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Die Akte

Titel: Die Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Wohnung noch das in seinem Wagen. Ich habe vom Flugplatz in New Orleans aus Bailey angerufen. Grantham ist seit vierundzwanzig Stunden nicht zu Hause gewesen, aber sein Wagen steht noch da. Sie haben angerufen und an seine Tür geklopft. Entweder liegt er tot in seiner Wohnung, oder er hat sich im Dunkeln hinausgeschlichen.«
    »Vielleicht ist er tot.«
    »Das glaube ich nicht. Wir sind ihm gefolgt, und die Fibbies auch. Ich nehme an, er hat Wind davon bekommen.«
    »Sie müssen ihn finden.«
    »Er wird schon wieder auftauchen. Er kann sich nicht weit von der Redaktion im fünften Stock entfernen.«
    »Ich möchte, dass Rifkin auch angezapft wird. Rufen Sie Bailey noch heute abend an und veranlassen Sie es, okay?«
    »Ja, Sir«, sagte Barr.
    »Was, meinen Sie, würde Mattiece tun, wenn er glaubte, Grantham hätte die Story und wäre im Begriff, sie auf der Titelseite der Washington Post auszubreiten?« fragte Coal.
    Barr streckte sich auf dem Hotelbett aus und schloss die Augen. Monate zuvor hatte er den Entschluss gefasst, sich nie mit Fletcher Coal anzulegen.
    »Er scheut nicht davor zurück, Leute umzubringen, stimmt’s?« sagte Barr.
    »Glauben Sie, dass Sie Mattiece morgen sehen werden?«
    »Ich weiß es nicht. Diese Leute sind sehr verschwiegen. Sie flüstern hinter verschlossenen Türen. Sie haben mir kaum etwas gesagt.«
    »Weshalb wollten sie Sie in Fort Lauderdale haben?«
    »Auch das weiß ich nicht, aber es liegt wesentlich näher bei den Bahamas. Ich nehme an, ich fahre morgen dorthin. Vielleicht kommt er auch hierher. Ich weiß es einfach nicht.«
    »Vielleicht sollten Sie den Grantham-Aspekt übertreiben. Mattiece wird der Story den Garaus machen.«
    »Ich werde darüber nachdenken.«
    »Rufen Sie mich morgen früh wieder an.«
    Sie trat auf den Zettel, als sie ihre Tür öffnete. Darauf stand:
    Darby, ich bin auf der Terrasse. Es ist wichtig. Gray. Sie holte tief Luft und steckte den Zettel in die Tasche. Sie verschloss die Tür und ging die langen, gewundenen Flure entlang bis zum Foyer, dann durch den dunklen Salon, an der Bar vorbei, durch das Restaurant und auf die Terrasse. Er saß an einem kleinen Tisch, teilweise von einer Ziegelsteinmauer verdeckt.
    »Wieso sind Sie hier?« flüsterte sie, nachdem sie sich dicht neben ihn gesetzt hatte. Er wirkte müde und besorgt.
    »Wo waren Sie?« fragte er.
    »Das ist unwichtig. Wichtig ist, weshalb Sie hier sind. Sie sollten nicht herkommen, es sei denn, ich hätte sie darum gebeten. Was ist los?«
    Er gab ihr eine rasche Zusammenfassung seines Vormittags, von dem Anruf bei Smith Keen bis zu dem Zimmermädchen im Hotel. Den Rest des Tages hatte er damit verbracht, in der Stadt herumzufahren, in einer ganzen Reihe von Taxis, was ihn fast achtzig Dollar gekostet hatte, und er hatte gewartet, bis es dunkel geworden war, bevor er sich ins Tabard Inn geschlichen hatte. Er war sicher, dass ihm niemand gefolgt war.
    Sie hörte zu. Sie beobachtete das Restaurant und den Zugang zur Terrasse und ließ sich kein Wort entgehen.
    »Ich habe keine Ahnung, wie jemand mein Zimmer finden konnte«, sagte er.
    »Haben Sie irgend jemandem Ihre Zimmernummer verraten?«
    Er dachte einen Moment nach. »Nur Smith Keen. Aber er würde sie niemandem weitersagen.«
    Sie sah ihn nicht an. »Wo waren Sie, als Sie ihm Ihre Zimmernummer nannten?«
    »In seinem Wagen.«
    Sie schüttelte langsam den Kopf. »Ich habe Ihnen ausdrücklich gesagt, Sie sollten sie niemandem verraten. Habe ich das nicht?«
    Er konnte nicht antworten.
    »Für Sie ist das alles nur ein toller Spaß, stimmt’s, Gray? Nur ein weiterer Tag am Strand. Sie sind ein großer Starreporter, der schon früher Morddrohungen bekommen hat, aber Sie sind furchtlos. Die Kugeln werden abprallen, nicht wahr? Sie und ich können ein paar Tage damit verbringen, in der Stadt unsere Possen zu treiben und Detektiv zu spielen, damit Sie einen Pulitzerpreis bekommen und reich und berühmt werden, und die bösen Buben sind im Grunde gar nicht so böse, weil Sie Gray Grantham von der Washington Post sind und deshalb mit Ihnen nicht gut Kirschen essen ist.«
    »Also wissen Sie, Darby...«
    »Ich habe versucht, Ihnen klarzumachen, wie gefährlich diese Leute sind. Ich habe gesehen, wozu sie imstande sind. Ich weiß, was sie mit mir machen werden, wenn sie mich finden. Aber für Sie, Gray, ist das alles nur ein Spiel. Räuber und Gendarm. Verstecken.«
    »Ich bin überzeugt. Okay?«
    »Das sollten Sie auch sein, großer Meister. Wenn Sie

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