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Die Achse des Blöden

Die Achse des Blöden

Titel: Die Achse des Blöden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Barry
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den
    unwahrscheinlichsten Orten auf. 1999 wurden ein gutes Dutzend Mitarbeiter des Miami International Airport 57 angeklagt, weil sie Handfe uerwaffen, Handgranaten und Drogen in
    Passagierflugzeugen geschmuggelt hatten. Eins der Verstecke war in den Kaffeefiltern der Bordküche. Das kam raus, als - und ich schwöre, daß ich mir das nicht ausdenke - einem Piloten versehentlich Kaffee serviert wurde, der mit Heroin durchtränkt war. Glücklicherweise merkte der Pilot schnell, daß etwas nicht stimmte, und er ließ den Kaffee stehen; wer weiß, was für ein Flug das sonst geworden wäre. (»Hier spricht Ihr Kapitän.
    Woll'n wir doch mal seh'n, ob dieses Baby einen anständigen Looping hinlegen kann!«)
    Aber es gibt noch ein besseres Beispiel für überraschende Drogenfunde in Südflorida. Der erste Preis geht meiner
    Meinung nach an einen fast außerirdischen Juliabend des Jahres 1992, als eine Bürgerwehr ihr erstes Treffen auf der Terrasse eines hübschen Hauses in einem Vorort von Homestead abhielt.
    Der Polizeichef von Homestead, ein Mann namens Curt Ivy, hielt eine kleine Ansprache und erklärte den Versammelten, wonach sie Ausschau halten sollten und woran sie erkennen 56 Nicht alles, was am Strand angeschwemmt wird, ist lustig.
    1995 fanden Spaziergänger an vier verschiedenen Orten, über gut fünf Kilometer verteilt, ein Becken, ein rechtes Bein, einen Oberarm, eine Schulter, ein Schlüsselbein, einen Unterkiefer und eine Wirbelsäule, die von der Polizei später als Teile eines gewissen Aniello Napolitano III. identifiziert wurden. Der Miami Herald gab seinen Beruf als »Leibwächter« an.
    57 Ich werde mich an dieser Stelle nicht näher mit diesem Flughafen befassen. Nur soviel: Wenn Sie einmal dort waren, können Sie sich eine Reise in die Dritte Welt sparen.
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    konnten, daß möglicherweise etwas Kriminelles im Gange sei.
    Chief Ivy sagte, das Wohngebiet, in dem man sich versammelt habe, sei unauffällig, ruhig, und kaum etwas Illegales gehe dort vor. Allerdings konnte sich Ivy kaum verständlich machen, weil ein tieffliegendes Flugzeug seine Stimme übertönte.
    »Also schaute ich nach oben«, erzählte Ivy mir später, »und dieses Flugzeug kam im Tiefflug auf uns zu. In extremem Tiefflug. Und dann sah ich ein Paket runtersegeln.«
    Das Paket war, wie Sie sicher schon erraten haben, Claude, der tiefgefrorene Hirtenhund.
    Nein, natürlich nicht. Es waren 70 Pfund Kokain. Ja, ganz recht: Ein Paket mit 70 Pfund Heroin fiel vom Himmel, mitten in die Versammlung einer Bürgerwehr. Es war Teil einer
    Ladung von etwa zwanzig solchen Paketen mit einem
    Gesamtgewicht von über einer halben Tonne, die in Panik aus einer zweimotorigen Maschine geworfen wurde, als ein Jet der US-Zollfahnung Kurs auf das Flugzeug nahm. Ein anderes Paket verpaßte knapp eine Kirche und krachte auf einen parkenden Wagen. Wie erklärt man so etwas seiner Versicherung! (»Waren bei diesem Vorfall Drogen im Spiel?« - »Nun ja,...«)
    Es war nicht das erste Mal, daß in Südflorida Drogen vom Himmel fielen. 1981 schlief ein Mann in seinem Wohnmobil in Broward County auf dem Sofa. Er stand kurz auf, um auf die Toilette zu gehen. Das war sein Glück, denn gleich darauf schlug ein Paket mit 100 Pfund Marihuana durchs Wagendach und landete auf dem Sofa.
    »Wenn ich da noch gelegen hätte«, sagte der Mann später,
    »wäre ich jetzt tot.«
    In Südflorida reicht es also nicht aus, »einfach nur nein zu sagen«, wenn einem Drogen angeboten werden. Man braucht auch einen Bunker.

    Habe ich eigentlich schon gesagt, daß hier viel mit Drogen
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    gedealt wird? Sicher fragen Sie sich, was die Behörden dage gen unternehmen. Nun, hier ist z.B. eine Sache: Wir haben eine Straße nach einem großen Dealer benannt. Ganz im Ernst.
    Mitarbeiter der Regierungsbehörden von Dade County, die Straßen normalerweise nach sich selbst, ihren Freunden, ihren Hunden etc. benenne n, haben einen Abschnitt der 132nd
    Avenue in »Leomar Parkway« umbenannt, zu Ehren von Leonel Martinez, der in Windeseile vom kleinen, schuldengebeutelten Kleiderhändler zum wohlhabenden Stadtplaner aufstieg. Im Zuge der Umbenennung würdigten die Offiziellen von Dade County Martinez' »phantastische Verdienste«.
    Einige Monate später gab die Polizei bekannt, daß der
    Schlüssel zu Mr. Martinez' Verdiensten in... nun ja...
    umfangreichen Drogengeschäften lag. Sie können sich
    vorstellen, wie schockiert alle waren. Vollkommen schockiert.
    Die Behörden reagierten

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