Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition)

möchte. Er hat mich tief bewegt und spricht mir aus der Seele:
     
    "Guten Tag Herr Winter,
     
    diese Zeilen sollten um die Welt gehen:
     
                                'Sie habe eine Hündin ... eine so tolle Hündin, dass Sie gerne nur ein Mal Welpen von ihr hätten? Ihre Hündin hat aber keine VDH-Papiere (Verband für das Deutsche Hundewesen. A. d. A.), aber das ist Ihnen ja nicht so wichtig ...denn sie ist ja trotzdem eine wunderbare und sehr schöne Hündin... und deshalb möchten Sie unbedingt einmal Welpen haben. „Die Kleinen gehen doch weg wie warme Semmeln“ denken Sie. “Die Jungen werden von der Mutter gesäugt, spielen süß miteinander und schwuppdiwupp sind die acht Wochen rum und die Käufer stehen Schlange“ Das denken Sie?
                                Sie wissen überhaupt nichts über die Eltern, Großeltern und Ur-Großeltern Ihrer Hündin. Sie ist kein VDH-Hund, also gibt es auch keinerlei Aufzeichnungen darüber. Vielleicht hatte die Uroma gestromte Beine? Vielleicht hatte der Uropa einen massiven Zahnfehler? Vielleicht war die Oma überängstlich und scheu? Vielleicht war der Opa sehr aggressiv und bissig? Vielleicht hatte der Vater HD (eine vererbbar kranke Hüfte)? Vielleicht hatte die Mutter eine endogene Augenkrankheit?
                                Da ein VDH-Hund Ihre Hündin nicht decken wird, müssen Sie einen Rüden ohne Papiere nehmen. Aber auch dessen Vorfahren kennen Sie nicht. Eventuell tragen auch diese Vorfahren etliche Krankheitsgene in sich. Möchten Sie sich vorstellen, welche Krankheiten Ihre Welpen mit auf die Welt bringen? Bestimmt nicht.
                                Vielleicht bekommt Ihre Hündin „nur“ acht Welpen und diese sind aber krank! Sie nehmen nicht richtig zu, sie sehen vielleicht gar nicht wie reinrassige Hunde aus. Vielleicht sind sie auch scheu oder blind oder bekommen keine Zähnchen! Von diesen Jungen kauft Ihnen niemand einen ab. Und falls doch, kommen die neuen Besitzer ständig zu Ihnen nach Hause und beschweren sich. Sie wollen entweder die Kosten für den Tierarzt erstattet haben oder möchten den Hund gar wieder zurück geben.
                                Dann bleiben Sie auf mehreren Welpen sitzen. Alle wollen vier bis fünf Mal ihr Futter haben. Jeder muss täglich drei bis vier Mal kacken und unzählige Male pinkeln. Die Kleinen werden kläffen, spielen, toben alles kaputt beißen, und und und. Haben Sie Platz, Zeit, Geld und vor allen Dingen die Geduld dafür? Es kann auch sein, dass zufälligerweise diese Welpen gesund sind – aber gehen Sie NIE davon aus!
                                Kommen wir zum Faktor Geld. Was denken Sie, was eine Trächtigkeit einer Hündin alles kostet? Wie viel Geld müssen Sie investieren, ehe der erste Welpe einen neuen Besitzer findet? Vergessen Sie nicht, dass Ihre Hündin während der kompletten Tragzeit ein besonderes Futter braucht. Damit sie gesund bleibt und sich die Kleinen schon im Mutterleib gut entwickeln. Dann muss eine schöne große Wurfkiste her. Diese kann spartanisch eingerichtet sein, jedoch sollte sie groß genug für Hündin und Welpen sein. Genug Spielzeug angeschafft werden. Denn Sie wollen die Kleinen ja gut sozialisiert abgeben. Intelligentes Lernspielzeug, einen Welpenauslauf, eine Waage, einen Welpennapf, Spieltunnel... all das kostet enorm viel Geld. Die Hündin muss regelmäßig geimpft und entwurmt sein. Dann kommt der große Tag der Geburt. Eine Geburt ist nicht immer schön anzusehen: Blut, Schleim, Fruchtwasser. Die Hündin hat tagelang Ausfluss, muss gut sauber gehalten werden. Die Wurfkiste muss groß und hoch genug sein, abwaschbar und manchmal müssen Sie stündlich die Decken wechseln. Schnell kommt ein Berg Wäsche zusammen wie bei einer Großfamilie.
                                Vielleicht gibt es Komplikationen bei der Geburt und ein Kaiserschnitt ist nötig? Vielleicht stirbt die Hündin bei der Geburt? Vielleicht bekommt sie eine Infektion? Vielleicht muss der Tierarzt alle zwei Tage kommen? Vielleicht bekommt der ganze Wurf eine Darminfektion? Vielleicht geht auch alles gut. Aber was ist, wenn nicht? Selbst bei erfahrenen Züchtern gibt es hin und wieder komplizierte Würfe mit Kaiserschnitt und immens hohen Tierarztkosten. Es kann passieren, dass sich eine unerfahrene Hündin auf die