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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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eingeschlafen sein. Hatte er eben Mama gesagt? Rufus sprang auf. Er war doch nicht mehr zu Hause. Das war nicht seine Mutter, die ihn wecken kam. So donnerte sie auch nicht an die Tür. Sie rief ihn nur: »Rufus, aufstehen, waschen, anziehen, ab in die Schule.« Aber wer war das dann? Es donnerte wieder.
    Rufus lief zur Tür und zog sie auf.
    »Hallo, du Schlafmütze!« Vor ihm stand Coralia. Sie trug ein einfaches weißes Gewand aus feinem Stoff mit einem kurzen Überschlag in der Taille. Die Füße dagegen steckten in edelsteinbesetzten Schuhen.
    »Das ist ein spartanischer Peplos«, erklärte sie lächelnd, als sie Rufus’ Blick bemerkte. »Die Schuhe sind allerdings persisch. Du musst wissen, dass die Perser in der Mode viel weiter waren als die Griechen. Sie haben nämlich ihre Gewänder schon zugeschnitten, wohingegen die Griechen …«
    »Coralia! Guten Morgen«, fiel Rufus ihr ins Wort.
    Coralia schwieg abrupt. »Tja, das wünsche ich dir auch.« Neugierig sah sie über seine Schulter in sein Zimmer. »Und, weißt du schon mehr über dein zugeflogenes Buch?«
    Plötzlich war Rufus hellwach. Was wollte Coralia von ihm? Er musterte sie misstrauisch. Gestern hatte sie ihn noch beschimpft, weil er nicht mit ihr zusammen essen wollte, und jetzt stand sie früh am Morgen vor seiner Zimmertür.
    »Bist du deswegen hergekommen?«
    »Unsinn!« Sie schenkte ihm wieder ein breites Lächeln. »Ich wollte fragen, ob du zu ›Antike olympische Disziplinen‹ mitkommst. Ich dachte, alleine verläufst du dich bestimmt. Das tun am Anfang doch alle.«
    Sie sah ihn auffordernd an. Dann fiel ihr Blick auf seinen Gürtel. Rufus sah an sich herab. Dort hing weit offen sein Beutel. Schnell zog Rufus ihn zu und hob den Kopf. In Coralias dunklen Augen brannte unbändige Neugier.
    »Ich bin noch gar nicht gewaschen.«
    »Das kannst du vergessen. Nach dem Unterricht schwitzt du sowieso wie ein Verrückter.«
    Rufus musste grinsen. Coralia war vielleicht etwas zu neugierig, aber sie hatte zumindest Ahnung, wie es hier zuging.
    »Okay«, sagte er. »Ich komme mit. Aber warum fragst du dauernd, ob ich was rausgefunden habe?«
    »Na, weil es ziemlich wahrscheinlich ist, dass dieses Buch dir was sagen will«, erklärte sie ungnädig. »Das ist doch wohl klar. Als ihr in der Bibliothek wart, seid ihr direkt unter den Sälen gewesen, in denen die Flut gescheitert ist. Ich habe mir überlegt, dass das Buch eine Gegenreaktion auf das Scheitern sein könnte. Und dann bringt dir auch noch Minster dein Fragment. Das sieht doch alles nach einer neuen Flut aus, findest du nicht?«
    Rufus schwieg verblüfft. Sie kannte die Akademie ganz offensichtlich extrem gut.
    Coralia sah ihn eindringlich an. »Hast du etwa schon was gesehen? Hast du?«
    »Nein«, gab Rufus zurück.
    Sie musterte ihn schweigend. »Na schön. Aber wenn du Hilfe brauchst, sag mir Bescheid. Du musst mich nur fragen, dann helfe ich dir.«
    »Danke!« Rufus trat auf den Flur und zog die Tür hinter sich zu. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Coralia jetzt lange genug in sein Zimmer geguckt hatte. »Wo findet denn der Unterricht statt?«
    »Komm mit!« Coralia warf ihr schwarzes Haar in den Nacken, drehte sich um und ging ihm voraus.
     
    Die Sporthalle der Akademie glich einem Stadion mit Sandboden, nur dass sie in einer weiten Halle lag. Rings um die Arena waren steinerne Tribünen errichtet, auf denen im Moment allerdings nur ein paar ältere Lehrlinge in kurzen Hosen saßen, die aus großen Karaffen gierig Wasser tranken. Vor ihnen stand Meisterin Abel.
    »Gut gemacht. Wie ihr gemerkt habt, ist das Ludere raptim dem modernen Rugby nicht unähnlich. In den nächsten Monaten werde ich versuchen, einige Mannschaften zu bilden, damit wir ein Turnier ausrichten können. Außerdem werden wir uns mit den Ballspielen Aporrhaxis, Episkyros und Trigon beschäftigen. Hat jetzt noch jemand Lust auf eine Runde?«
    Unter den Lehrlingen erhob sich ein lautes Stöhnen.
    »Ich fragte, hörte und verstand«, sagte Meisterin Abel. »Dann geht jetzt duschen.« Sie drehte sich um und bemerkte Rufus und Coralia. »Aha, da sind ja schon die nächsten. Seid ihr bereit zum Trigon?«
    »Aber wir sind nur zu zweit, wie sollen wir da Trigon spielen?«, fragte Coralia. »Dazu braucht man drei Leute.«
    »Keine Sorge, Ottmar, Lucy, Filine und No sind nur kurz mit Meister Hardy die Bälle holen gegangen. Ein paar mussten repariert werden und waren noch bei Meister Zachus in der Werkstatt.«
    Rufus atmete auf

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