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Die Ahnen von Avalon

Die Ahnen von Avalon

Titel: Die Ahnen von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley , Diana L. Paxson
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Nachricht so bei, wie Ihr es für richtig haltet. Bei Bedarf wird Ahtarrath seine Speicher öffnen, um Vorräte für die Reise zur Verfügung zu stellen. Nun geht und trefft Eure Vorbereitungen. Vermeidet jede Panik, aber auch jede unnötige Verzögerung. Wir beten zu den Göttern, dass die Zeit ausreichen möge.«
    »Werdet auch Ihr eines dieser Schiffe besteigen? Wird Ahtarraths Königsgeschlecht das Land verlassen? Dann sind wir wahrhaft verloren.« Es war die Stimme einer alten Frau, einer der größten Grundbesitzerinnen auf der Insel. Bevor Micail sich an ihren Namen erinnern konnte, war Reio-ta neben ihm aufgestanden.
    »Die Götter wollen, dass Micail sich ins Exil begibt.« Der alte Mann atmete in tiefen Zügen, um nicht wieder ins Stottern zu verfallen. »Doch auch ich bin ein Sohn der Sonne, durch die Bande des Blutes mit Ahtarrath verbunden. Was immer das Schicksal für jene bereithält, die auf der Insel bleiben - ich werde bei ihnen sein und ihr Los teilen.«
    Micail starrte seinen Onkel sprachlos an. Er spürte, dass der Schock für Tiriki nicht geringer war. Davon hatte Reio-ta bisher noch kein Wort verlauten lassen! Chedans Schlussworte rauschten an ihnen beiden vorüber.
    »Nicht in der Hand der Priester liegt es, zu entscheiden, wer leben und wer sterben soll. Niemand weiß, wer den besseren Teil erwählt, jene, die gehen, oder jene, die bleiben. Nur wir selbst bestimmen unser Schicksal, in diesem wie in jedem anderen Leben. Ich bitte Euch, das zu bedenken, um dann der Stimme Eures Herzens zu folgen und die rechte Wahl zu treffen. Die Mächte des Lichtes und des Lebens mögen Euch alle schützen und bewahren!«

    Chedan nahm den Kopfputz ab und klemmte ihn unter den Arm, als er den Ratssaal verließ. Unter dem Säulendach blieb er stehen und genoss dankbar die kühle Brise, die vom Hafen heraufwehte.
    »Das ging besser, als ich erwartet hatte«, sagte Reio-ta. Die anderen stiegen bereits die Treppe hinunter und entfernten sich.
    »Chedan, ich danke Euch für Eure… Worte und Euer Bemühen!«
    »Ich habe bisher nicht viel ausrichten können«, erwiderte Chedan, »doch selbst das Wenige wäre ohne die grenzenlose Großzügigkeit meines königlichen Vetters unmöglich gewesen.« Er deutete auf Tjalan, der soeben aus dem Saal trat.
    Prinz Tjalan legte beide Fäuste auf sein Herz und verneigte sich. »Mein schönster Lohn«, antwortete er, »ist die Gewissheit, der Sache des Lichtes gedient zu haben.« Er grinste den Magier an. »Ihr seid mein Lehrer und mein Freund und habt mich noch nie falsch beraten.«
    Wieder ging die Tür auf, und Micail gesellte sich zu ihnen. Er hatte noch die größten Ängste der aufgeregten Ratsherren beschwichtigt. Doch auch in seinem Blick stand tiefe Sorge. Bevor er selbst ein Schiff besteigen konnte, war er nicht nur für die Räumung der Insel verantwortlich, sondern auch für das Wohlergehen all jener, die sich zum Bleiben entschlossen hatten.
    »Wir schulden Euch Dank, Ihr Herren«, sagte er nun mit einer Verbeugung. »Ich weiß, wie anstrengend eine solche Ratssitzung nach einer langen Seereise ist. Ihr müsst sehr müde sein. Zum Glück ist Ahtarrath immer noch imstande, seinen Gästen ein Bett und eine Mahlzeit zu bieten…« Er zwang sich zu einem Lächeln. »Ich darf Euch bitten, mir zu folgen.«
    Mir scheint, du hättest Ruhe nötiger als ich, mein Junge, dachte Chedan bei sich, hütete sich aber, seine Meinung laut zu äußern.
    Die Räume des Magiers waren groß und behaglich. Die hohen Fenster ließen die kühle Meeresbrise ein. Chedan spürte, dass Micail gern noch geblieben wäre, doch er gab vor, von der Reise erschöpft zu sein, und der Prinz verabschiedete sich.
    Als seine Schritte verklungen waren, holte der Magier aus seiner Reisetasche ein Paar brauner Stiefel und ein unauffälliges Gewand und zog sich um. Angetan wie ein gewöhnlicher Reisender, verließ er unbemerkt das Gebäude, trat auf die Straße hinaus und schritt so ruhig durch die Abenddämmerung, dass jeder zufällige Beobachter glauben musste, er habe den Tempelbezirk mit seinem Labyrinth von Gassen und Gässchen sein Leben lang nicht verlassen.
    Tatsächlich war Chedan viele Jahre nicht mehr in Ahtarra gewesen, aber die Straßen hatten sich kaum verändert. Jeder Schritt weckte Erinnerungen an seine verlorene Jugend, an geliebte Menschen und vergangene Leben… Vor der weinumrankten Nordwand des neuen Tempels blieb er stehen. Hoffentlich war dies die richtige Stelle. Als er die Ranken

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