Die Achse Des Blöden
Rollen! Und:
Was wollen wir?
GERECHTIGKEIT!
Wann woll'n wir sie?
VOR UNSERER TEEPAUSE UM 15.25!
Es ging zu wie im Zoo, und das politische System der
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Vereinigten Staaten wurde vor den Augen der Weltöffentlichkeit zur größten Lachnummer. Man lachte über uns nicht nur in Ländern, die immer schon etwas gegen Amerika hatten, also z.B. Frankreich, sondern auch in primitiven Dritte-Welt-Ländern, die denjenigen zu ihrem Anführer wählen, der das dickste Schwein stemmen kann. 49
Die Frage ist: Wie sind wir in diesen Schlamassel
hineingeraten? Und was kann man dagegen tun?
Als erstes - und dafür plädiere ich bereits seit Jahren sollten wir ein paar mittelgroße Marschflugkörper Richtung Frankreich in Bewegung setzen. Aber das hätte lediglich zur Folge, daß wir uns ein bißchen besser fühlten.
Damit würden wir die Ursachen für das Wahldebakel des
Jahres 2000 nicht beheben. Dazu müssen wir einige sehr ernste, praktische Maßnahmen ergreifen. Die erste ist:
1. Der Ausschluß Floridas - oder wenigstens Südfloridas -
aus den Vereinigten Staaten
Ich sage das nicht leicht dahin. Schließlich wohne ich ja in Südflorida, und wenn man uns aus den Vereinigten Staaten ausschließt, käme ich nicht mehr in den Genuß der Vorzüge, die einem amerikanischen Staatsbürger tagtäglich das Leben versüßen, wie etwa... Doch, ja, jetzt ist mir einer eingefallen: Wenn ich im Supermarkt Lebensmittel einkaufe, kann ich mir sicher sein, daß draufsteht, wieviel Riboflavin sie enthalten. Das ist eine Vorschrift der US-Regierung, und zwar aus gutem Grund, nämlich: Ich habe keine Ahnung. Ich weiß noch nic ht mal, was Riboflavin ist. Allerdings esse ich eine ganze Menge davon. Zum Beispiel fange ich gern den Tag mit einem
herzhaften Kellog's Erdbeer-Pop-Tart an, und das enthält, laut 49 Was im übrigen genauso sinnvoll ist wie das Vorgehen unserer Wahlmänner.
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Packungsaufschrift, 10% Riboflavin. Vermutlich bedeutet das, zehn Prozent des Pop-Tarts sind aus Riboflavin. Vielleicht ist es das rote Zeugs in der Mitte. Jedenfalls hoffe ich, daß Riboflavin etwas Gutes ist, denn wenn es etwas Schlechtes ist, zum Beispiel das lateinische Wort für »Kakerlakeneiter«, dann habe ich ein Problem.
Was ich damit sagen will, ist: All diese hilfreichen
Informationen würde ich nicht bekommen, wenn ich in
irgendeinem gesetzlosen fremden Land lebte, das keine strengen Gesetze zur Lebensmittelkontrolle kennt oder beispielsweise zuläßt, daß Trockenpflaumen einfach als »Trockenpflaumen«
bezeichnet werden. Und das ist nur einer der Vorzüge, wenn man in den USA lebt. Es gibt noch viele andere, aber damit werde ich mich jetzt nicht befassen, weil ich jetzt schon fast vergessen habe, bei welchem Thema ich gerade bin, und das ist: Wenn wir eine so verrückte Präsidentenwahl wie die des Jahres 2000 künftig verhindern wollen, sollten wir Südflorida aus den Vereinigten Staaten ausschließen.
Solange Südflorida Teil der Vereinigten Staaten ist, werden immer wieder verrückte Dinge passieren. Südflorida ist nämlich ein Atomreaktor des Verrückten. Es fängt schon damit an, daß es ein Sumpfgebiet ist. Die gesamte Südspitze des Staates ragt gerade mal so weit über den Meeresspiegel wie Dustin
Hoffman. Ihre Einwohner leben dicht gedrängt rechts und links an den Küstenstreifen, und in der Mitte befinden sich die Everglades, ein ausgedehntes Gebiet voller Schlamm und Modder, das von einem kleinen, dem Glücksspiel verfallenen Stamm Eingeborener bewohnt wird, außerdem von mindestens 300 Milliarden Moskitos, deren Flügel oft die Spannweite eines ausgewachsenen Fischadlers haben.
Wer sich also in Südflorida niederläßt, sollte sich darüber klar sein, daß er sich in einen dampfenden urzeitlichen Hexenkessel begibt, der von Sumpf- und Meeresbewohnern dominiert wird, die niemand darüber informiert hat, daß dieses Gebiet jetzt auch
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von Menschen bewohnt werden soll.
Das erste, was mir auffiel, als ich 1986 in die Umgebung von
Miami zog, waren die Krebse auf meinem Rasen. Aus
Pennsylvania, wo ich vorher gewohnt hatte, war ich mit Rasenschädlingen durchaus vertraut, aber als ich in Miami morgens vor die Tür trat, um die Zeitung reinzuholen, stand ich echten Krebsen gegenüber, Dutzenden, die hin- und herkrebsten.
Und zwar in feindlicher Absicht. Es war gerade Paarungszeit für Krebse, und männliche Krebse wachen eifersüchtigst über die Weibchen. Ich schlief noch fast, stolperte, und plötzlich
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