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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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beherrschen kann.“
    Myawo zögerte, wild funkelten seine Augen. Aleytys seufzte: „Ay-mi, Mann, bist du ein solcher Narr? Selbst ohne dies hier …“ Sie klatschte ihre Hand auf die Stirn. „Selbst ohne Magie könnte dich Stavver erledigen. Sieh ihn dir an. Kapierst du denn nicht, was er am liebsten tun würde?“
    Stavver grinste Myawo an und hob das Messer, das er aus der Blutlache aufgelesen hatte.
    Finster wich Myawo den gefallenen Körpern aus und rannte den Weg entlang hinauf; hinter einer Biegung verschwand er.
    Stavver drehte das Messer in seinen Händen, preßte die Lippen zusammen, als die Klinge in Horlis Licht sauber glitzerte. Er blickte auf die Blutpfütze, dann wieder auf das polierte Messer. „Wie, zum Teufel, machst du das?“ murmelte er.
    Aleytys’ Blick wanderte entsetzt von Körper zu Körper zu Körper. Angewidert und schockiert bis in die Tiefen ihres Ichs hinein, schloß sie die Augen und schlug ihre Fäuste langsam, regelmäßig auf ihre Schenkel; Tränen perlten über ihr verzerrtes Gesicht.
    Stavver zuckte mit den Schultern, ihre ein wenig übertriebene Reaktion verwirrte ihn. Er trat einen kleinen Stein davon, sah ihn von einem Haufen Felsbrocken abprallen und fleischig gegen einen auf dem Weg ausgestreckten Körper platschen; das Gesicht des Mannes lag in einer Blutpfütze, die bergabwärts sickerte.
    Kleine, schwarze Insekten summten bereits lärmend umher, krabbelten über die Körper, ließen sich in glückseliger Gier am Rande der gerinnenden Blutlachen nieder und tauchten ihre Saugrüssel tief in die dampfende Flüssigkeit. Der süße, muffige Geruch zu vielen Blutes wurde ekelerregend. Er wich zurück und stellte fest, daß Aleytys’ Blick auf ihn geheftet war.
    „Ich konnte nichts dafür.“ Sie schluckte und rieb mit ihrem Handrücken über die brennenden Augen.
    Er lächelte und tätschelte ihren Kopf. „Arme kleine Katze, du hast Schlimmes hinter dir.“
    Sie schloß ihre Augen und lehnte sich gegen seine Hand. „Ich fühle mich entsetzlich. Ich wünschte fast, ich wäre tot. Stavver …“
    „Das meinst du doch nicht wirklich, Leyta.“
    „Stavver …“
    „Was?“
    „Ich bin verflucht. Besser, du verläßt mich.“
    „Hör mal, ich weiß, daß du das nicht so meinst.“ Er gluckste. „Hör auf, dich selbst zu bemitleiden.“ Er schüttelte seinen Kopf und strich unter ihren Augen entlang, um die Tränen wegzuwischen. „Hol das Kind. Was hast du mit ihm gemacht?“
    „Sharli!“ Aleytys sprang auf die Füße. „Ahai, ich habe Sharl vergessen.“ Sie lief den Weg zurück und fröstelte, als sie die zusammengesunkenen Körper passierte. Hastig kniete sie nieder, faltete die Klappen der Babyschlinge zurück; Sharl lag, friedlich an seinen kleinen Fäusten saugend, darin. Mit einem schwachen Lachen, das auf der nüchternen Seite der Erleichterung zitterte, beugte sie ihren Kopf und schob den Gurt über ihre Schulter, schmiegte ihn gegen ihren Hals. So behutsam sie nur konnte, stand sie auf. Das Baby brummte verschlafen, drängte sich behaglich gegen ihre Hüfte und schlief ruhig wieder ein.
    Aleytys’ ging wieder bergab, zu Stavver. Ein Sturm schwarzer Insekten brodelte um sie herum, stürzte sich auf ihre Beine, krabbelte über die weite, lederne Hose. Sie sah an sich herunter.
    Das Leder war fleckig, mit Blutspritzern überkrustet. Sie schluckte, streckte den mokassinverhüllten Fuß aus, betrachtete das weiche Leder. Es war blutdurchtränkt. Ihr Mund zuckte, ihr Magen verknotete sich. „Gut, daß ich noch nichts gegessen habe.“
    Während der nächsten Stunde blieb sie hinter Stavver zurück, das Leder ihrer Mokassins trocknete, bis es steif und hart wie Holz war. Da ihr angeknackster Knöchel stechende Schmerzen durch ihre Beine sandte und die Stiefel auf Fersen und Zehen Blasen scheuerten, hinkte sie unter Schmerzen aus der Schlucht und auf einen Pfad, der sich steil die poröse Klippe hinunterschlängelte.
    Aleytys hielt eine Minute lang an und suchte das Tal mit ihren Blicken ab. Es war eine wilde und abstrakte Landschaft – kantige, grau- und kaffeebraune Felsflächen, gekrümmte, organische Grünflecken, die dunkle, glitzernde Linie des Flusses, der sich kreuz und quer durch das Tal schlängelte und hier und da von senkrecht aufsteigenden, weißen Dampfsäulen durchzogen war, die aus verstreuten Fumarolen emporquollen.
    Das Tal döste unter einer welligen, wirbelnden Dampfdecke. Hesh und Horli bildeten gemeinsam einen vagen, rötlichen Klecks über

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