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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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laut und fast ohne zu stocken dasselbe, was Rufus gesagt hatte. »Oh, Mann!« Erstaunt lauschte er seinen eigenen Worten. »Leute, ich kann es! Ich bin ein Genie!«
    »Na ja«, meinte Filine. »Du hast eine sehr komische Aussprache.« Aber dann drehte sie sich den beiden Jungen zu. »Aber es scheint tatsächlich so zu sein, dass wir hier anders lernen als sonst. Das ist wirklich …«
    »… der Hammer!«, ergänzte No.
    »Ich wollte sagen großartig«, verbesserte ihn Filine. »Aber es stimmt, es ist wirklich ziemlich irre.«
    Die drei schwiegen.
    »Hoffentlich kommt sie bald wieder«, sagte Filine nach einer Weile.
    »Meinst du, dass es auch anders kommen kann?«, fragte Rufus leise. »Meister Iggle hat doch gesagt, es sähe gut aus.«
    »Das hoffe ich«, flüsterte Filine. »Das hoffe ich wirklich.«
    Sie drehte sich auf die Seite. Auch Rufus machte die Augen zu.
    Bald darauf erfüllte das gleichmäßige Atmen der Schlafenden die Bibliothek.

Ketzerische Gedanken
    Verwirrt schlug Rufus die Augen auf.
    Ein schwaches Licht fiel über sein Gesicht.
    Was war los? Wo war er?
    Ah, ja … in der Akademie, in der Bibliothek. Und er hatte geschlafen. Natürlich, sie waren in Ägypten bei Anchetcheprure gewesen. Aber was geschah jetzt? Schlagartig wurde Rufus hellwach. Was war das für ein Licht? Es fiel genau in seine Augen.
    Rufus blinzelte.
    Und dann sah er sie.
    Vor ihm im Halbdunkel stand die Pharaonin. Sie trug wieder die schwarze Perücke und war stark geschminkt. Doch genau konnte er ihre Züge nicht erkennen, denn sie war von einem blendenden Licht umgeben, fast so hell wie der Schein einer großen Lampe. Rufus konnte nicht erkennen, von wo dieses Licht kam. Es musste irgendwo hinter der Pharaonin sein.
    Er hob die Hand über die Augen, um besser sehen zu können.
    In diesem Augenblick hörte er Filine neben sich flüstern: »Siehst du sie? Sie steht da schon eine ganze Weile.«
    »Ja«, sagte Rufus. »Was macht sie da? Was ist passiert?«
    Filine saß aufrecht in ihrem Bett. »Ich weiß nicht. Sie steht einfach nur da. Ob sie auf dem Weg zu Suleiman ist?«
    Rufus spähte durch seine ausgestreckten Finger. »Sie hat ein anderes Kleid an. Viel pompöser als vorher. Ob das ein Ausgehkleid ist? Sie sieht so … aufgedonnert aus.«
    »Das ist kein übliches Gewand einer Pharaonin«, sagte Filine. »Das ist eher … irgendein Firlefanz. Vielleicht hat sie sich verkleidet für den Gang zu Suleiman. Viele Könige haben das getan, um nachts auf den Straßen nicht erkannt zu werden.«
    »Firlefanz?«, sagte die Pharaonin.
    Rufus traute seinen Ohren nicht. Hatte sie eben mit ihnen gesprochen?
    »Ey, Leute«, nuschelte No verschlafen neben ihnen. »Was quatscht ihr denn da? Gibt es was Wichtiges?«
    »Ja«, sagte die Pharaonin. »Das tut es. Und ja, ich spreche mit euch. Eure Sprache klingt anders als alles, was ich je gehört habe. Aber sie ist nicht allzu schwer. Und schließlich bin ich Anchetcheprure, Göttin und Königin.«
    »Hä?«, sagte No und fuhr in die Höhe. Dann stotterte er: »Äh, hallo, äh, ich meine guten Tag … oder eher gute Nacht, Majestät, ich meine, äh, sind wir jetzt bei Ihnen in der Flut oder sind Sie bei uns?«
    Die Pharaonin starrte mit blicklosen Augen durch Rufus, No und Filine hindurch.
    »Ihr seid mir im Traum erschienen und da beschloss ich, euch zu folgen. Denn ihr stört meine Ruhe. « Plötzlich begann die Stimme der Königin zu zittern.
    »Aber wie?«, fragte Rufus erschrocken.
    Die Pharaonin zuckte zusammen, als hätte sie sich an etwas gestochen.
    »Ihr dürft nicht …«, flüsterte sie schwach. »Der Traum verblasst … Haltet euch … fern …«
    »Göttin, warum?«, fragte Filine schnell.
    »Es muss …« Die Stimme der Pharaonin wurde zu einem Flüstern. »Es muss mein Geheimnis bleiben … ihr dürft nicht einfach herkommen und alles über mich herausfinden. Es ist mein Geheimnis …«
    Rufus bekam es mit der Angst zu tun. Konnte das sein, dass die Flut sie zu nah an dieses alte Wesen herangetragen hatte? Dass sich die Pharaonin gestört fühlte, dass sie sie in ihrem Leben bedrängten? Wenn doch nur Meisterin Iggle da gewesen wäre, um dieses unheimliche Schauspiel zu erklären. Aber sie schlief wohl in ihrem Zimmer. War es tatsächlich möglich, dass Flutwesen zu den Flutlern sprachen?
    Rufus fiel ein, wie Nauri aufgehorcht hatte, als er »Katze« gerufen hatte.
    War das hier so ähnlich?
    »Würde es Euch verletzen, wenn Menschen aus einen späteren Zeit sich Eurer

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