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Die Akte

Titel: Die Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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treffen wollten, hatte er vor, es mir zu zeigen. Davon bin ich überzeugt. Er hat etwas, Smith.«
    »Und was ist, wenn er es Ihnen nicht zeigen will?«
    »Dann breche ich ihm das Genick.«
    Sie überquerten den Potomac und fuhren am Friedhof Arlington entlang. Keen zündete seine Pfeife an und machte ein Fenster einen Spaltbreit auf. »Was ist, wenn Sie Garcia nicht finden können?«
    »Plan B. Sie reist ab, und der Handel ist erledigt. Ich habe die Erlaubnis, alles mit dem Dossier zu tun, was ich will, nur ihren Namen darf ich nicht nennen. Die Arme ist überzeugt, dass sie auf jeden Fall sterben wird, ob wir die Story haben oder nicht, aber sie möchte so viel Schutz wie möglich. Ich kann ihren Namen nie nennen, nicht einmal als Verfasserin des Dossiers.«
    »Spricht sie viel über das Dossier?«
    »Nicht über das eigentliche Schreiben. Es war eine verrückte Idee, sie ging ihr nach und hatte sie schon fast wieder verworfen, als die Bomben anfingen hochzugehen. Sie bedauert, das verdammte Ding geschrieben zu haben. Sie und Callahan haben sich wirklich geliebt, und auf ihr lastet eine Menge Kummer und Schuldgefühl.«
    »Und wie sieht Plan B aus?«
    »Wir stürzen uns auf die Anwälte. Mattiece ist zu verschlagen und schlüpfrig, als dass wir ohne Vorladungen und Haftbefehle und derartige Dinge, die uns nicht zur Verfügung stehen, an ihn herankommen könnten. Aber wir kennen seine Anwälte. Er wird von zwei großen Firmen hier in der Stadt vertreten, und auf die konzentrieren wir uns. Ein Anwalt oder eine Gruppe von Anwälten haben das Oberste Bundesgericht sorgfältig analysiert und die Namen von Rosenberg und Jensen vorgeschlagen. Mattiece selbst hätte nicht gewusst, wen er umbringen lassen sollte. Also haben seine Anwälte es ihm gesagt. Es muss eine Verschwörung gewesen sein.«
    »Aber Sie können sie nicht zum Reden zwingen.«
    »Nicht über einen Mandanten. Aber wenn die Anwälte schuldig sind, dann werden wir irgend etwas herausbekommen. Wir brauchen ein Dutzend Reporter, die eine Million Leute anrufen, Anwälte, Anwaltsgehilfen, Sekretärinnen, Bürokräfte. Wir stürzen uns auf diese Bastarde.«
    Keen paffte an seiner Pfeife und schien unbeeindruckt. »Welche Firmen sind das?«
    »White and Blazevich und Brim, Stearns and Kidlow. Lassen Sie nachsehen, was wir über sie in unserem Archiv haben.«
    »Von White and Blazevich habe ich schon gehört. Es ist ein großer, republikanischer Laden.«
    Gray nickte und trank den Rest seines Kaffees.
    »Was ist, wenn es eine andere Firma war?« fragte Keen. »Was ist, wenn die Firma nicht in Washington sitzt? Was ist, wenn die Verschwörer dichthalten? Was ist, wenn da nur ein juristischer Kopf am Werk war, der einem obskuren Anwaltsgehilfen in Shreveport gehört? Was ist, wenn einer der Hausanwälte von Mattiece den Plan ausgeheckt hat?«
    »Manchmal können Sie mich zur Verzweiflung treiben. Wissen Sie das?«
    »Das sind stichhaltige Fragen. Also was ist, wenn?«
    »Dann gehen wir zu Plan C über.«
    »Und wie sieht der aus?«
    »Das weiß ich nicht. So weit ist sie noch nicht gekommen.«
    Sie hatte ihn angewiesen, sich von den Straßen fernzuhalten und in seinem Zimmer zu essen. Er hatte ein Sandwich und Pommes frites in einer Tüte und ging brav auf sein Zimmer im achten Stock des Marbury. Ein asiatisches Zimmermädchen kam ihm mit einem Servierwagen in der Nähe seines Zimmers entgegen. Er blieb vor seiner Tür stehen und holte den Schlüssel aus der Tasche.
    »Sie etwas vergessen haben, Sir?« fragte das Mädchen. Gray sah sie an. »Wie bitte?«
    »Sie etwas vergessen haben?«
    »Nein. Wieso?«
    Das Mädchen kam einen Schritt näher. »Sie gerade gegangen, Sir, und jetzt schon wieder da.«
    »Ich bin vor vier Stunden gegangen.«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf und kam noch einen Schritt näher, um ihn genauer zu betrachten. »Nein, Sir. Ein Mann kommt aus Ihrem Zimmer vor zehn Minuten.« Sie zögerte und musterte eingehend sein Gesicht. »Aber, Sir, jetzt ich glaube, es war ein anderer Mann.«
    Gray warf einen Blick auf die Zimmernummer an der Tür. 838. Er starrte das Mädchen an. »Sind Sie ganz sicher, dass ein anderer Mann in diesem Zimmer war?«
    »Ja, Sir. Vor ein paar Minuten.«
    Er geriet in Panik, eilte auf die Treppe zu und rannte acht Stockwerke hinunter. Was war in dem Zimmer? Nichts außer Kleidungsstücken. Nichts über Darby. Er blieb stehen und griff in eine Tasche. Der Zettel mit der Adresse des Tabard Inn und ihrer Telefonnummer steckte

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