Diamantenjagd
Justus und Bob nickten. »Abgemacht, morgen früh treffen wir uns alle bei dir. Und dann gehen wir hoffentlich alle zusammen ins Kino.«
Flugstunde
Am nächsten Morgen kam Justus nicht so schnell los, wie er gedacht hatte. Deswegen klingelte kurz nach dem Aufstehen das Telefon bei Peter.
»Peter, hier ist Justus. Ich muss meinem Onkel helfen, die reparierte Statue zum Markplatz zu fahren. Frag doch mal deinen Vater, ob wir auch später zu ihm kommen können?«
»Okay, Just.« Nach einer Minute war Peter wieder am Apparat. »Das geht in Ordnung. Wir sollen einfach zu ihm ins Studio kommen. Ich sag dann noch Bob Bescheid.« Als Peter und Bob eine Stunde später auf dem Marktplatz erschienen, erstrahlte Fred Firemen bereits in neuem Glanz auf dem Brunnen. Onkel Titus hatte nicht nur den Fuß repariert, sondern gleich die ganze Bronzefigur blank geputzt.
»Prächtig!«, befand er. »Vielleicht sollte ich damit Werbung machen? Bei Titus Jonas strahlen Gebrauchtwaren wieder wie am ersten Tag.« Tatsächlich sah Fred Firemen neu und unschuldig aus, als gäbe es kein dunkles Geheimnis und als hätte nie jemand versucht, die Statue zu stehlen oder zu beschädigen. Justus sah zu seinem Onkel. »Was ist gestern eigentlich noch passiert, als die Reporter bei dir und Tante Mathilda waren?« Onkel Titus zuckte die Schultern. »Kaum hatten sie den Kirschkuchen gegessen, sind sie schon wieder aufgebrochen. Einen Film gedreht haben sie jedenfalls nicht. Komische Leute, die vom Fernsehen. So Jungs, und jetzt muss ich zurück.« Onkel Titus warf einen letzten Blick auf die Statue, lächelte zufrieden und stieg in seinen Pick-up. Bald darauf saßen die drei ??? im Bus nach Los Angeles und eine knappe Stunde später standen sie auf dem Gelände des Studios, in dem Peters Vater als Fachmann für Filmtricks arbeitete.
»Hier ist es.« Peter deutete auf eine Tür, über der ein grünes Licht leuchtete. »Grün, das heißt, wir können rein. Bei Rot wären sie drinnen am Drehen und wir müssten warten.« Er zog die Tür auf und Bob und Justus folgten ihm ins Innere. Vor ihnen lag eine große Halle, in der Kameras und Scheinwerfer aufgebaut waren. Mr Shaw, Peters Vater, stand in der Mitte der Halle und sah den drei ??? entgegen. »Ah, Peter, da seid ihr ja. Ich habe schon auf euch gewartet. Und, steht Fred Firemen wieder auf seinem Platz?«
»Ja«, riefen Bob und Peter wie aus einem Munde.
»Na, das freut mich aber«, Peters Vater lachte.
»Ja, da wird mir sogar richtig leicht ums Herz.« Und plötzlich erhob sich Mr Shaw in die Höhe und schwebte einen halben Meter in die Luft. Bob riss die Augen auf. »Irre«, murmelte er.
»Was sagst du?«, erkundigte sich Mr Shaw aus luftiger Höhe. Auch Peter staunte. »Zu Hause macht er das nicht«, flüsterte er Justus zu. Aber Justus reagierte nicht. Aufmerksam beobachtete er Peters Vater und knetete dabei konzentriert seine Unterlippe. »Das Schweben«, erklärte Mr Shaw, »habe ich
auch erst vor kurzem gelernt. Ich glaube, es kommt gerade sehr in Mode. Damit man nicht dauernd Treppen steigen muss.« Justus grinste. Dann ging er zu Mr Shaw, stellte sich neben ihn und meinte: »Ich glaube, Sie haben Recht. Mitunter ist es sehr angenehm, sich leicht wie eine Feder in die Lüfte zu erheben.« Justus sah seine Freunde an, hob langsam seine Füße vom Boden und schwebte plötzlich neben Peters Vater. Bob und Peter stießen die Luft aus.
»Just«, rief Peter, »dass mein Vater uns so was vormacht, finde ich ja normal. Aber wieso kannst du das?« Justus warf Peter einen strengen Blick zu. »Genaue Beobachtung und eine schnelle Auffassungsgabe haben mich doch schon immer ausge zeichnet.« Peters Vater lachte. »In der Tat, Justus. Du hast es erfasst.« Er kam wieder zurück auf die Erde und wartete bis Justus auch wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Dann zog er mit einem Lächeln einen Spiegel zwischen ihren Beinen hervor, über dem sie breitbeinig gestanden hatten, so dass es aussah als höben sie beide Beine, wenn sie nur das vordere anhoben. Das hintere Bein blieb dabei die ganze Zeit hinter dem Spiegel verborgen.
»Ich experimentiere gerade mit Spiegeln. Wir wollen einige alte Filmtricks nachstellen«, erklärte Mr Shaw. Justus nickte zustimmend. »Ich habe darüber schon gelesen. Die Erzeugung von optischen Illusionen durch Spiegel. Man kann zum Beispiel Geister er-scheinen oder Elefanten verschwinden lassen.« Peters Vater schmunzelte. »Ich
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