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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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Er hatte schon gedacht, den ganzen Unterricht alleine mit Coralia verbringen zu müssen. Zum Glück hatten No und Filine ihre Verabredung nicht vergessen.
    Im selben Moment wurde Meister Hardys Stimme hörbar. »Eigentlich, mein Lieber, müssten wir die ersten Wochen nur laufen. Der Lauf war die erste aller olympischen Disziplinen. Ja, Ottmar, guck nicht so entsetzt. Laufen ist die edelste menschliche Bewegungsform nach dem aufrechten Gang.«
    Rufus sah sich um. Hinter dem riesigen Meister, der wieder nur einen Lendenschurz trug, schoben sich die vier Lehrlinge in die Arena. Alle trugen einige Bälle in den Armen, die sie nun auf den Boden fallen ließen.
    »Hey, Rufus!« No lief sofort auf ihn zu. »Ich hatte schon Angst, du hast verpennt.«
    » Ich habe ihn noch rechtzeitig geweckt.« Coralia warf No einen kurzen Blick zu und ging dann zur Tribüne, wo sie ihr Peplos und ihre Schuhe auszog. Darunter trug sie einen schwarzen Sportbody.
    No schluckte.
    »Umziehen!«, gellte Meisterin Abels klare Stimme durch die Arena. »Auch wenn die athletischen Wettbewerbe bei den Griechen nackt und nur mit gut eingeöltem Körper ausgetragen wurden, könnt ihr alle euch ruhig eure Sportsachen anziehen.«
    Verlegen sah Rufus auf. »Ich habe mein Sportzeug vergessen.«
    »Macht nichts! Da drüben in der Truhe ist genug. Such dir was aus.« Die Meisterin wies auf eine große Holztruhe unterhalb der Tribüne. »Da ist allerlei drin aus allen Epochen.«
    Rufus ging zu der Truhe und öffnete sie. Sein Blick fiel auf ein abgetragenes Leopardenfell sowie mehrere Gurte, Lendenschurze und Shorts. Er entschied sich für einen kurzen Schurz aus speckigem dunklen Leder.
    »Steht dir echt super«, grinste Filine, als Rufus wieder zu den anderen trat. Sie selber hatte einen normalen Sportanzug an.
    Meister Hardy wandte sich der Gruppe zu. »Zuerst laufen wir ein paar Runden.«
    Ohne abzuwarten, setzte er sich mit Meisterin Abel an die Spitze der Lehrlinge und begann, mit geschmeidigen Schritten das Stadion zu umrunden.
    »Das dient zum Warmwerden, kein Wettkampf!«, rief die Meisterin. »Lauft locker und gleichmäßig. Öffnet die Brust, macht die Schlüsselbeine weit und atmet durch die Nase.«
    Plötzlich schoss Meister Hardy mit zwei Riesenschritten an ihr vorbei. »Aber wir beide sind eigentlich doch schon warm«, rief er ihr zu. »Wollen wir nicht wenigstens eine Stadionlänge um die Wette laufen?«
    Aber diesmal ging die Meisterin nicht darauf ein. Sie drehte ruhig ihre Runden und beobachtete dabei besonders die drei Frischlinge.
    Knappe zehn Minuten später standen alle wieder vor der Tribüne. »Gut«, rief Meisterin Abel. »No, gut gelaufen! Rufus und Filine, euch fehlt es noch an Geschmeidigkeit. Aber das kommt schon. Ottmar, viel besser als vor einem Jahr! Lucy, du hast Talent, du müsstest nur mehr daran glauben. Coralia, du hast deinen Stil und deine Technik weiter verbessert!« Sie hob einige Bälle auf. »Dann beginnen wir jetzt mit einer Runde Ball zu den Sternen. Wer weiß etwas über das Spiel?«
    Lucy Dinknesh meldete sich. »Es heißt auch Spiel der Urania. Man spielt es zu zweit. Man muss den Ball so hoch wie möglich in die Luft werfen und der andere muss ihn wieder fangen.«
    »Das ist ja leicht«, meinte No.
    »Na ja.« Ottmar verzog den Mund. »Nicht wirklich. Man darf beim Fangen nämlich nicht den Boden mit den Füßen berühren.«
    »Man muss springen?« No ballte die Fäuste. »Cool!«
    »Allerdings«, erklärte Meister Hardy. »Dieses Spiel haben bereits die griechischen Argonauten gespielt, Theseus, Jason, Herakles …«
    »Stellt euch in Paaren auf!«, ordnete Meisterin Abel an. »No spielt mit Coralia, Rufus mit Lucy und Ottmar mit Filine. Hier sind die Bälle.« Sie warf den Lehrlingen mehrere goldene, rote und grüne Bälle zu.
    Rufus erwischte einen grünen Ball. Er war aus Stoff und Lederstücken zusammengenäht.
    »Sie sind mit Federn, Wolle und Rosshaar gefüllt«, erklärte die Meisterin. »Deswegen fliegen sie nicht so gleichmäßig wie moderne Bälle. Probiert sie einfach aus.«
    Rufus nahm den Ball in beide Hände und stieß ihn wie einen Volleyball beim Pritschen in die Höhe. Der Ball flog ein paar Meter und fiel dann senkrecht zurück.
    »Hm«, meinte No, der ihm zugesehen hatte. »Ich glaube, das geht höher.« Er griff sich einen goldenen Ball und zog die Außenhaut an einer Seite etwas zusammen, bis sie eine Falte bildete. Dann packte er diese fest zwischen Daumen und Zeigefinger und schleuderte

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