, doch sie kam immer
wieder, jedes Mal mit etwas zu essen.
    »Du hast ihn gefüttert.« Der Dachs seufzte. »Manchmal
denke ich, du fütterst wirklich alles.«
    »Du hast im See versucht mich zu warnen?«, fragte
Dhana. Das Bild verschwand. Der Finsterling nickte. »Und auf der Brücke? Dein
Freund hier, ich werde ihn Blättchen nennen, und du bist Goldstreifchen und
dieser kleine Bursche hier . . .« Sie kratzte sich am Kopf, während sie die
zitternde Gestalt betrachtete. »... du bist Zitterbart.«
    Das Zittern des Finsterlings wurde langsamer, hörte
jedoch nicht ganz auf. Er hob sich in der Mitte ein wenig und versuchte nicht
länger mit dem Boden zu verschmelzen.
    »Auf der Brücke hat also Blättchen Ozorne berichtet.
Goldstreifchen, du hast versucht Blättchen in den Beutel zu stecken, damit
Ozorne nicht sehen konnte, wo ich war, aber es war zu spät, er hatte seine
Alkerts bereits ausgeschickt. Du hast Blättchen gesagt, er solle Ozorne nicht
gehorchen.« Goldstreifchen und Blättchen nickten.
    Sie sah Zitterbart an. »Und du hast den Alkert
verlassen, als du gesehen hast, dass ich Goldstreifchen habe?« Eine Beule, die
ein Kopf hätte sein können, hob sich aus Zitterbarts Masse. Noch etwas
unbeholfen schüttelte er diesen neuen Kopf. »Oder hat Goldstreifchen dich
gerufen?«, forschte das Mädchen. Zitterbart nickte.
    Der Dachs lachte glucksend. »Ozorne beherrscht
Sturmflügel- Magie«, bemerkte er, »aber er hat die Finsterlinge hier in den
Göttlichen Reichen erschaffen.«
    »Bist du sicher?«, bohrte Numair nach. »Diese Höhle
könnte in den Reichen der Sterblichen gewesen sein.« »Er hat es hier gemacht«,
sagte Breitfuß fest. »Wir Götter können immer den Unterschied feststellen.«
    »Hier ist es allem Lebendigen verboten, Sklave seines
Schöpfers zu sein«, erklärte der Dachs. »Deshalb handeln so viele Kinder und
Dienstboten von Göttern gegen die Interessen jener, die ihnen das Leben gegeben
haben. Die Finsterlinge entwickeln ihre eigenen Ideen und sie bekommen Namen.«
»Sie sind von seinem Blut«, gab Numair zu bedenken. »Blut bindet alles. Wie
können sie sich weigern, wenn er befiehlt?« »Ich weiß es nicht, aber sie können
es.« Dhana sah den goldgefärbten Klecks an. »Heute Morgen hörte ich Ozorne
sagen: »Nummer vierzehn, berichten Ich dachte, ich träume, aber ich habe nicht
geträumt. Goldstreifchen steckte in meinem Packsack, also konnte Ozorne nicht
sehen, wo wir waren, und du wolltest

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