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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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in mir auf. Ich zählte noch mal alles auf, was wir über den Mörder wussten. Wir waren sicher gewesen, dass die Chimäre tätowiert war. Aber Coombs hatte keine Tätowierung. Auf den Stufen vor dem Präsidium streifte mich sein Schuss nur, obwohl er dicht vor mir stand. Und jetzt das:
Parkinson
… Wer auch immer die Chimäre war, er war ein hervorragender Scharfschütze. Das war unbestritten.
    Wir schauten einander an.
    »O Gott, Claire, Coombs ist nicht unser Mann«, stieß ich schließlich hervor.
    »Stimmt«, sagte sie. »Aber wer ist es dann, Lieutenant?«
    Wir saßen lange schweigend da und ließen die atemberaubende Erkenntnis – und die Panik – zu uns durchdringen.
    Zeitungen, Fernsehen und jeder geistig gesunde Mensch in San Francisco feierte den Tod der Chimäre. Erst heute Morgen hatte ich die Mordfälle von der Tafel gewischt.
    »Coombs wollte mir noch etwas sagen, Claire«, erklärte ich und rief mir seine letzten Momente ins Gedächtnis zurück. Eine letzte…, hatte er geflüstert. Und als ich ihn fragte,
ein letztes was?,
schien er zu lächeln. Eine letzte Überraschung. Er wusste, dass Chimäre immer noch frei herumlief, Claire. Er wusste, dass wir das feststellen würden. Dieser Hurensohn hat mich mit seinem letzten Atemzug ausgelacht. Es muss ein anderer in seiner Gruppe sein. Es gibt noch einen Irren.«
    Claire presste die Lippen zusammen. »Lindsay, wenn ich irgendeine andere Schlussfolgerung hätte ziehen können…«
    Ich wusste nicht, was ich mit dieser neuen Information tun sollte. Das Muster hatte so nahtlos gepasst. Bay View… Chimäre. Die Zeitungsausschnitte in Coombs’ Zimmer. Und dass er mich hatte umlegen wollen. Ich konnte nicht glauben, dass ich mich dermaßen geirrt haben sollte. Aber die Frage blieb:
Wenn nicht Coombs, wer dann?
    Auf gar keinen Fall wollte ich jetzt nach oben gehen und die Feier der Prominenten und hohen Beamten ruinieren. Aber während Claire und ich uns fassungslos anstarrten, lief der wahre Killer draußen herum und plante womöglich seinen nächsten Mord.
O Gott, das ergab einfach keinen Sinn
.
    »Komm mit«, sagte ich und biss die Zähne zusammen, weil meine Wunde wehtat. Ich schleppte mich den Korridor hinunter zu Charlie Clappers Büro.
    »Die Heldin kehrt zurück.« Der Chef der Spurensicherung stand auf und lächelte. »Ein bisschen vornübergebeugt, aber ansonsten sehen Sie okay aus.«
    »Charlie, wie lange dauert es, bis wir die Waffen verglichen haben?«, fragte ich.
    »Waffen?« Er runzelte die Stirn.
    »Coombs’ Revolver. Wie lange, bis wir ihn mit der Waffe verglichen haben, die Mercer getötet hat?«
    »Ein bisschen spät, Superweib, wenn Sie jetzt Ihren Verdacht beweisen wollen. Ich würde mit dem anfangen, der unten bei Claire liegt.«
    »Wann, Charlie?«, bohrte ich nach. »Wann haben Sie das Ergebnis?«
    »Vielleicht Mittwoch.« Er zuckte die Schultern. »Wir müssen den Lauf scannen, dann –«
    »
Morgen
, Charlie«, unterbrach ich ihn. »Ich
brauche
es morgen.«
    Ich schaute Claire an und hatte einen bitteren Geschmack im Mund. »Wir müssen das oben melden.«
    Wir fuhren mit dem Aufzug in den vierten Stock. Ich war wie vor den Kopf geschlagen und spürte kaum noch die Schmerzen in meiner Seite. Wir stürmten ins Büro des geschäftsführenden Chiefs. Tracchio saß am Schreibtisch und schrieb etwas.
    »Was machen Sie denn
hier
?«, rief er. »Sie sollten zu Hause sein. Du meine Güte, Lieutenant, wenn jemand sich einen Urlaub verdient hat, dann Sie und –«
    Ich unterbrach ihn mitten im Satz und berichtete, was Claire festgestellt hatte. Plötzlich sah Tracchio aus, als hätte er einen Mund voll schlechter Austern verschluckt.
    »Das kaufe ich Ihnen nicht ab, Lieutenant«, sagte er. »Sie haben den Fall aufgeklärt. Die Sache ist erledigt.«
    »Ob Sie es ihr abkaufen oder nicht, spielt keine Rolle«, erklärte Claire entschieden. »Aber ich war in meinem gesamten Berufsleben noch nie so sicher. Es ist
absolut unmöglich
, dass Coombs dieser Scharfschütze war.«
    »Ach, das ist doch reine Spekulation«, widersprach Tracchio. »Die Verbindung zum Mord an Sikes… Coombs’ Chimäre-Hintergrund… seine Qualifikation als Scharfschütze. Das sind alles Fakten.
Ihre
Fakten, Lieutenant.« Er zählte an den Fingern ab und versetzte mir mit meiner eigenen Analyse einen Schlag nach dem anderen. »Niemand sonst entspricht diesem Profil. Ich kann Ihre Schlussfolgerung nicht widerlegen, Dr. Washburn, aber Coombs ausschließen…«
    »Wir

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