Die Achse des Blöden
Anwälteteam, das die Verwandten von Elián Gonzalez vertrat, des kleinen Jungen, der eine Zeitlang das Tau im fortwährenden Tauziehen zwischen den USA und Kuba spielen mußte (mehr davon später). Als dieser Fall verloren war, wurde Coffey Mitglied des Anwälteteams, das sich in der Schlacht um die Neuauszählung der Wählerstimmen in Florida für Al Gore stark machte, was (wie Sie sich vielleicht erinnern, obwohl ich das zu bezweifeln wage), das eigentliche Thema dieses Kapitels ist.
Aber zurück zu Willie und Sal: Alle Welt war, wie gesagt, vollkommen perplex, als die Geschworenen die beiden in allen
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Anklagepunkten freisprachen. Wollen wir doch mal sehen, ob Sie selbst draufkommen, wie die Geschichte weiterging!
Wenn Sie sagen: »Der Sprecher der Geschworenen wurde
verurteilt, weil er fast eine halbe Million Dollar als
Bestechungsgeld für Willies und Sals Freispruch angenommen hatte«, dann haben Sie Südflorida begriffen. (Sie haben es sicher schon vermutet: Der Sprecher der Geschworenen arbeitete auf dem Miami International Airport.)
Die Anklage vermutete, daß dieses Bestechungsgeld und die 25 Millionen Dollar Verteidigungskosten aus dem Verkaufserlös von - machen Sie sich auf eine Überraschung gefaßt! - illega len Drogen stammten. Also wurde nach einiger Zeit gegen Willie, Sal und etliche Mitglieder ihres Firmenimperiums Anklage wegen Korruption und Geldwäsche erhoben. (Einer der Männer
hatte ein Jahreseinkommen von 43.000 Dollar als
Kühlgerätemechaniker bei der Schulbehörde von Dade County; offenbar war er sehr sparsam, denn die Polizei fand 6 Millionen Dollar in bar auf seinem Dachboden.)
Sie können sich vorstellen, wie indigniert die Verteidigung reagierte, als man ihr vorwarf, sie hätte ahnen müssen, daß ihre millionenschweren Honorare aus Drogengeldern stammten,
zumal ein Großteil davon in bar ausgezahlt wurde, und zwar von nachweislichen Drogendealern. Sie verwahrte sich schärfstens gegen die Versuche der Behörden, die Quellen ihrer Honorare zu ermitteln. (»Das sind faschistische Methoden«, sagte Roy Black.)
Der Fortgang des Prozesses gewährte faszinierende Einblicke in das Finanzgebaren der großen Strafverteidiger von
Südflorida. Frank Rubino58, der einen Mitangeklagten von 58 Rubino verteidigte auch den früheren panamesischen
Diktator Manuel Noriega, dem in Miami wegen Drogenhandels und anderer illegaler Geschäfte der Prozeß gemacht wurde. Ich kann mir nicht verkneifen, an dieser Stelle anzumerken, daß
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Willie und Sal vertrat, sagte aus, er habe acht Zahlungen von je 50.000 Dollar in bar von einem Mann entgegengenommen, den er als »Glatze« kannte. Rubino sagte, er sehe darin kein Problem, denn sein Klient habe ihm versichert, »daß das Geld aus legalen Geschäften stammte «.
Leuchtet doch ein, oder? Wenn mir jemand, den ich nur als
»Glatze« kenne, regelmäßig 50.000 Dollar überreichte, wäre meine erste und vollkommen natürliche Reaktion: »Also, dieses Geld stammt bestimmt aus legalen Geschäften.«
Der Strafverteidiger Ed Shohat, der einen Mitangeklagten von Willie und Sal vertrat, sagte aus, eines Tages sei ein ihm unbekannter Mann in seine Kanzlei gekommen, habe einen
Aktenkoffer mit 150.000 Dollar in bar auf den Fußboden gestellt und sei rausgerannt.
Würde Ihnen das verdächtig vorkommen? Mir nicht. Es
vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ein Fremder einen
Aktenkoffer mit einer immensen Summe Bargeld in meinem
Büro abstellt und schnell rausrennt. Dabei denke ich mir gar nichts. Shohat hingegen war so besorgt über die Herkunft dieses Geldes, daß er sich bei seinem Klienten vergewisserte, ob es legal erworben sei. Shohat sagte aus, sein Klient habe ihm »in etlichen Gesprächen versichert, daß das Geld ein Darlehen von Leuten sei, die mit Sal Magluta und Willie Falcon nichts zu tun hatten.« Damit war diese Sache glücklicherweise geklärt!
Ich könnte noch seitenweise über den Prozeß gegen Willie und Sal weiterschreiben, der übrigens noch andauert. Vielleicht liefert er eines Tages, wenn alles vorbei ist, den Stoff für eine große Komödie - mit Jim Carrey in der Doppelrolle als Willie und Sal, Jennifer Lopez als die Oben-ohne-Tänzerin, der in den während dieses Prozesses Noriegas Frau, Felicidad, in einem teuren Warenhaus in Dade County wegen Ladendiebstahls
verhaftet und angeklagt wurde. Sie - die frühere First Lady von Panama - hatte Knöpfe von Damenjacken abgeschnitten.
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Arm gebissen wird, und Keanu
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