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Die 39 Zeichen 05 - Die Rache der Romanows

Titel: Die 39 Zeichen 05 - Die Rache der Romanows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
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war es, ohne Frage. Der schwarze Mantel, der schwarze Hut, dieser gleitende Schritt, das zerfurchte Gesicht. Es gab keinen Zweifel.
    Amy und Dan begannen zu rennen und schossen auf dem überfüllten Gehweg zwischen den Fußgängern hindurch. Ihre Flucht schien die ganze Welt um sie herum in Bewegung zu setzen. Ein Laster raste quer über zwei Spuren und fuhr direkt auf sie zu. Dan rannte weiter, aber Amy blieb wie angewurzelt stehen. Der Laster kam kurz vor dem Randstein zum Stehen, ein Umschlag flatterte aus dem Beifahrerfenster und landete direkt vor Amys Füßen im Rinnstein.
    »Pass doch auf, wohin du fährst, du Irrer!«, schimpfte Dan. Mehrere Leute starrten ihn an, während der Laster sich wieder in den Verkehr einordnete und hinter der nächsten Kurve verschwand.
    »Er ist weg«, sagte Amy, und ihre Stimme zitterte. Hatte der Mann in Schwarz dem Laster den Auftrag gegeben, auszuscheren? Jedenfalls war er auf genauso geheimnisvolle Weise verschwunden, wie er aufgetaucht war.
    »Ich finde, wir sollten von hier verschwinden«, meinte Dan. »Dieser Typ kann überall sein.«

    Amy nickte und sie eilten über den Newski Prospekt. Dan riss im Laufen den Umschlag auf.
    »Was steht drin?«, fragte Amy.
    Dan las den Brief laut vor, und Amy konnte förmlich spüren, wie die Nacht um sie herum noch dunkler wurde.
    »Die Zeit wird knapp. Ihr müsst euch beeilen. Ihr werdet verfolgt und damit meine ich nicht die Madrigal. Wenn sich eure Verfolger zeigen, gebt ihnen diese Karte, um sie zu täuschen, und setzt eure Suche fort. Ihr müsst den Palast nachts aufsuchen und Rasputin finden. Folgt der orangefarbenen Schlange. NRR.«
    »Der Mann in Schwarz ist ein Madrigal! Begreifst du, was das bedeutet? Wir sind tot! Tot, tot, tot!«, stieß Dan hervor.
    »Zumindest haben wir noch eine Nachricht von NRR bekommen«, meinte Amy. »Wir sind ganz nah an etwas dran … Wenn ich nur wüsste, woran.«
    Sie legte Dan die Hand auf die Schulter, als wolle sie sich selbst und zugleich ihn beruhigen.
    »Wir sollten weitermachen, findest du nicht? Wir haben sowieso keine andere Wahl. Und der Mann in Schwarz ist vorerst verschwunden«, erklärte Amy.
    »Also gut. Nehmen wir an, er hat die Fliege gemacht, was ich allerdings bezweifle, was ändert das? Offenbar verfolgt uns noch jemand, nicht nur er. Und wahrscheinlich ist es jemand, der uns nur zu gerne um die Ecke bringen würde!«

    »Wahrscheinlich ist es ein anderes Team, aber NRR hat uns etwas gegeben, mit dem wir sie uns vom Hals halten können.«
    »Vielleicht will NRR uns auch nur von den anderen weglocken, dann sind wir leichtere Beute«, entgegnete Dan. »Hast du mal daran gedacht? Vielleicht ist das Foto von Mama und Papa nur ein Trick, damit er uns allein erwischt?«
    Amy hielt inne. »Dan, ich sag es dir ungern, aber wir sind schon eine ganze Weile auf uns allein gestellt.«
    Die Geschwister schwiegen.
    Amy nahm Dan den Brief ab. Im unteren Teil war eine detaillierte Karte von Sankt Petersburg abgebildet, durch die sich eine gestrichelte Linie zog. Sie führte über zwei Kanäle hinweg in einen komplett anderen Stadtteil. Amy trennte die Karte vom Rest des Briefes ab.
    »Verstehst du? Das sieht aus wie eine Spur, die zu einem wichtigen Hinweis führt, aber sie endet im Nichts. Wenn unsere Verfolger auftauchen, müssen wir ihnen nur diese Karte geben, und dann lassen sie uns eine Zeit lang in Ruhe. Ja, vielleicht will uns NRR allein. Aber das Foto … ich will wissen, was das zu bedeuten hat.«
    Amy spürte, dass Dan die Gegenargumente ausgegangen waren.
    Er nahm eine halbleere Tüte Kaubonbons, schüttete sich die Hälfte davon in den Mund und mampfte verdrossen vor sich hin.

    »Wenn wir es erst einmal geschafft haben, in den Palast zu kommen, weiß ich schon, was NRR mit Rasputin meint. In dem Gebäude gibt es eine Ausstellung darüber, wie man ihn töten wollte. Eben genau die Geschichte, die ich dir auch schon erzählt habe«, lockte Amy.
    »Das muss ich mir unbedingt ansehen«, meinte Dan, in dem sich bei dem Gedanken an einen unverwundbaren Mönch wieder leichte Spannung regte.
    Amy grinste. »Also gut! Dann müssen wir jetzt nur noch diese Schlange finden, der wir folgen sollen.«
    Es war fast elf Uhr nachts, als Dan und Amy den Jusupow-Palast erreichten. Die Mojka floss direkt an dem dreistöckigen weißgelben Gebäude vorbei. An den Flussufern wurde es langsam ruhiger und nur noch vereinzelt schlenderten Spaziergänger am Ufer entlang. Ab und zu wurden Dan und Amy von

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