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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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Schoepfil herum ins Licht. »Wertvoll? Aber ein großer Teil davon ist verbrannt …«
    »Ja, ja – ein Unfall in der Therme …«
    Verstohlen wie eine Katze nahm Doktor Svenson den Stift und begann rasch in winzigen Lettern zu schreiben, während Mrs. Kraft von ihrem Sohn verlangte, Schoepfil das Buch zurückzugeben. Als Schoepfil schließlich den Holzstich nahm, um ihn zusammenzufalten und zu versiegeln, war der Doktor bereits an seinen Platz zurückgekehrt.
    Eine Stunde später saß Svenson Mrs. Kraft in der Kutsche gegenüber, Mahmoud neben ihr und Kelling neben Svenson. Kisten waren zwischen ihnen und auf dem Boden gestapelt. Mr. Schoepfil fuhr mit Colonel Bronque, während ihnen eine Vorhut Soldaten den Weg nach Stropping freiräumte.
    »Mrs. Kraft, was haben Sie aus Ihrer Heilung erfahren?«
    Sie betrachtete Svenson eingehend, und bedauernd stellte er fest, dass jedes Geschäft in ihrem Leben mit Zwang und Arglist zu tun hatte. Er zweifelte nicht an ihrem Wunsch nach Rache, ihrer Entschlossenheit, alles aufs Spiel zu setzen. Dass sie bereit war, alle um sie herum zu gefährden, hätte ihn nicht überraschen sollen – welcher Bordellbesitzer baut seinen Erfolg nicht auf der Vernichtung anderer auf? –, doch dass selbst ihr Sohn davon betroffen war, überraschte ihn. Hatte er sie falsch eingeschätzt oder die Hölle, der sie ausgesetzt gewesen war?
    »Ihre Hände zittern, Doktor.«
    Er hob eine vors Gesicht und bemerkte das leichte Zittern. »Ich konsumiere normalerweise mehr Tabak, als zur Verfügung steht. Und ich bin müde. Und …«
    Er begegnete ihrem Blick und lächelte. »Und ich bin traurig.«
    »Traurig?«
    »Als ich gefragt habe, was Sie erfahren haben, dann nicht als Arzt oder Beichtvater. Ich möchte wissen, was Sie vom Comte d’Orkancz in Erinnerung haben, weil nur das für Mr. Schoepfil wertvoll ist. Etwas, das er einem Ihrer Mädchen angetan hat? Oder stammen Ihre Einblicke aus einer anderen Quelle – Francis Xonck? Sie müssen ihn sehr gut gekannt haben …«
    »Sagen Sie kein Wort!«, warnte Mr. Kelling.
    Der Doktor war versucht zu lächeln, gab es doch kein besseres Mittel gegen Mrs. Krafts Schweigen als die unterschwellige Drohung, es bloß für sich zu behalten. Aber sie war nicht leicht aus der Reserve zu locken, oder Mr. Kelling war zu unbedeutend.
    Während sie in Stropping darauf warteten, dass die Soldaten den Weg freigaben, hatte der Doktor die Geistesgegenwart, Mahmoud Geld in die Hand zu drücken und ihn zum Kiosk zu schicken, der trotz der Uhrzeit belebt war. »Was immer Sie kriegen können.«
    Schoepfil, der bei Bronque stand – und der Colonel, der die Aufgabe eindeutig genoss, beglückte die Offiziere der Miliz mit einer Ansprache, sie sollten die Ordnung aufrechterhalten –, blickte missmutig zu ihnen herüber, als Mahmoud verschwand, und hob dann tadelnd den Zeigefinger zu Svenson, als er den Grund dafür erkannte.
    »Türkisch.« Mahmoud reichte ihm eine flache rote Dose. »Das war alles, was es noch gab.«
    »Gott segne Sie!« Svenson klappte den Deckel mit dem Daumennagel auf und inhalierte. Er nahm eine schlanke kaffeefarbene Zigarette heraus, klopfte zweimal mit ihr auf die Dose und steckte sie sich in den Mund. »Sie haben ja keine Ahnung.«
    »Worauf warten wir?«, fragte Mahmoud Mr. Kelling.
    »Unsere besonderen Arrangements sind in diesem ganzen Heckmeck durcheinandergeraten. Das Feuer.«
    Svenson blickte Mahmoud über das brennende Streichholz hinweg an.
    »Verdammt unpassend«, fügte Kelling hinzu.
    »Ich nehme an, es ruiniert auch die Pläne von Lord Vandaariff. Er rechnet ebenfalls mit unserer Ankunft.«
    »Nicht mit meiner«, sagte Mrs. Kraft.
    »Natürlich – es sei denn, Foison und Chang sind tot. Er erwartet uns alle.«
    »Sie sind tot. Sämtliche Männer des Colonels waren schließlich auf der Jagd nach ihnen. Männer wie diese sind gewöhnlich, also sterben sie auch gewöhnlich.«
    »Ich glaube, Sie kennen Kardinal Chang nicht.«
    »Doch, Doktor, das tue ich. Auch seine Schwächen. Wissen Sie von seiner Zuneigung zu Angelique?«
    »Ich habe davon gehört. Ich wurde gerufen, um sie zu behandeln, vom Comte.«
    Mrs. Kraft schüttelte den Kopf. »Chang hätte sie haben können. Natürlich war sie ihm gegenüber gleichgültig, da er sich vornehm zurückgehalten hat. Aber er hätte sie haben können.«
    »Das ist nicht Chang.«
    »Ein Mann, der Verlangen zeigt, ohne etwas dafür zu tun, es zu befriedigen, verdient Verachtung. Und das ist Changs

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