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Die Achse Des Blöden

Die Achse Des Blöden

Titel: Die Achse Des Blöden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Barry
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und sagte, Claude habe sich nur freundschaftlich an Ginger »herangemacht«.
    In einer normalen Umgebung hätten die beiden Hunde das untereinander ausgemacht oder sich gegenseitig beschnüffelt, oder die Besitzer hätten sie weggezerrt. Oder vielleicht hätten sich auch die Besitzer gegenseitig beschnüffelt. Auf jeden Fall wäre in einer normalen Umgebung nicht passiert, was hier passierte: Mr. Furci, Anwalt und wohnhaft in einer
    wohlhabenden Gegend, erschoß Claude, den ältlichen
    Hirtenhund, mit einem .45er-Revolver. Er trug diesen Revolver bei sich, sagte er später, weil seine Kanzlei Drohanrufe im Zusammenhang mit einem aktuellen Fall erhalten habe. Es gab zwar keinen Hinweis darauf, daß ein Hirtenhund hinter diesen Drohanrufen steckte, aber man kann ja nicht vorsichtig genug sein.
    Mr. Furci wurde wegen Tierquälerei und Gewalttätigkeit angeklagt. Aber das Beste kommt erst noch. (In Südflorida kommt das Beste immer erst noch.) Zufällig handelte es sich bei Mr. Furcis Sozius um den in Miami sehr bekannten
    Strafverteidiger Roy Black, der später erfolgreich die Verteidigung von William Kennedy Smith übernahm, als der wegen einer Vergewaltigung in Palm Beach angeklagt war, die er nach einer Zechtour mit seinem Vorbild Edward M. Kennedy begangen haben sollte.
    Jedenfalls holte Mr. Black zu der wohl ausuferndsten
    Verteidigung aus, die ein erschossener Hirtenhund je ausgelöst hat. Ich zitiere aus dem Bericht des Miami Herald, verfaßt von Neely Tucker:
    Luftaufnahmen vom Tatort wurden angefertigt. Eine Autopsie wurde angeordnet. Claude, der eingefroren worden war, wurde auf Raumtemperatur erwärmt. Kein geringerer als Dr. Ronald
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    K. Wright, Browards führender Gerichtsmediziner, übernahm die Leichenschau. Claudes Halsschlagader, die von der Kugel zerfetzt worden war, wurde fotografiert. Röntgenaufnahmen wurden vorgelegt. Patronenpartikel wurden ballistisch untersucht.
    Black reichte 43 Anträge ein, von denen 17 abgelehnt wurden.
    Am Ende verzichtete Furci darauf, das Urteil wegen Tierquälerei anzufechten, überwies 4.000 Dollar an Wohltätigkeitsvereine und erklärte sich zu 50 Stunden Gemeindearbeit bereit. Claude ist nicht umsonst gestorben. So weit bis heute bekannt ist, hat in Broward County seither kein Anwalt mehr einen alternden Hirtenhund erschossen.
    Aber ich schweife ab.55 Was ich sagen wollte, war, daß viele Menschen in Südflorida das Gefühl haben, sie brauchten eine Waffe zur Selbstverteidigung. Aber es gibt hier unten auch fröhliche Anlässe zum Waffengebrauch. In manchen Stadtteilen von Miami ist es Tradition, bestimmte Feste - vor allem Silvester, aber auch den 4. Juli, Halloween und manchmal nur den Sonnenuntergegang zu feiern, indem man sich betrinkt, auf die Straße geht und in die Luft ballert. Am Silvesterabend erinnert die Geräuschkulisse in manchen Teilen von Miami an die eines Kriegsgebietes, nur daß es in Miami lauter ist.
    Dummerweise gibt es das Gesetz der Schwerkraft - übrigens das einzige, das in Miami am Silvesterabend Beachtung findet -, und deswegen kommen viele in die Luft geschossene Kugeln wieder runter. Aus diesem Grund trauen sich Polizei und Feuerwehr erst wieder in die betroffenen Stadtteile, wenn sich der Bleiregen gelegt hat.
    Wir benutzen unsere Waffen jedoch nicht nur zu freudigen Anlässen. 1997 brach einmal in Little Havana eine Schießerei mit halbautomatischen Waffen in einem Beerdigungsinstitut aus, 55 Wenn Sie kein Freund von Abschweifungen sind, sollten Sie dieses Kapitel überblättern.
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    und zwar während der Trauerfeier.
    Inzwischen fragen Sie sich bestimmt: Benutzt man in
    Südflorida Waffen auch zur Verbrechensbekämpfung? Aber klar doch! Ich bin mir da ganz sicher, weil ich von folgender wahren Begebenheit durch eine Freundin erfuhr, Penny Gardner, die früher einmal eine Service-Agentur für VIPs betrieb. Vor einigen Jahren fuhr sie zum Miami International Airport, um dort Cleveland Amory, den berühmten Autor, abzuholen, der nach Florida gekommen war, um sein neues Buch vorzustellen.
    Penny hatte einen großen Wagen für ihn gemietet. Sie ließ ihn auf dem Beifahrersitz Platz nehmen und hatte gerade die Fahrertür geöffnet, als ein Mann angerannt kam, ihr die Handtasche wegriß und in einen Fluchtwagen sprang. Der Wagen fuhr los, und Penny rannte hinterher.
    So weit ist es eine ganz normale Geschichte, die in jeder größeren Stadt passieren könnte. Aber was dann geschah, gibt es, glaube ich, nur in Miami: Der Fahrer

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