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Die Akte

Titel: Die Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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er vor Gericht gestellt wird?« fragte Krauthammer sofort.
    Voyles warf wieder einen Blick auf Darby. »Er wird sich für den Präsidenten opfern. Er wird sich freiwillig vor das Erschießungskommando begeben, um seinen Boss zu retten.« Feldman schaute auf die Uhr und schob seinen Stuhl vom Tisch zurück.
    »Darf ich Sie um einen Gefallen bitten?« fragte Voyles. »Natürlich. Welchen?«
    »Ich würde gern ein paar Minuten allein mit Ms. Shaw reden. Wenn sie nichts dagegen hat.«
    Alle sahen Darby an, die mit einem Achselzucken ihr Einverständnis erklärte. Die Redakteure und K. O. Lewis standen auf und verließen den Raum. Darby ergriff Grays Hand und bat ihn zu bleiben. Sie setzten sich Voyles gegenüber an den Tisch.
    »Ich wollte mit Ihnen allein sprechen«, sagte Voyles. »Er bleibt«, sagte sie. »Es ist inoffiziell.«
    »Also gut.«
    Sie kam ihm zuvor. »Wenn Sie mich verhören wollen - ich äußere mich nur in Gegenwart eines Anwalts.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nichts dergleichen. Ich habe mich nur gefragt, was Sie nun vorhaben.«
    »Weshalb sollte ich Ihnen das sagen?«
    »Weil wir Ihnen helfen können.«
    »Wer hat Gavin Verheek umgebracht?«
    Voyles zögerte. »Inoffiziell.«
    »Inoffiziell«, sagte Gray.
    »Ich werde Ihnen sagen, wer ihn unserer Ansicht nach umgebracht hat. Aber zuerst möchte ich wissen, wie oft Sie mit ihm gesprochen haben, bevor er umgebracht wurde.«
    »Wir haben im Laufe des Wochenendes ein paar Mal miteinander telefoniert. Wir wollten uns vorigen Montag treffen und New Orleans verlassen.«
    »Wann fand das letzte Gespräch statt?«
    »Sonntagabend.«
    »Und wo war er da?«
    »In seinem Zimmer im Hilton.«
    Voyles holte tief Luft und schaute dann zur Decke. »Und Sie vereinbarten mit ihm das Treffen am Montag?«
    »Ja.«
    »Kannten Sie ihn persönlich?«
    »Nein.«
    »Der Mann, der ihn umgebracht hat, war derselbe, den Sie an der Hand hielten, als ihm das Gehirn weggepustet wurde.« Sie scheute vor der Frage zurück. Gray stellte sie für sie.
    »Wer war es?«
    »Ein gewisser Khamel.«
    Sie rang nach Luft und versuchte, etwas zu sagen. Aber sie schaffte es nicht.
    »Das ist ziemlich verwirrend«, sagte Gray, um Sachlichkeit bemüht.
    »So könnte man es ausdrücken. Der Mann, der Khamel tötete, ist ein freiberuflich arbeitender Agent, den die CIA angeheuert hat. Er war vor Ort, als Callahan umgebracht wurde, und ich glaube, Darby hat ihn kennengelernt.«
    »Rupert«, sagte sie leise.
    »Das ist natürlich nicht sein wirklicher Name, aber Rupert tut es auch. Er hat vermutlich zwanzig Namen. Wenn er der ist, von dem ich glaube, dass er es ist, dann ist er Engländer und überaus zuverlässig.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie verwirrend das alles ist?« fragte sie.
    »Ich kann es mir vorstellen.«
    »Weshalb war Rupert in New Orleans? Weshalb ist er ihr gefolgt?« fragte Gray.
    »Das ist eine sehr lange Geschichte, und ich kenne nur einen Teil davon. Ich versuche, Abstand von der CIA zu halten, das können Sie mir glauben. Ich habe selbst genug um die Ohren. Es geht auf Mattiece zurück. Vor ein paar Jahren brauchte er mehr Geld, um sein großes Vorhaben in die Tat umzusetzen. Deshalb verkaufte er einen Anteil davon an die Regierung von Libyen. Ich bin nicht sicher, ob das legal war, aber daraufhin schaltete sich die CIA ein. Allem Anschein nach überwachte sie Mattiece und die Libyer sehr eingehend, und als es zu dem Prozess kam, verfolgte ihn die CIA. Ich glaube nicht, dass sie Mattiece bei den Richtermorden verdächtigte, aber nur wenige Stunden, nachdem wir dem Weißen Haus ein Exemplar ausgehändigt hatten, erhielt auch Bob Gminski eine Kopie Ihres kleinen Dossiers. Fletcher Coal gab sie ihm. Ich habe keine Ahnung, wem Gminski etwas von dem Dossier erzählt hat, aber die falschen Worte gelangten in die falschen Ohren, und vierundzwanzig Stunden später war Mr. Callahan tot. Und Sie, meine Liebe, haben sehr viel Glück gehabt.«
    »Weshalb fühle ich mich dann nicht glücklich?« sagte sie. »Das erklärt Rupert nicht«, sagte Gray.
    »Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber ich vermute, dass Gminski sofort Rupert losschickte mit dem Auftrag, Darby im Auge zu behalten. Ich glaube, das Dossier beunruhigte Gminski anfänglich mehr als uns alle. Wahrscheinlich schickte er Rupert los, damit er sich an Darby hängte, teils, um sie zu beobachten, teils, um sie zu beschützen. Dann fliegt der Wagen in die Luft, und damit hatte Mr. Mattiece das Dossier bestätigt. Welchen anderen Grund

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