Diamantrausch - Hot Ice
bestätigte ihre Vermutung. Seine große Hand legte sich auf ihren Hinterkopf. Ihre Lippen glitten hinauf zu seiner Brust und zu der kleinen Ader an seinem Hals, an der sie seinen Pulsschlag fühlen konnte. Wie eine Decke schob sie ihren Körper über seinen. Sie legte die Wange auf sein Herz und lauschte seinem Schlagen und dem ein wenig schneller gehenden Atem.
Seine Haut unter ihrer Wange schien sie zu verbrennen.
Sein Glied richtete sich auf und drängte sich ihr entgegen.
Sie rieb ihre Brust an seiner und genoss das Gefühl seines krausen Haares auf ihren Brustspitzen. Seine Augenlider flatterten ein wenig, und sie glaubte, in seinen Mundwinkeln ein Lächeln zu entdecken.
Taylor wollte nicht, dass er sie anlächelte.
Sie hielt einen Arm ausgestreckt, als sei sie noch mit der
Handschelle am Kopfende des Bettes gefesselt, dann legte sie die andere Hand über seine Augen. »Lass sie zu«, hauchte sie.
»Jawohl, Ma’am.« Aus seiner Stimme klang unterdrücktes Verlangen, und seine Hüften unter ihr bewegten sich. Sein Wille war gar nicht so stark, wenn er im Halbschlaf war. Sie setzte sich langsam auf und schob sich rittlings über ihn.
Es wird dir leid tun, dass du dich mit mir eingelassen hast , dachte Taylor und berührte sein Gesicht, während sie ihren Körper so weit hochschob, dass sie leicht auf seiner Brust saß. Die Knie schob sie über seine Oberarme. Sein Kinn war ganz kratzig, doch gern hätte sie mit dem Mund… Verdammt. Konzentrier dich ! Jede Sekunde zählte.
Noch immer streichelte sie sein Gesicht, mit der anderen Hand griff sie nach der Lampe auf dem Nachttisch, gleichzeitig drückte sie die Beine fester auf seine Brust und hielt seine Oberarme mit ihren Knien fest. Er erstarrte unter ihr, ihre Bewegung hatte ihn aufmerksam gemacht.
Verdammt. Mit einer schnellen Bewegung ließ Taylor die schwere Lampe auf ihn hinuntersausen, im gleichen Augenblick, als er auffuhr. Seine eigene Bewegung verstärkte den Schlag noch, als der schwere Lampenfuß dumpf seine Schläfe traf.
Bei dem Geräusch wurde ihr ganz übel, und sie sprang so schnell sie konnte von seinem Körper hinunter. Sie hoffte, zum Teufel, dass er ohnmächtig war, denn wenn das nicht so wäre, fürchtete sie um ihr Leben.
Er rührte sich nicht. Nach dem Schlag auf seine Schläfe hatte sich bereits ein dicker blauer Fleck gebildet, der leicht blutete.
Mit wild rasendem Herzen und dem drängenden Verlangen,
hier zu verschwinden, ehe er seine Augen wieder öffnete und sie ansah, fühlte Taylor unter seinem Kinn nach dem Puls. Er schlug gleichmäßig. Er würde also überleben.
Schnell fesselte Taylor Mr. Huntington St. John mit den Handschellen am Bett, riss die Telefonschnur aus der Wand und trug die Lampe zum Tisch. Auf halbem Weg blieb sie stehen, wandte sich zum Bett zurück und sah ihn an.
Auch wenn er ohnmächtig war, sah er nicht weniger bedrohlich aus.
Sie strich mit dem Finger über seine Unterlippe. »Bastard«, flüsterte sie leise.
8
11. August
London
José Morales machte es sich in seinem Londoner Büro gemütlich. Noch nicht einmal ein Tag war seit dem Raub vergangen, seine Frau, Maria, war nicht glücklich darüber, dass er sie allein gelassen hatte, um mit der polícia zu verhandeln.
Sie berichtete ihm, dass man behauptete, eine Frau gefangen zu haben, von der sie annahmen, dass sie ein Mitglied der Bande sei, die ihn ausgeraubt hatte. Aber als José verlangt hatte, die Frau selbst zu befragen, hatte man ihm gesagt, sie sei entkommen. Tontos estúpidos ! Diese verdammten Idioten hatten niemanden gefangen. Sie hatten das nur behauptet, um ihr Gesicht zu wahren.
José öffnete die unterste Schublade seines Schreibtisches,
holte eine Flasche mit Tabletten hervor und schüttete vier davon in seine Handfläche. Er schob sie alle in den Mund und spülte sie mit Quellwasser hinunter, das mit Vitaminen angereichert war. Er drehte das Kristallglas in den Händen und sah, wie das Licht sich in den Verzierungen brach.
Als er am Abend der Party den offenen, leeren Safe im oberen Stock des Hauses entdeckt hatte, hatte er sich entschuldigt und war im Bad verschwunden, um sich dort zu übergeben.
Sowohl der Erfinder als auch der Hersteller des Safes hatten ihm unmissverständlich garantiert, dass es ganz unmöglich war, diesen neuen Safe zu knacken. Gegen alles war er gesichert. Gegen Feuer. Gegen Chemikalien. Gegen mechanische Hilfsmittel. Die einzige Möglichkeit, ihn zu öffnen, war eine komplizierte Kombination
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