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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Schatten der Dunkelheit ein gewisser Aufruhr herrschte. Eine schimpfende Stimme und eine Folge klatschender Ohrfeigen, die ein anschwellendes Wimmern nach sich zogen, sagten der Magusch, daß die Erleichterung der Mutter des geflügelten Kindes in ein Stadium des Zornes übergegangen war. Aurian zuckte mitleidig zusammen. »Armes Ding«, murmelte sie.
    »Warte, bis du erst an der Reihe bist«, warf Shia hinterhältig ein. »All diese Freuden der Mutterschaft stehen dir ja noch bevor.«
    Aurian hob ihren Blick gen Himmel. »Mögen die Götter mir beistehen«, murmelte sie.
     
    Als Aurian auf Cygnus zuging und nach ihren geflügelten Trägern rief, die sie zu ihrem Turm zurückbringen sollten, wandte sich der junge Arztpriester hastig von ihr ab, denn er wollte der Magusch auf keinen Fall sein Gesicht zeigen. Er befürchtete, sie könne seine geheimsten Gedanken erraten. Inmitten eines Sturms aus Bitterkeit und Neid hatte er ihre Heilkräfte in Aktion gesehen und in seinem Herzen gewußt, daß es falsch von ihm war, eine so wunderbare Gabe mit Widerwillen zu betrachten, aber er konnte nicht anders. Warum waren die Götter nur so ungerecht, überlegte der weißgeflügelte Arzt, während seine Gedanken zu den Entbehrungen des furchtbaren, unnatürlichen Winters zurückkehrten und zu seiner eigenen Unfähigkeit, seinem leidenden Volk zu helfen. Warum sollten diese flügellosen Ungeheuer über solche Kräfte verfügen, während seine eigene Rasse, die früher einmal ebenfalls zu den Magusch gezählt hatte, unfähig und hilflos danebenstehen mußte?
    Über die Dunkelheit hinweg sah Cygnus nun Anvar an, der in ein Netz kletterte, um sich zum Turm bringen zu lassen. Als der Magusch eine Falte seines Umhangs, die ihm im Weg war, beiseite schob, erhaschte der Himmelsmann eine Blick auf die schauerlich glitzernde Harfe der Winde, die Anvar sich fest auf den Rücken geschnallt hatte. Der Arzt biß die Zähne zusammen; er schäumte vor Groll. Warum sollte dieser Fremde, dieser Eindringling, das kostbarste Erbe der Geflügelten besitzen? Welches Recht hatte er, es zu behalten, da es doch in Wirklichkeit seinen Schöpfern gehörte? Vielleicht – eine winzige Hoffnung – würde das kostbare Artefakt in der Lage sein, den Himmelsleuten die Zauberkraft zurückzugeben, die man ihnen einst gestohlen hatte … »Und wenn ich die Harfe besäße«, murmelte Cygnus bei sich, »würde ich vielleicht endlich doch noch ein wahrer Heiler werden …«
     
    Eliizar stand in der offenen Tür des Turms von Incondor. Er war blind für die Schönheit der reichen Frühlingslandschaft, die sich wie ein farbenprächtiger Teppich vor ihm ausbreitete, und taub für das Lied der zurückkehrenden Vogelwelt und die fröhlichen Rufe und Plaudereien der Krieger, die an ihm vorbeizogen, während sie munter im Turm ein und aus gingen und sich darauf vorbereiteten, zu ihren verschiedenen Zielorten aufzubrechen. Es wollte dem einäugigen Schwertmeister scheinen, als sei er der einzige, der nichts zu tun hatte an diesem zweiten Tag des wunderbaren Frühlings – mit der möglichen Ausnahme von Parric, dem Anführer der Xandim-Horde, der seinem Verhalten nach eine gewaltige Sorgenlast zu tragen schien. Eines stand jedenfalls fest, Eliizar und Parric waren die einzigen, die nicht frohen Mutes waren.
    Der Schwertmeister seufzte; er fühlte sich niedergedrückt und unsagbar einsam. Nereni war vor einiger Zeit zu einem nahe gelegenen Bach aufgebrochen, einen gewaltigen Stapel schmutziger Wäsche unterm Arm und ein fröhliches Lied auf den Lippen. Bohan saß an einem windgeschützten und von Sonnenlicht gewärmten Platz an der Mauer des Turms, zusammen mit den beiden großen Wölfen, die Aurian zu Pflegeeltern für ihren Sohn auserkoren hatte, während sie nicht bei ihm sein konnte. Jetzt lagen die beiden gewaltigen Tiere neben dem Eunuchen und sahen für alle Welt so aus wie zottige graue Jagdhunde. Auf Bohans Schoß, eingehüllt in eine Decke, lag das winzige Junge, das Kind der Magusch. Eliizar schauderte; der Anblicke des verfluchten Geschöpfes verursachte ihm Übelkeit. Wie konnte Aurian das nur ertragen? fragte er sich. Wie konnte sie ein so abscheuliches Wesen nur lieben? Wie konnte sie in dieser ganzen entsetzlichen Angelegenheit so ruhig bleiben?
    Wenn doch nur Yazour endlich aus Aerillia zurückkehren würde! Abgesehen von den praktischen Schwierigkeiten, denen sich Eliizars kleine Gruppe hatte stellen müssen, weil ihre Übersetzer sich alle irgendwo im

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