Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
Vom Netzwerk:
abstützen.
    Die Augen der Drachen waren mit einer vertikalen Iris ve rsehen die in den verschiedensten Farbnuancen zwischen goldgelb und lila schimmern konnte.
    Wieder umspielte ein Lächeln den Mund des Hochscham anen. Teldarmal'Elhap dachte an seinen eigenen Drachen, der zwei verschiedene Augenfarben hatte. Die eine Iris war gelb-orange und das andere Auge war rot-orange.
    Die Stimmbänder der Drachen waren sehr fein ausgebildet und ermöglichten den Drachen eine hervorragende Kontrolle über ihre Stimme. Sie konnten, je nach Gemütslage, sowohl ganz schrill zirpen, als auch in tiefsten Tonlagen kollern.
    Im Kampf am Boden setzten die Drachen den langen peitschenähnlichen Schwanz ein, dessen Ende mit vier schwerterähnlichen, messerscharfen Stacheln bewehrt war, und der mit einem einzigen Schlag einen ganzen Kriegerzug hinwegfegen konnte.
    Ganz besonders aber waren Drachen wegen ihres Odems gefürchtet, wegen ihres Atems. Der Drachenatem ist die ganz besondere Fähigkeit der Drachen einen fürchterlichen Feue rkegel zu speien. Drachenfeuer konnte Metall zum Schmelzen bringen und Sand verglasen lassen. Der Odem des Drachen war ein sehr massiver Angriff und sehr anstrengend für die Tiere.
    Der Odem wurde durch eine besondere Chemikalie veru rsacht, die in der odemischen Drüse, dem Dracrimeas, gebildet wurde. Desweiteren saßen in der sogenannten Pyrenblase Bakterien die dem Blut Zucker entzogen und vergärten. Diese Flüssigkeit vermischte sich mit dem Sekret des Dracrimeas. Dadurch wurde das zähe Drüsensekret in eine dünnflüssige Substanz umgewandelt. Beim sogenannten odemischem Ausatmen wurde die Pyrenblase entleert und der Blaseninhalt durch den Tubusmuskel in die Bronchien gesprüht. Die Flüssigkeit hatte einen sehr niedrigen Siedepunkt und verdampfte sofort in der heißen Atemluft zu einem hochbrennbaren Gas. Gleichzeitig verformen sich durch Muskelkontraktion zwei im Rachen sitzende Mineralplatten. Diese Verformung bewirkte eine kurze elektrische Entladung im Rachen, die das hochexplosive Gas im aufgerissenen Drachenmaul entzündete. Elfische Gelehrte hatten gemessen, dass der entstehende Feuerkegel mit über 160 km/h aus dem Rachen entweichen konnte und bis zu 20 Schritt weit reichte. In 8 Schritt Entfernung erreichte der Feuerkegel eine maximale Hitze von über 1.700°C und in 20 Schritt Entfernung waren die glühenden Rußpartikel noch immer 1.000°C heiß. In 40 Schritt Entfernung, schließlich, konnten heiße Luftturbulenzen noch immer einen Krieger von den Beinen reißen und Brandblasen auf seiner Haut hinterlassen.
    Odemische Feuer waren sehr anstrengend für Drachen, da ihnen Erschöpfung durch Blutzuckermangel drohte. In der Regel benötigte der Dracrimeas, die odemische Drüse des Drachen, 10 bis 12 Minuten um die Pyrenblase wieder zu füllen. Fünf bis sechs Feuerkegel in der Stunde waren also leistungsmäßig möglich, manchmal sieben. Nach einem Dutzend Feuerkegel war ein Drache soweit erschöpft, dass er 24 Stunden ruhen musste um den Blutzuckerspiegel wieder zu regenerieren. Allerdings katte er bis dahin mehrere Hektar Land verbrannt.
    Teldarmal'Elhap legte sein Hände auf die breite Brüstung seines Balkons und ließ den Blick über die Zitadelle schweifen.
    Dunmesa lag auf 4500 Schritt Höhe auf einem monolithischen Felsvorsprung, der seitlich aus der Flanke des 5000 Schritt hohen Großen Träumers herausstach. Der Große Träumer selbst war bloß der traurige Rest eines uralten Vulkans. Vom Rand seiner Caldera, die sich einst in über 9000 Schritt Höhe befand, waren nur mehr einige Felsspitzen geblieben, die sich zinnenartig in den Himmel streckten.
    Unterhalb der Zitadelle stürzte sich die Wand des monol ithischen Felsvorsprungs rund 3200 Schritt fast senkrecht in die Tiefe und machte sie somit zu einem uneinnehmbaren Ort. Nur auf der rechten Seite des Monolithen führte ein schmaler Bergpfad in endlosen Windungen an der Flanke des Vulkans hinunter. Unten, am Fuß der Felswand, führte der Weg dann noch schräg durch eine 300 Schritt hohe Sturzhalde bevor er sich im unteren Bereich der Halde zwischen großen Steinblöcken verlor.
    Und hier oben in der schwindelerregenden Höhe des M onolithen, lag Dunmesa, die größte Zitadelle der Grauelben. Es war im Grunde genommen nur ein Bergdorf, so wie es viele Bergdörfer der Grauelben in den Vulkanbergen gab. Es hatte keine einzige erbaute Befestigung. Doch weil das Dorf oben auf dem Monolithen unangreifbar war, verwendete die

Weitere Kostenlose Bücher