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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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anderen Jäger zu, eine mächtige, drohende Gestalt, die Zähne fletschend. Sein Knurren erfüllte gleich einem qualvollen Todesversprechen die ganze Gasse und sie wichen erschrocken vor ihm zurück. Kraftvoll stieß er sich ab, die mächtigen Flügel schlugen, wirbelten die Luft einem Sturm gleich auf.   „Scheiße!“, brüllte Thomas auf. Er sprintete los, hechtete nach vorne, verfehlte den Dämon jedoch, der sich nun rasch in die Luft erhob. „Verfluchter Bastard!“ Thomas prallte hart auf und schrie seinen Zorn hinaus. „Ich kriege dich! Ich kriege euch alle! Ihr könnt mir nicht entkommen!“ Wütend stieß er das Messer nach unten auf den Boden, sodass die Klinge abbrach. „Dreimal verfluchter Bastard!“ Außer sich vor Zorn schleuderte er das nutzlose Messer gegen die nächste Wand.
    Er war ihm entkommen!
    Und nicht nur das. Der alte Dämon hatte tatsächlich den Halbdämon gerettet!
    Thomas sackte brüllend auf die Knie, ballte in hilfloser Wut die Fäuste. Die anderen Jäger näherten sich zögernd.
    „Verfluchter Mörder!“, heulte Thomas, das Gesicht eine einzige, hassverzerrte Fratze. „Du wirst bezahlen! Ihr alle!“ Sein gellender Schrei verhallte im sommerlichen Himmel. „Hörst du? Ich kriege dich. Ich töte dich. Ich werde euch alle töten!“, schwor Thomas und sackte in sich zusammen, den Rücken gekrümmt, den Kopf verborgen im Dunkel seiner Haare. Unbemerkt von den anderen Jägern rannen ihm Tränen über die Wangen. Sein leises Flüstern verhallte ungehört.
    Minutenlang hockte er da, dann erhob er sich, das Gesicht eine starre Maske, ohne Emotionen außer einer: Hass.
    ussell stöhnte laut auf. Sein Bein brannte wie Feuer. Der Jäger hatte ihm das Messer bis zum Knochen hineingetrieben. Ätzende Säure schien sich durch die Wunde zu fressen. Die Schnittwunde am Arm war kaum besser, glühte heiß und raubte ihm schier den Verstand vor Schmerzen.
    Verfluchter Jäger!
    Zischend atmete er ein und aus, bemüht, den grausamen Schmerz zu bezwingen. Dave trat zu ihm und Russell blickte mit schmerzverzerrtem Gesicht hoch.
    „Was hat er verwendet?“, brachte er mühsam heraus. Sie waren an einem menschenleeren Platz inmitten des stark bewachsenen Ufers nahe der Ilmenau gelandet. Dave hatte Russell abgesetzt und ihn mit dem Rücken gegen einen Baum gelehnt.
    In wenigen Stunden schon würde es endlich dämmern, dachte Russell erleichtert und knirschte mit den Zähnen. Im Dunkeln konnte er sich vollkommen verwandeln. In seiner Dämonengestalt würden sich die Wunden schneller schließen und heilen.
    „Nur ein besprochenes Messer“, meinte der andere Dämon beschwichtigend und besah sich die Wunden genauer. „Eine unschöne Sache. Die Wunden dieser Waffen heilen nicht so leicht.“
    „Was soll das heißen?“, fragte Russell misstrauisch nach, keuchte schmerzhaft auf, als Dave den Stoff über der Beinwunde zerriss. Die Verletzung war tief, das Messer hatte den Knochen jedoch zum Glück knapp verfehlt. Dave schnupperte daran. Die Magie wirkte noch nach, Russells Blut quoll hervor. Es würde dauern, bis der Bann seine Wirkung verlor.„Dein Dämonenkörper kann sich normalerweise rasch von Verletzungen erholen. Allerdings brauchen magische Wunden lange, um sich zu schließen.“ Dave zögerte. „Manche schließen sich nie. Das hängt von der Macht der Bannsprüche ab. Dieses Messer war mit einem recht starken Bann belegt.“
    „Verdammt! Es brennt wie Hölle“, stöhnte Russell gequält auf. Dave verzog das Maul zu einem grimmigen Lächeln. „Daran wirst du dich gewöhnen müssen, Russell“, meinte er bedauernd. „Ich weiß nicht, wie lange es anhält. Die Magie verflüchtigt sich nur langsam. Du kannst nur hoffen, dass der Schmerz irgendwann nachlässt.“ Er starrte den Halbdämon ärgerlich an. „Warum musstest du Idiot auch so nah an den Jäger herankommen? Du warst echt leichtsinnig!“
    Russell blickte mitten in Daves rot glühende Augen und wurde sofort unruhig. Wie viel ahnte Dave? Hatte er mitbekommen, dass er den Mirjahn beobachtet hatte? Vermutlich ja. Trotzdem war Dave ihm zur Hilfe geeilt, als die Schwarzen Jäger ihn gestellt hatten. Dave hatte ihn gerettet. Welcher Dämon würde so etwas tun?
    Sie waren Einzelkämpfer. Jeder Versuch, die Dämonen zu vereinen, ihre Macht auszudehnen, war bisher gescheitert.
    Sorgfältig musterte Russell den alten Dämon. Dave war schon immer anders gewesen. Eine Freundschaft zu einem minderwertigen Halbdämon wäre für einen der Anderen

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