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Die Ameisen

Die Ameisen

Titel: Die Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Werber
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eingeschlossen …!
     
    (Anm.: Fünf Sekunden nach diesem Dialog ist das Versuchsobjekt gestorben. War der Ausstoß immer noch zu stark? Hatte es Angst?) Jonathan unterbricht seine Lektüre.
    »Ihr seht, das ist gar nicht so einfach! Es reicht nicht.
    Vokabeln zu sammeln, um mit ihnen zu reden. Außerdem funktioniert die Ameisensprache nicht so wie unsere. E s werden nicht nur die eigentlichen Gesprächsemissionen wahrgenommen, sondern auch die Emissionen, die von den anderen elf Antennensegmenten ausgehen. Jene geben die Identität des Individuums an, seine Sorgen, seine Psyche … So etwas wie ein Gesamtbild der geistigen Verfassung, das für das interindividuelle Verständnis unerläßlich ist. Deshalb hat Edmond aufgeben müssen. Ich lese euch seine Notizen vor.
     
    WAS BIN ICH DUMM: Was bin ich dumm!
    Selbst wenn es Außerirdische gibt, wären wir nicht in der Lage, sie zu verstehen. Unsere Zeichen wären mit Sicherheit nicht identisch. Wir würden auf sie zugehen und ihnen die Hand reichen, was für sie vielleicht eine Drohgebärde wäre.
    Wir vermögen nicht einmal die Japaner mit ihrem rituellen Selbstmord zu verstehen oder die Inder mit ihren Kasten. Wir schaffen es nicht einmal, uns unter Menschen zu verständigen … Wie konnte ich mir nur einbilden, die Ameisen zu verstehen! Der Hinterleib von Nr. 801 ist nur noch ein Stumpf. Auch wenn es ihr rechtzeitig gelungen ist, den Drogenkäfer zu töten: der Kampf gegen die Kriegerinnen mit dem Felsenduft hat sie verdammt schrumpfen lassen. Was soll’s, um so besser: Ohne Hinterleib ist sie leichter.
    Sie biegt in den breiten Gang ein, der sich durch das Granit zieht. Wie haben Mandibeln einen solchen Tunnel schaffen können?
    Weiter unten entdeckt sie, was ihr Chli-pu-ni geschildert hat: einen Saal mit Unmengen von Nahrungsmitteln. Kaum hat sie einige Schritte durch diesen Saal getan, findet sie einen anderen Ausgang. Sie geht hindurch und befindet sich auf einmal in einer Stadt, einer ganzen Stadt mit Felsengeruch!
    Eine Stadt unter der Stadt.
     
    »Er ist also gescheitert?«
    »Er hatte in der Tat lange an diesem Fehlschlag zu knabbern.
    Er dachte, es gebe keinen Ausweg, seine Ethnozentrik habe ihn verblendet. Doch dann haben ihn die Scherereien, die er mit anderen hatte, zur Räson gerufen. Auslöser war sein alter Menschenhaß gewesen.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie erinnern sich, Professor. Sie selbst haben mir einmal gesagt, daß er für eine Gesellschaft gearbeitet hat, die sich
    ›Sweetmilk Corporation‹ nennt, und daß er dort mit seinen Kollegen aneinandergeraten ist.«
    »In der Tat!«
    »Einer seiner Vorgesetzten hatte sein Büro durchsucht. Und dieser Vorgesetzte war niemand anders als Marc Leduc, der Bruder von Professor Laurent Leduc!«
    »Dem Insektenforscher?«
    »Höchstpersönlich.« »Das ist unglaublich … Er ist bei mir vorbeigekommen, hat sich als Edmonds Freund ausgegeben und ist in den Keller hinabgestiegen.«
    »Er war in dem Keller?«
    »Ja, aber mach dir keine Sorgen, er ist nicht weit gekommen.
    Er hat das Kodewort für die Mauer nicht gefunden, daraufhin ist er umgekehrt.«
    »Hm, er hat auch bei Nicolas vorbeigeschaut, um die
    Enzyklopädie an sich zu bringen. Na schön … Marc Leduc war nämlich aufgefallen, daß Edmond wie besessen an dem Entwurf einer Maschine arbeitete. Es ist ihm gelungen, Edmonds Büroschrank zu öffnen, und dabei ist ihm ein Aktendeckel, die Enzyklopädie des relativen und absoluten Wissens , in die Hände gefallen. Als er den Sinn dieses Apparats erfaßt hat – und es gab genug Anmerkungen, um den Sinn zu begreifen –, hat er seinem Bruder davon erzählt. Der hat sich natürlich sehr dafür interessiert und hat ihn sogleich gebeten, die Dokumente zu stehlen … Aber Edmond hatte bemerkt, daß man seine Sachen durchwühlt hatte, und um sie vor weiteren Zugriffen zu schützen, hat er vier Schlupfwespen in der Schublade plaziert. Als sich Marc Leduc dann wieder ans Werk gemacht hat, ist er von diesen Insekten gestochen worden, die zudem die unangenehme Eigenschaft haben, ihre gefräßigen Larven in dem Körper zurückzulassen, in den sie ihren Stachel geschlagen haben. Am nächsten Tag hat Edmond die Spuren der Stiche entdeckt und den Schuldigen öffentlich entlarven wollen. Die Fortsetzung kennen Sie, er selbst ist gefeuert worden.«
    »Und die Brüder Leduc?«
    »Marc Leduc hat seine Strafe bekommen! Die Wespenlarven haben ihn von innen zerfressen. Das hat sehr lange gedauert, mehrere Jahre, wie es

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