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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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war? Was für ein merkwürdiger Test sollte das denn werden? Rufus saß jetzt ganz still in dem alten glänzenden Sessel. Irgendwie gefiel ihm, was hier vor sich ging, auch wenn er nicht den blassesten Schimmer hatte, was es eigentlich war.
    »Okay«, sagte er laut.
    Saurini nickte. »Du musst wissen, die Akademie heißt nicht einfach nur ›Akademie für Hochbegabte‹. Das ist nur der Titel, den wir gegenüber Eltern und anderen eher, äh …«, er räusperte sich etwas verlegen, »nun ja, Unwissenden benutzen. In Wirklichkeit heißt sie ›Akademie für Hochbegabte des leibhaftigen Studiums vergangener Zeiten‹.«
    »Akademie des leibhaftigen Studiums vergangener Zeiten?« Plötzlich musste Rufus lachen. So ging es ihm immer, wenn er etwas nicht verstand. Es kam vor, dass er vor einer besonders schweren Klassenarbeit saß und in lautes Gelächter ausbrach.
    Gino Saurini sah ihn an. »Kannst du dir darunter irgendetwas vorstellen oder findest du den Namen dumm?«
    Rufus versuchte sich zusammenzureißen. »Nein«, sagte er laut. »Ich meine, ja. Also, ja, ich kann mir was vorstellen.« Gleichzeitig dachte er: Aber was? Im selbem Moment war es, als schösse ihm ein Lichtblitz durch den Kopf. Ohne abzuwarten, rief Rufus: »Kommt der Name vielleicht von diesen Brüdern, die die Bank gegründet haben?«
    Saurini warf ihm einen erstaunten Blick zu. »Wie kommst du denn darauf?«
    Rufus wurde blass. Daneben! Er hatte es vergeigt. Wie kam er auch auf so was? Der Gedanke war ihm eben einfach in den Kopf geschossen. Aber das war natürlich Quatsch mit Soße. Wieso sollten Bankbesitzer ihrer Bank einen solchen Namen geben? So ein hirnrissiger Schwachsinn konnte mal wieder nur ihm einfallen. Verlegen rutschte Rufus auf seinem Stuhl hin und her. »Ich, also, äh … da stand draußen über der Eingangstür, dass die Bank 1392 von irgendwelchen Gebrüdern gegründet worden ist. Wenn ›Gebrgegr‹ ›Gebrüder‹ und ›gegründet‹ bedeutet. Und leibhaftiges Studium, das klingt irgendwie auch so alt. Na ja, da dachte ich jedenfalls …«
    Saurini war ganz still geworden. Rufus ließ den Kopf sinken. Aus und vorbei. Er würde bei seiner Mutter bleiben und bei den Käsebroten. Er hätte nie hierherkommen sollen. Wie war er nur auf die Idee gekommen, dass ihn ein Eliteinternat aufnehmen würde?
    In diesem Moment beugte Gino Saurini sich vor, sodass sein Bauch gegen die Schreibtischkante stieß.
    »Sehr interessant, Rufus, wirklich äußerst interessant. Ich frage mich, wie du darauf kommst. Diesen Zusammenhang hat, soweit meine Erinnerung zurückreicht, noch niemand gesehen. Weißt du, dass er stimmt?«
    »Es stimmt?« , murmelte Rufus verblüfft und spürte, wie ihm das Blut in den Kopf schoss. »Aber ich, … es war nur …«
    »Eine gute Intuition, ganz offensichtlich«, sagte Saurini zufrieden. »Ein Gefühl in dir, dass es genau so sein könnte, habe ich recht?«
    Ein Schauer lief Rufus über den Rücken.
    »Ja«, sagte er. »Es ist mir plötzlich eingefallen.«
    »Und dabei hast du den Nagel auf den Kopf getroffen! Bravo!« Gino Saurini klatschte in die Hände. »Die Akademie ist tatsächlich die drittälteste Universität in Deutschland. Sie wurde noch kurz vor der Universität Erfurt gegründet, die ebenfalls 1392 das Licht der Welt erblickte. Allerdings gilt die offiziell als die Drittälteste. Dass es nicht die Akademie wurde, hängt damit zusammen, dass die beiden Brüder etwas Ärger mit einem damals hier ansässigen Mönchsorden hatten. Die Mönche hatten im Namen der Kirche das Recht, neuen Studieneinrichtungen den Titel Universität zu verleihen oder zu verbieten. Und als sie von den Plänen der beiden Brüder erfuhren, behaupteten sie, diese stünden mit dem Teufel im Bunde.«
    »Mit dem Teufel?« Rufus fuhr sich nervös mit der Zunge über die Zähne.
    »Ja, es waren schwierige Zeiten!« Saurini lächelte ein wenig schmerzvoll. »Nicht alles, was man studieren kann, gefällt auch denen, die die Macht haben, studieren zu lassen. Daran hat sich bis heute eigentlich nicht viel geändert. Es gibt immer wieder Entdecker oder Ärzte, von denen andere Entdecker oder Ärzte behaupten, sie seien Scharlatane, obwohl sie das in Wirklichkeit gar nicht sind. Wissen ist nun mal auch ein Spiel um Macht. Das dürfen wir nie vergessen! Der seltsame Name der Akademie ist jedenfalls eine Antwort auf den Streit damals. Der Leibhaftige, so nannten die Brüder des Mönchsordens den Teufel. Und die beiden Gründer der Akademie, die

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