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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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„Nein!”
    Sie blickte die anderen finster an. „Wir wollen keine Außenseiterin.
    N’frat schnellte auf ihren Fersen herüber und funkelte sie an. „Ich würde keine schwache Sept zu diesem Mann zurückschicken.” Sie erschauerte. „Hast du ihn nicht gefühlt? Was stimmt nicht mit dir, Qati? Es ist doch nicht so, daß sie mit uns leben will oder aus einer anderen Sippe stammt.” Sie schnaubte. „Du hattest nichts gegen diesen Mann einzuwenden. Nein, das hattest du nicht.”
    „N’frat hat recht”, sagte R’prat schüchtern. „Und die R’nena-watalawa sagten uns, daß wir sie schützen sollen.” Sie wandte sich an Khateyat, eine sanfte Bitte in den Augen. „Ist es nicht wahr?”
    Angespannt beugte sich Aleytys vor. „Bitte. Wollt ihr nicht wenigstens … sie fragen?”
    Sie fühlte sich eigenartig, eine seltsame Scheu hielt sie davon ab, den Namen auszusprechen, deshalb tat sie es nicht. „Fragt, ob es ihr Wunsch ist, daß ihr mich begleitet…” Sie brach ab, wandte sich um, starrte den Hügelabhang hinauf. „Tarnsian. Er kommt.” Sie sah wieder die Frauen an. „Ich kann nicht zurück”, sagte sie entschieden.
    „Ich verstehe. Ich …” Khateyat brach ab, als sie Aleytys zusammenbrechen sah. Ihr Kopf zuckte vor ihren Knien hin und her. Mit einem leisen Schrei kam Khateyat hoch und eilte zu ihr hin, N’frat und R’prat folgten ihr dichtauf. Sie bildeten einen Kreis um Aleytys, hielten sie fest.
    Raqat zerrte an Khateyats Schulter. „Nein”, zischte sie. „Laßt sie ihren Kampf selbst austragen. Wer ist sie, daß wir ihr helfen sollten?
    Eine Außenseiterin. Eine Unruhestifterin.”
    N’frat hob ihren Kopf. „Was soll das? Hilf uns.”
    „Du verstehst nicht, Baby.” Raqat ergriff Khateyats Schulter und schüttelte sie. „Es ist falsch, Khateyat. Es ist falsch!”
    N’frat schnaubte ärgerlich, auf ihrem jungen Gesicht erschien Verachtung. „Oh, ich verstehe”, sagte sie heftig. „Ich verstehe. Du bist eifersüchtig auf sie. Du fürchtest, sie könnte stärker sein als du.”
    Sie nickte zu Khateyat und R’prat hin, die sich über die zuckende, verkrampfte Gestalt beugten; ihre Augen hielten sie geschlossen, die Anspannung ließ ihre Körper verkrampft wirken. „Schau sie an. Sie haben nicht gefragt, wer sie ist. Hau ab. Wir brauchen dich nicht.”
    Sie schloß sich wieder dem Kreis an und hielt Aleytys’ schmerzverzerrtes Gesicht zwischen ihren starken, jungen Händen. In die leeren, toten Augen starrend, flüsterte sie eindringlich: „Kämpfe, Aleytys. Kämpfe! Du bist stärker als er. Kämpfe!” Sie schloß ihre Augen und ließ ihre Kraft durch ihre Finger fließen.
    Raqat starrte auf Aleytys; deren Augenlider flatterten, die Lippen bewegten sich schwach, während sie Tarnsians reißenden Angriff abwehrte. Mit einem ärgerlichen Ausruf fuhr sie herum, starrte einen Moment auf die harten Gesichter Kheprats und Sha-nats, dann lief sie davon, unter die Bäume.
    Mit unter den drei Paar Händen heiß errötender Haut zeigte Aleytys ein verzerrtes, zittriges Lächeln. „Er ist verschwunden”, sagte sie schwach. „Für eine Weile…” Sie keuchte, und die Muskeln, die wie Taue unter der Haut hervorstanden, verwandelten sich zuckend in Weichheit, bis sie schlaff in den Händen der Hexen lag.
    „Helft mir hoch, bitte.”
    Auf N’frat gestützt, stolperte sie auf die Füße. Dann streckte sie sich und sah zu der Baumreihe hinüber, die die Flußstraße markierte. Schwarze Schwingen umflatterten sie, löschten alles andere aus… Es war kein eigentlicher Angriff, sondern lediglich eine Bedrohung, um sie zu schwächen.
    Tarnsian ritt aus den Schatten unter den Bäumen hervor. Sie sah ihn als drohende, schwarze Silhouette, die unablässig näherkam.
    Dann stülpte sich wieder jenes Gewicht über ihren Kopf, ein Schmerz, wie Feuer, das einen Kreis um ihre Schläfen brannte.
    Langsam, zögernd, legte sie ihre Hände über ihre Ohren. Ein einzelner Ton durchbrach die Luft. Das Diadem. Hinter ihr gellte ein Ausruf, der sich schließlich zu einem dumpfen Stöhnen verzog.
    Die Luft um sie herum nahm eine seltsame, harte Helligkeit an, und die vollkommene Stille ängstigte sie mehr als Tarnsians fühlbare Gegenwart. Völlige Stille. Kein Laut. Überhaupt kein Laut. Sie atmete ein, stöhnte und griff an ihre Brust. Nicht einmal ihren Atem konnte sie hören …
    Tarnsian ritt auf sie zu. Die Schritte seines Reittieres waren groß, groß, die Läufe brauchten Minuten, um sich zu heben und

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