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Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk

Titel: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaroslav Hasek
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ausm Ausland kriegen, und dann ham sie Anspielungen gemacht, daß ich dumm bin, weil ich gesagt hab, daß das Geld ausm Ausland nur selten kommt, zuletzt von dem Herrn Direktor aus Brünn, die Anzahlung von sechzig Kronen auf die Angorakatze, die Sie in der ›Národni Politika‹ inseriert ham und statt der Sie ihm in der Dattelkiste das blinde Foxterrierjunge geschickt ham. Dann ham sie mit mir sehr freundlich gesprochen und ham mir den Portier aus dem Nachtcafé empfohlen, damit ich mich nicht allein in der Wohnung fürcht, den nämlichen, was Sie herausgeworfen ham.«
    »Ich hab halt schon mal ein Pech mit diesen Behörden, Frau Müller, Sie wern sehn, wie viele Leute jetzt zu mir Hunde kaufen kommen wern«, seufzte Schwejk.
    Ich weiß nicht, ob die Herren, die nach dem Umsturz das Polizeiarchiv prüften, die Posten des Geheimfonds der Staatspolizei entziffern konnten, die lauteten: B – 40 K, F – 50 K, L – 80 K usw., aber sie haben sich entschieden geirrt, wenn sie dachten, daß B, F, L die Anfangsbuchstaben von Männern waren, die für 40, 50, 80 usw. Kronen die tschechische Nation an den schwarzgelben Adler verkauften.
    »B« bedeutet Bernhardiner, »F« Foxterrier, »L« heißt Leonberger. Alle diese Hunde brachte Bretschneider von Schwejk zur Polizeidirektion. Es waren abscheuliche Scheusäler, die nicht das geringste mit jener reinen Rasse zu tun hatten, für die sie Schwejk Bretschneider gegenüber ausgab.
    Der Bernhardiner war eine Kreuzung aus einem nicht reinrassigen Pudel und einem Straßenköter, der Foxterrier hatte die Ohren eines Dachshundes, die Größe eines Fleischerhundes und krumme Beine, als hätte er die englische Krankheit |58| durchgemacht. Der Leonberger erinnerte mit dem Kopf an das haarige Maul eines Stallpinschers, hatte einen abgehackten Schweif, die Höhe eines Dachshundes und einen kahlen Hintern wie die berühmten nackten amerikanischen Hündchen. Einmal kam Detektiv Kalous, um einen Hund zu kaufen, und kehrte mit einem verstörten Biest zurück, das an eine gefleckte Hyäne mit der Mähne eines schottischen Schäferhundes gemahnte; und unter den Posten des Geheimfonds erschien ein neues: D – 90 K.
    Das Ungetüm spielte die Rolle einer Dogge …
    Aber auch Kalous gelang es nicht, etwas aus Schwejk herauszubekommen. Es erging ihm so wie Bretschneider. Selbst die geschicktesten politischen Gespräche leitete Schwejk auf die Behandlung der Hundeseuche bei jungen Hunden über, und das Ergebnis der scharfsinnigst erdachten Fälle endete damit, daß Bretschneider von Schwejk abermals ein neues, unerhört gekreuztes Scheusal nach Hause brachte.
    Und das war das Ende des berühmten Detektivs Bretschneider. Als er in seiner Wohnung bereits sieben solcher Scheusäler hatte, sperrte er sich mit ihnen im Hinterzimmer ein und gab ihnen so lange nichts zu fressen, bis sie ihn auffraßen.
    Er war so ehrenhaft, daß er dem Ärar die Begräbniskosten ersparte.
    In seinem Dienstvermerk auf der Polizeidirektion waren in die Rubrik: »Beförderung im Dienst« folgende Worte voller Tragik eingetragen: »Aufgefressen von den eigenen Hunden.«
    Als Schwejk später von dieser tragischen Begebenheit erfuhr, sagte er: »Aber das eine möcht ich nur gern wissen, wie sie ihn beim Jüngsten Gericht zusammensetzen wern.«

7
Schwejk zieht in den Krieg
    Zu der Zeit, als die Wälder am Flusse Raab in Galizien das österreichische Heer über die Raab flüchten sahen und die |59| österreichischen Divisionen unten in Serbien nach Gebühr der Reihe nach auf die Hosen bekamen, was sie schon längst verdient hatten, erinnerte sich das österreichische Kriegsministerium auch Schwejks, der der Monarchie aus der Schlamastik helfen sollte.
    Als man Schwejk zur Verständigung brachte, daß er sich in einer Woche auf der Schützeninsel zur ärztlichen Untersuchung einfinden solle, lag er gerade im Bett, abermals von Rheuma gepackt.
    Frau Müller kochte ihm in der Küche Kaffee.
    »Frau Müller«, ertönte aus dem Zimmer die leise Stimme Schwejks, »Frau Müller, kommen Sie auf einen Moment her.«
    Als die Bedienerin beim Bett stand, sagte Schwejk wiederum mit leiser Stimme: »Setzen Sie sich, Frau Müller.«
    In seiner Stimme lag etwas geheimnisvoll Feierliches.
    Als Frau Müller sich gesetzt hatte, verkündete Schwejk, sich aufrichtend: »Ich geh zum Militär!«
    »Heilige Jungfrau«, schrie Frau Müller auf, »was wern Sie dort machen?«
    »Kämpfen«, antwortete Schwejk mit Grabesstimme, »mit Österreich stehts

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