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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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irgendwann wieder gutgeht – werde ich sie von hier wegbringen, und du wirst mich nicht davon abhalten.«
    »Nein!« Eilin ließ ihre Hände sinken, um ihn anzustarren. »Das kannst du nicht tun! Ich verbiete es! Aurian ist mein Kind!«
    »Und was bedeutet das schon, wenn du nichts tust, als es zu vernachlässigen? Das Kind braucht Liebe, Eilin!«
    »Aber ich liebe sie doch, du Narr!«
    Der Schwertkämpfer schüttelte den Kopf. »Das glaube ich dir nicht, Eilin. Wenn du sie lieben würdest, würdest du es ihr irgendwie zeigen.«
    Seine Worte trafen Eilin tief. »Und was bitte weißt du von diesen Dingen?« gab sie zurück. Sie dachte an ihre Begegnung mit dem ehrfurchtgebietenden Lord der Phaerie, der sich einverstanden erklärt hatte, Forral zu finden und sie zu ihrem Kind zu führen – für einen gewissen Preis.
    »Und vergiß nicht«, hatte er gesagt, »daß diese Angelegenheit zwischen uns noch nicht erledigt ist. Wir werden uns wiedersehen, Lady – und wenn es soweit ist, werde ich meine Schuld einfordern.« Eilin schauderte bei dem Gedanken an das, was er von ihr verlangen konnte, aber es war die Sache wert gewesen. Der Phaerie hatte sie davor bewahrt, in ihrem Wahn Aurians Tod zu verschulden. Glaub, was du möchtest, Forral, dachte sie, aber es gibt viele Arten zu lieben und noch mehr Arten, seine Liebe zu zeigen!
    Forral sah zu, wie die Magusch mit zitternden Händen einen anregenden Tee aus getrockneten Kräutern, Beeren und Blüten, die bündelweise in der Küche hingen, zubereitete. Sobald es ihnen gelungen war, Aurian ein wenig von dem Gebräu einzuflößen, atmete das Kind leichter und bekam wieder etwas Farbe. Forral stieß einen tiefen Seufzer aus. Erst jetzt wurde er sich seiner eigenen Lage bewußt; er war vollkommen durchnäßt und steifgefroren. »Wir könnten auch etwas von dem Zeug da gebrauchen«, meinte er.
    Eilin füllte zwei Becher, setzte sich neben ihn und reichte ihm das dampfende Gebräu. Zuerst saß sie einfach nur da, still und geistesabwesend, und betrachtete ihr schlafendes Kind, dann begann sie endlich zu sprechen. »Forral, ich muß mich bei dir entschuldigen. Ich war eine eigensüchtige Närrin.«
    »Ein richtiger Esel«, stimmte der Schwertkämpfer ihr freundlich bei. Dann griff er nach ihrer Hand. »Es ist schrecklich für dich gewesen, nicht wahr?«
    »Du hast ja keine Ahnung.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn gewarnt, weißt du – ich habe ihn gebeten, es nicht zu tun. Ich bin eine Erdmagusch – ich wußte, daß es Wahnsinn war. Aber Geraint war immer so stur …«
    »Kein ungewöhnlicher Charakterzug bei den Maguschgeborenen, nicht wahr?« bemerkte Forral.
    Eilin zuckte zusammen. »Wie kannst du es wagen, mich zu verurteilen, Sterblicher!« herrschte sie ihn an, und er wußte, daß seine Worte ihr Ziel nicht verfehlt hatten. »Nachdem das passiert war«, fuhr sie fort, während sie ihn immer noch wütend anfunkelte, »wollten die Menschen Rache. Es gab auch Sterbliche hier, weißt du, bevor …« Sie schauderte. »Aurian und ich waren in Nexis – sie war noch ein Baby –, und wir sind nur um Haaresbreite mit dem Leben davongekommen. Ich wollte den Schaden, den Geraint angerichtet hatte, wieder gutmachen, um die böse Erinnerung an ihn auszulöschen. Aber je älter Aurian wurde, um so ähnlicher wurde sie ihm – weißt du, daß das arme Kind sogar dieses Adlerprofil haben wird, wenn es etwas älter ist? Und Aurians Augen verfärben sich von Grün nach Grau, wenn sie wütend wird, genauso wie es seine getan haben. Ich kann sie nicht ansehen, ohne auch sein Gesicht zu sehen … Ah, bei den Göttern, Forral, ich hasse ihn!«
    »Du glaubst, daß du ihn haßt, weil er dich verlassen hat«, sagte Forral sanft, »aber du liebst ihn immer noch, Eilin.«
    »Wenn er mich geliebt hätte, hätte er mich dann allein zurückgelassen?« Ihre Stimme brach. »Ich vermisse ihn so sehr!«
    »Dann erlaube es dir, um ihn zu trauern. Es ist höchste Zeit.«
    Forral hielt sie in seinen Armen, während sie weinte. »Weißt du«, sagte er schließlich, »Geraint ist nicht ganz gegangen. Er hat einen Teil von sich selbst hiergelassen.« Er zeigte auf das schlafende Kind.
    »Dessen bin ich mir wohl bewußt!« fuhr Eilin auf.
    »Und das ist auch das Problem, nicht wahr? Du läßt es an ihr aus, Eilin. Aber sie ist nicht dafür verantwortlich.«
    Eilin seufzte. »Als du kamst, habe ich mich so schuldig gefühlt – das ist auch der Grund, warum ich dich loswerden wollte. Du, ein bloßer

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