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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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dessen man ihm ausgesetzt ist, aber gleichzeitig die Intensität verringert, sind die Auswirkungen der Transformation abgeschwächt – und weil ich nicht den Wunsch habe, aus Glas zu bestehen, gibt es keine Nachwirkung. Und das Opfer der blasseren Farbe verschafft mir ein verstärktes Empfinden. Während Mrs. Marchmoor die Gedanken anderer lesen konnte, bin ich damit zufrieden, ihre Impulse, ihre Energie zu spüren. Um dann gedankenschnell zu reagieren.«
    »Stellen Sie sich eine Armee vor«, sagte Bronque. »Unbesiegbare Schwertkämpfer. Absolute Treffsicherheit.«
    »Ich weiß nicht, wie viel mein Onkel vom Wissen des Comte aufgenommen hat, obwohl es den Eindruck macht, als nähre er sich am gleichen alchemistischen Trog, an den er glaubt. Wenn er von Visionen dreifach beseelter Geburten und der Entstehung neuen Fleisches träumt, haben wir die Hälfte bereits geschafft!«
    »Unterschätzen Sie nicht die praktische Anwendbarkeit«, sagte Svenson. »Die Explosion in der Stadt. Die Glasstücke.«
    Schoepfil schürzte die Lippen. »Nun. Vielleicht.«
    Der Doktor nickte zu den Maschinen und den mit Blech ausgelegten Wannen hinüber. »Und nun?«
    »Meine Beine! Ich werde mich wie ein Geist bewegen können! Der perfekte Provokateur !«
    Schoepfil entkleidete sich bis auf seine Baumwollunterwäsche, an der man die Beine abgeschnitten hatte, sodass er sich dem Prozess unterziehen konnte, ohne die Grenzen des Anstands zu überschreiten. Auf dem Tisch lag etwas, das aussah wie ein überdimensionierter Patronengurt. Jede Lederschlaufe war mit orangefarbenem Filz ausgelegt und enthielt einen Bolzen aus blauem Glas, größer als die Patronenhülse einer Elefantenbüchse. Mehrere Schlaufen waren leer, doch in einer war das blaue Glas durch das Fläschchen mit Blutstein ersetzt worden, das Svenson aus dem Institut mitgebracht hatte. Er zückte ein Taschentuch und zog einen Glasbolzen heraus.
    »Der passt in die erste Kammer?«
    »Genau.« Schoepfil setzte sich auf einen gepolsterten Stuhl, dessen Stuhlbeine in jeweils einer Wanne standen, und steckte die Zehen ins Wasser.
    Svenson schob das Glas an seinen Platz und verschloss die Klappe der Kammer. Dann steckte er nacheinander die schwarzen Schläuche zusammen. »Der Comte hat etwas Ähnliches ausprobiert, wissen Sie …«
    »Nun, sein Geist war äußerst rege. Er hat ein ganzes Notizbuch nur den Haaren gewidmet …«
    »Angelique, aus Mrs. Krafts Bordell. Ich bin nachträglich zu Rate gezogen worden.«
    Schoepfil, nicht an einer Hure interessiert, zuckte mit den Schultern.
    »Das Experiment ist schiefgegangen. Es war, als wäre sie ertrunken, ohne überhaupt unter Wasser gewesen zu sein.« Svenson schnallte die Schläuche an Schoepfils nackte Beine und steckte seine Füße in lederne Schwimmfüße. »Weil er unfähig war, die Wirkung rückgängig zu machen, wurde sie anstelle von Caroline Stearne zur dritten Glasfrau.«
    »Was genau ist schiefgegangen?«, fragte Bronque.
    »Ich habe es nie erfahren.«
    »Dann hilft es uns also nicht weiter«, sagte Schoepfil.
    Die Pfeife ertönte. Der Zug wurde langsamer. Bronque warf einen Blick auf seine Uhr.
    »Crampton Place. Sobald der Zug wieder losfährt, legen wir den Schalter um.«
    An den Stationen Packington bis St. Porte kamen jedes Mal, wenn der Colonel den Waggon verließ, zwei Grenadiere herein, um darauf zu achten, dass Doktor Svenson Mr. Schoepfil nichts antat, der auf einer Strohpritsche lag und schlief. Bronque hatte Schoepfil bis zum Hals in eine Decke gewickelt, denn das Letzte, was Soldaten, die in den Kampf zogen, sehen mussten, war ein Mann, dessen Gliedmaßen sich blau verfärbt hatten.
    Der Eingriff verlief reibungslos. Svenson folgte den Energieströmen, nachdem Mrs. Krafts Martyrium ihm ein besseres Verständnis davon vermittelt hatte. Noch mitten im Umwandlungsprozess konnte Schoepfil ihn rückgängig machen, während er Svenson mit zusammengebissenen Zähnen anleitete, bis die blaue Farbe seine Haut allmählich durchtränkte. Bronque hielt Schoepfils Kopf fest, als dieser bewusstlos nach hinten kippte, aber Svenson musste allein entscheiden, wann die Energie abgestellt werden sollte und wann er die nächste Stufe der Transformation riskierte, die Schoepfils Fleisch in Glas verwandelt hätte.
    Er wusste, dass Bronque ihn umbringen würde, wenn er einen Fehler beging. Er wunderte sich über das seltsame Bündnis zwischen den Männern, die beide eine gewisse Begabung hatten, jedoch von den Leuten über ihnen als

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