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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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winzigen, ungeformten, kindlichen Geist, aber trotzdem den Geist einer Person: ihres Sohnes. Zum ersten Mal wußte er, daß sie da war – erkannte er sie –, und seine kleinen, noch kaum konzentrierten Gedanken streckten sich vertrauensvoll nach ihr aus, vertrauensvoll und mit unendlicher Liebe.
    »Anvar!« kreischte Aurian. Ihre Gedanken wirbelten in ungeheurer Erregung durcheinander, einer Erregung, die sie unbedingt mit ihrem liebsten Freund teilen mußte. Er drehte sich zu ihr um, und Aurian rannte auf ihn zu, als hätte sie Flügel wie Rabe. Dann preßte sie ihn fest an sich und lachte über seinen überraschten Gesichtsausdruck. Ihre Worte überstürzten sich in ihrem Eifer, ihm die gute Neuigkeit zu überbringen. »Anvar, es ist ein Junge! Ich habe ihn gespürt! Er kennt mich! Ich – er liebt mich, Anvar!«
    »Du hast ihn …? Ich meine, er ist – er tut das wirklich? Oh, Aurian!«
    Anvar wirbelte sie herum, bis ihr ganz schwindlig war. Seine blauen Augen leuchteten, und sein Gesicht war vor Freude ganz verändert. Und plötzlich ertönte über ihnen ein glücklicher Schrei, als wolle er an ihrer Feier teilhaben. Während sie die Tränen des Glücks zurückblinzelte, sah Aurian auf und erblickte dort oben im Wald am Rande der Wüste Yazour, der seine Arme um Eliizar und Nereni gelegt hatte. Neben ihm stand die breite, vertraute Gestalt von Bohan, und sein Gesicht verzog sich zu einem glücklichen Grinsen, während Shia den steilen Hang hinaufjagte, um ihn zu begrüßen. Aurian und Anvar sahen einander an.
    »Ich danke dir, Anvar, daß du mich zurückgehalten hast«, sagte Aurian sanft. Er lächelte – lächelte dieses seltene, wunderbare Lächeln, das immer die Kraft gehabt hatte, ihr Herz zu berühren. Aurian streckte die Hand nach ihm aus, und er ergriff sie. Gemeinsam machten sie sich daran, ihre Freunde zu begrüßen.
     
    Miathan, der in seinem Turm brütete, schleuderte seinen Kristall mit einem grauenvollen Fluch von sich und wünschte, er hätte Aurian nicht ausgerechnet in diesem Augenblick hinterherspioniert. Wie konnte sie es wagen, glücklich zu sein! Wie konnte sie es wagen, sich über die Brut dieses verfluchten Schwertkämpfers zu freuen! Und noch dazu zusammen mit diesem anderen abscheulichen Halbblut, das er, Miathan, gezeugt hatte! Nun, er würde seine Rache noch bekommen. »Wollen wir doch mal sehen, wie du dich freust, Aurian, wenn du das Monster zur Welt bringst, das du im Leib trägst«, murmelte er. »Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dich nur noch über den Gedanken an den Tod freuen!«
    Während er noch immer düster vor sich hin murmelte, hob der Erzmagusch den Kristall wieder auf, der in den Kamin gerollt war, wo er die marmorne Feuerstelle zerkratzt hatte. Noch war nicht alles verloren, tröstete er sich. Er hatte immer noch eine oder zwei Waffen in seinem Arsenal, und Eliseths Rebellion paßte gar nicht so schlecht in seine Pläne. Seine –, Rache würde wegen des langen Wartens nur um so süßer ausfallen – und diesmal würde er nicht versagen.
     
    ENDE

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