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Die Achse Des Blöden

Die Achse Des Blöden

Titel: Die Achse Des Blöden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Barry
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anderen Worten: Geld.
    Sie werden also feststellen, daß Sie die meiste Zeit in Ihrem Büro rumsitzen und Leuten aus Organisationen wie der
    Interessensgemeinschaft Artgerechter Wieselzüchter zuhören, die Ihnen mit einschläfernder Liebe zum Detail klarmachen, wie wichtig das artgerechte Züchten von Wieseln für die
    ökonomische Gesundheit des Landes insgesamt und besonders für Ihren Wahlkreis ist. Man wird Ihnen herzzerreißende Fotos von traurig dreinblickenden arbeitslosen Wieselzüchtern und ihren hungrigen, verlausten Kindern zeigen. Man wird Ihnen erklären, wie dieser einst so blühende Industriezweig und der allgemeine Lebensstandard den Bach hinuntergehen werden, wenn die Regierung nicht endlich etwas gegen die gigantischen Wieselfarmen in Taiwan unternimmt oder gegen das
    gewissenlose Programm von Microsoft, mit dem man virtuelle Wiesel29 erzeugen kann. Man wird Ihnen klarmachen, daß es sich um die eigentlich wichtigste Frage der Menschheit handelt.
    Um diese Leute loszuwerden, versprechen Sie ihnen
    schließlich, sich um ihr Anliegen zu kümmern. Aber sowie die Wieselzüchter Ihr Büro verlassen, schiebt sich eine Abordnung der Vereinigten Chrompolierer herein, drängt Sie mit dem Rücken zur Wand (es handelt sich um baumlange Kerle) und fragt, ob Sie eigentlich wissen, wie viele Chrompolierer in 29 »Virtuelle Wiesel« wäre ein klasse Name für eine Rockband.
    -59-

    Ihrem Wahlkreis wohnen30 und wie hoch Ihrer Meinung nach der Prozentsatz des in ausländischen Klitschen unter
    ausbeuterischen Arbeitsbedingungen polierten und dann in Amerika verkauften Chroms ist. Und wenn die endlich wieder gehen, stellen sich Ihnen die Lobbyisten der Föderation Der Hersteller Jener Gummibänder Mit Denen Hummerscheren In Restaurantaquarien Zusammengehalten Werden in den Weg und legen sehr überzeugend dar, daß Sie, wenn Sie nichts für ihre krisengeschüttelte Branche und die gefährdeten Arbeitsplätze in Ihrem Wahlkreis tun, keinen Deut besser sind als die Feiglinge, die nichts unternommen haben, als Hitler die Tschechoslowakei überfiel.
    Und immer so weiter, Tag für Tag, nervtötend. Ständig haut Sie jemand an und verlangt von Ihnen, daß Sie etwas für ihn tun, und die Dinge, die Sie tun sollen, zielen in keinem Fall darauf ab, Steuergelder einzusparen. Sie fangen an, die anderen Kongreßmitglieder mißtrauisch zu beäugen und sich zu fragen:
    »Hey, wenn die Regierung die Ölfrüchte unterstützt, warum nicht auch die Chrompolierer?« Und schließlich finden Sie eine Möglichkeit, den Chrompolierern tatsächlich zu helfen, indem Sie ihnen ein paar Millionen Dollar zuschanzen, und das Unwohlsein, das Sie dabei empfinden, schaffen Sie sich vom Hals, indem Sie sich sagen, daß ein paar Millionen in
    Washington gar nichts sind. Ein paar Millionen Dollar gibt die Bundesregierung ja schon allein für Zahnseide aus. Aber für die Chrompolierer sind Sie natürlich der Held. Die fahren nach Hause zurück und sorgen dafür, daß Sie wiedergewählt werden, damit Sie sich weiterhin für ihre Belange einsetzen können.
    Nach und nach begreifen Sie, daß es grundsätzlich falsch ist, 30 Auf ihren Autos kleben Sticker mit der Botschaft: ICH BIN
    MITGLIED DER CHROMPOLIERER-GEWERKSCHAFT -
    UND ICH BETEILIGE MICH AN WAHLEN!

    -60-

    im Kongreß gegen Ausgaben egal welcher Art zu stimmen.
    Denn wenn man das tut, erfahren die Steuerzahler, deren Geld Sie sparen, ja doch nichts davon, aber die Interessengruppe, der Sie mit Ihrer Stimme etwas verweigern, wird über Sie herfallen wie eine Heer von Killerameisen. Wenn Sie für
    Ausgabenkürzungen des Landwirtschaftsministeriums stimmen, hassen Sie die Farmer. Wenn Sie für Ausgabenkürzungen des Bildungsministeriums stimmen, haßt Sie die
    Lehrergewerkschaft. Wenn Sie laut überlegen, daß der Staat vielleicht nicht unbedingt die Kosten für rezeptpflichtige Arzneien von wohlhabenden Rentnern mit mehr als drei
    Yachten übernehmen muß, fallen die Mitglieder von
    Rentnerorganisationen über Sie her und schlagen Sie mit den Straßenschildern für Behindertenparkplätze grün und blau.
    Es wird also nicht lange dauern, bis Sie, wie alle anderen Kongreßmitglieder auch, Zuschüsse zu allem möglichen
    bewilligen, sich die Unterstützung dieser und jener Gruppe sichern und Etats verabschieden helfen, die von Jahr zu Jahr üppiger ausfallen. Natürlich werden Sie sich weiterhin als jemand geben, der ein strenges Auge auf die Staatsfinanzen und die Verschwendungssucht der Regierung

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