Die Asozialen: Wie Ober- und Unterschicht unser Land ruinieren - und wer davon profitiert (German Edition)
INHALT
Einleitung
TEIL I
1 DIE OBERSCHICHT
Reichsein reicht den Reichen
Die unbekannte Oberschicht – Einkommen ist Reichtum für Anfänger – Die Umverteilung nach oben – Der versteckte Hedonismus – Die Oberschicht ist nicht mehr staatstragend – Die Flucht in die Parallelgesellschaft – In der Kaderschmiede – Zu großer Reichtum ist gefährlich – Aus Unternehmern werden Anleger – Das Märchen von der Chancengleichheit – Deutschland, eine Steueroase für Reiche – Tax the Rich! – Die Tricks der Oberschicht – Die Vermögen gehen stiften – Erben ist der Königsweg zu wahrem Reichtum
2 DIE UNTERSCHICHT
In Deutschland haben die Armen Geld Genug
Das Armutsdogma – Der Streit um Worte – Der hundertjährige erfolgreiche Kampf gegen die Armut – Was ist Unterschicht? – Du bist, was du arbeitest – Du bist, was du isst – Du bist, was du übst – Du bist, wie du wohnst – Du bist, wie du liebst – Du bist, wie du deine Kinder erziehst – Du bist, was du glotzt – Du bist NICHT, woher deine Eltern kommen – Das Versagen des Staates – Der Staat als Erzieher – Sozialstaat statt Bildung: der große Irrtum – Hilfe, die nicht hilft – Die Bankrotterklärung des deutschen Sozialstaates
3 IN THE GHETTOS
Tricksen als Lebensform oben wie unten – Die Parallelgesellschaften als Wirtschaftsfaktor – Oben und Unten leben von Einkommen ohne Leistung – Die Mittelschicht schaut weg – Neoliberalismus für Reiche und für Arme – Oben und Unten treiben den Staat in die Verschuldung – Das Primat der Partikularinteressen
TEIL II
4 DIE HILFSINDUSTRIE
Die Gier der Guten
Der Aufstieg der Hilfe zur größten Branche der deutschen Volkswirtschaft – Pioniere der Branche: die Arbeitslosigkeitsindustrie – Der Goldrausch: Helfen ist der neue Klondike River – Wachstumsmarkt Kinder- und Jugendhilfe – Wachstumsmarkt Behindertenhilfe – Helfer in Nadelstreifen – Gemeinnützigkeit zwingt zum Wachstum – Wachstum durch Ausbeutung – Bei der Hilfe gibt es keine Grenzen des Wachstums – Die Kapitulation vor der Hilfsindustrie – Der Kontrollverlust des Staates – Der Interessenkonflikt als Organisationsprinzip – Von der Lobby direkt ins Parlament
5 DIE GELDINDUSTRIE
Die Herrschaft der Unvernunft
Milliardendeals in Millisekunden – Crash-Risiko Nummer 1: Wenn die Reichen zu reich werden – Die Explosion des Geldes – Das Geschäft mit dem Misserfolg – Esoterik mit Geld – Der Bankrott als Waffe – Machtwechsel mit einem »Big Bang« – Undemokratisch, unsozial, antikapitalistisch
6 GIGANTEN
Das Wirtschaftswunder in den Parallelwirtschaften
Der Rückzug des Staates – Die Anmaßung gegenüber der Demokratie
Schlussbemerkung
Anmerkungen
Literatur
EINLEITUNG
Am Anfang ist kein Wort.
»Unterschicht«, darf man das schreiben? Den Begriff verstehen zwar alle, doch lange war er tabu und stand auf dem Index der politischen Korrektheit. Das ändert sich gerade. Jedoch nur langsam und noch lange nicht überall.
Wer ist gemeint, wenn von der »Oberschicht« die Rede ist? Bildungsbürger in der Altbauwohnung oder Manager von Großkonzernen? Gehören nur Multimillionäre dazu oder auch schon die kleinen Besserverdienenden?
Beim Ringen um die Deutungshoheit hat sich das Wortpaar »arm« und »reich« inzwischen durchgesetzt. Doch was wie eine schlichte Bezeichnung erscheint, ist Ausdruck einer ganz bestimmten Sichtweise. »Arm« und »reich« sind politische Kampfbegriffe. Sie beseitigen die Sprachlosigkeit nicht, sondern verstärken sie. Denn sie reduzieren die soziale Frage in Deutschland auf einen einzigen Aspekt: die Höhe des Haushaltsnettoeinkommens. Dabei werden die Grenzen so gesteckt, dass weite Teile der Gesellschaft entweder als »arm« oder als »reich« definiert werden. Die Mitte wird immer schmaler, die Normalität zum Ausnahmefall.
»Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.« Das wusste schon der Philosoph Ludwig Wittgenstein. Darum gibt es in Deutschland bislang keine Debatte über die dramatischen Veränderungen, die sich gleichzeitig am oberen wie am unteren Rand der Gesellschaft ereignen. Oft scheitern Diskussionen schon im Ansatz, weil niemand weiß, über wen genau man spricht. Alle argumentieren aneinander vorbei. Nicht nur die Unterschicht, auch die Oberschicht zieht sich in ihre Parallelgesellschaft zurück. Diese Auflösungserscheinungen zersetzen den Zusammenhalt der Gesellschaft. Das Fehlen der Worte für diese Teile der
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