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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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nicht nur vor ein Gig gespannt werden. Es waren auch unter dem Sattel schnelle und ausdauernde Reittiere. Sie konnten einen Reiter in einer Stunde durchaus 90 km weit tragen. Doch hier im unwegsamen Gelände, wo die Füße der Tiere immer wieder Halt im losen Boden suchten, kamen die vier Reiter nicht so schnell voran.
    Die drei angeblichen Priester, die den Vorsteher des Schreins niedergeschlagen hatten, waren sofort mit ihrer Beute geflüchtet. Aber nicht über den Bergpfad, wie die Grauelben vermutet hatten. Sie hatten sich einfach über den Rand der Felswand in die Tiefe gestürzt. Ein dreieckiger Rahmen aus Bambus der mit einer Stoffkappe bespannt war, hatte den Sturz der schmächtigen Gestalten gebremst. Unten an der Sturzhalde hatte ein weiterer Mann mit den vier Tumbaktuken auf sie gewartet.
    Als zwei Stunden später die Leiche des Vorstehers entdeckt wurde, waren die vier Reiter schon fast 80 Meilen weit weg. Und als der erste Drache startete, waren noch weitere 40 Meilen hinzugekommen.
    Die vier Drachenreiter waren hoch aufgestiegen und ve rteilten sich in alle vier Himmelsrichtungen. Sie entfernten sich in immer größeren Kreisen von der Zitadelle.
    Es verging noch über eine Stunde bis einer der Diebe einen schwarzen Punkt hoch am Himmel entdeckte. Sie hatten schon fast die Hälfte der Distanz zum Tarido hinter sich gela ssen. Sie hielten kurz an, berieten sich, und dann teilten sie sich auf. Jeder ritt in eine andere Richtung.
    Und nur kurze Zeit später bemerkte einer der Drachenre iter eine kleine Staubwolke am Boden, die von einem fliehenden Tumbaktuk stammte.

Kapitel 8
    Ankunft in der neuen Welt
    3. Tag im 3. Sternenhaus des 5289. Sonnenumlaufs
    Cornelia Wandreiz hatte sich dem Licht zugewandt. Es war ein helles Licht, doch es blendete nicht. Der Ort schien ohne Gravitation und ohne Materie, und doch war er mit Energie gefüllt. Raum und Zeit spielten keine Rolle, und dennoch erkannte Cornelia zahlreiche Strukturen.
    Sie stand im Zentrum eines dreistrahligen Gebildes mit drei identischen Säulenhallen. Sie war aus einem Strahl gekommen und hatte jetzt die Wahl sich nach rechts oder nach links zu wenden. Sie zögert nur einen kurzen Moment und entschied sich spontan, zuerst die Säulenhalle zu ihrer Rechten zu e rkunden.
    Langsam schwebte sie diesem Strahlenarm entgegen. Das weiße Licht nahm an Intensität ab und die ersten blauen U mrisse der sich nähernden Säulenhalle wurden sichtbar. So wie der Umriss eines Baumes versucht, sich im Morgennebel zu behaupten, so entstand das zwölfte Säulenpaar vor Cornelias Bewusstsein.
    Diese Säulenhalle war identisch mit der Halle aus der sie kam.
    Als sie das neunte Säulenpaar erreichte, begann ihr Körper wieder Konturen anzunehmen.
    Sie kam zum sechsten Säulenpaar und betrachtete mit wachsender Unruhe wie die Transparenz weiter abnahm. Noch waren viele Details der Haut nicht erkennbar. Doch was ihr ganz deutlich gewahr wurde - und was sie beunruhigte - waren ihre weinrotlackierten Fingernägel!
    Das heißt, der fehlende Lack auf ihren Fingernägeln!
    Und es schien als würde sie keine Kleider mehr tragen! Sie schaute an sich hinunter und es dämmerte ihr, dass sie spli tternackt war!
    Langsam ging sie weiter zum dritten Säulenpaar. Ihr Kö rper war fast wieder vollständig sichtbar.
    Ihr Körper?
    Offensichtlich war dies nicht ihr Körper!
    Seltsam!
    Es war alles seltsam!
    Es war alles ... anders!
    Cornelia Wandreiz war mit 1,68 Meter und 52 Kilo eine kleine, schlanke Person. Aber dieser Körper hier war grösser. Die Fingernägel waren nicht so gepflegt wie die ihren, und mit diesen ... Latschen von Füssen würde sie nie im Himmel in irgendwelche Pumps hineinschlüpfen können!
    Sie befand sich offensichtlich in einem anderen, in einem fremden Körper!
    Und dennoch störte es sie nicht besonders. Einerseits war dies nicht ihr Körper. Andererseits war er ihr auch nicht vollkommen fremd!
    Keine Panik stieg in ihr auf!
    Kein Gefühl der Angst!
    Nicht einmal Unwohlsein!
    Es war alles anders, und dennoch war sie mit diesem Körper vertraut.
    So schien es ihr wenigstens!
    Das einzige was ihr Sorgen bereitete, war ihre Nacktheit. Sie verdeckte ihre Blöße mit Armen und Händen, und schaute sich um.
    Aber hier war niemand!
    Wieso sollte auch jemand hier sein?
    Hier konnte niemand sein!
    Niemand hatte den Höhleneingang erkennen können. Wieso also sollte jemand sie sehen. Vielleicht war das Ganze eh nur ein Traum aus dem sie gleich erwachen würde!
    Oder

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