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Die Augen der Ueberwelt

Die Augen der Ueberwelt

Titel: Die Augen der Ueberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Finger an dem Metallband zu fummeln. Schließlich drückte Slaye auf einen bestimmten Karfunkel und schrie etwas mit vor Freude so erregter und schriller Stimme, daß die Worte nicht zu verstehen waren. Ein gewaltiges Flattern war zu hören, und eine riesige schwarze Gestalt stand plötzlich am hinteren Ende der Halle. »Wer plagt mich so? Will denn niemand meine Qualen beenden?«
    »Ich!« rief Slaye. »Komm herbei und töte alle, außer mich!«
    »Nein!« rief Cugel. »Ich habe das Amulett! Mir mußt du gehorchen! Töte alle, bis auf mich!«
    Derwe Coreme klammerte sich an Cugels Arm und versuchte, das Amulett zu sehen. »Das nutzt Euch gar nichts, wenn Ihr ihn nicht beim Namen nennen könnt! Wir sind alle verloren!«
    »Wie heißt er denn?« fragte Cugel aufgeregt. »Sagt es mir!«
    »Zurück!« rief Slaye. »Ich habe es mir überlegt ...«
    Cugel versetzte ihm einen Stoß und sprang hinter den Tisch. Der Dämon kam näher und hielt an, um die Gerüsteten zu packen und gegen die Wand zu schmettern. Derwe Coreme rannte zu Cugel. »Laßt mich das Amulett sehen! Wißt Ihr denn überhaupt nichts? Ich werde ihm befehlen!«
    »Keinesfalls!« wehrte Cugel ab. »Nennt man mich etwa grundlos Cugel, den Schlauen? Zeigt mir den Karfunkel und sagt mir den Namen.«
    Derwe Coreme beugte den Kopf, las die Rune und wollte auf einen Karfunkel drücken, doch Cugel stieß ihren Arm zur Seite. »Den Namen! Schnell, oder wir sterben alle!«
    »Ruft Vanille! Drückt hier auf diesen Karfunkel und ruft Vanille!«
    Cugel tat wie geraten. »Vanille! Mach Schluß mit diesem Schrecken!«
    Der schwarze Dämon achtete nicht auf ihn. Ein neues mächtiges Flattern war zu vernehmen, und ein zweiter Dämon erschien. Coreme schrie entsetzt: »Das war nicht Vanille! Laßt mich noch einmal das Amulett sehen!«
    Doch dazu reichte die Zeit nicht. Der schwarze Dämon hatte sie schon fast erreicht.
    »Vanille!« brüllte Cugel. »Vernichte diesen schwarzen Unhold!«
    Vanille war kurz und breit, von verschwommenem Grün und mit Augen wie scharlachrote Lichter. Er stürzte sich auf den ersten Dämon. Der schreckliche Lärm des Kampfes war ohrenbetäubend, und die Augen konnten den schnellen Bewegungen der beiden Dämone nicht folgen. Die Wände erbebten, als die ungeheuren Kräfte gegeneinander prallten. Der Tisch zersplitterte unter riesigen Plattfüßen, und Derwe Coreme flog in eine Ecke. Cugel kroch ihr nach. Er fand sie zusammengesunken, mit starrem Blick, halb bewußtlos und willensberaubt. Cugel hielt ihr das Amulett vor die Augen. »Lest die Runen! Sagt mir die Namen! Jeden werde ich der Reihe nach rufen! Schnell, wenn wir mit dem Leben davonkommen wollen!«
    Doch Derwe Coreme bewegte nur ganz leicht die Lippen. Der schwarze Dämon, der auf Vanille ritt, riß aus diesem Handvoll um Handvoll seiner Substanz und warf sie von sich, während Vanille brüllte und schrie. Sein gewaltiger Schädel schwang wild hin und her, und er schlug mit den mächtigen grünen Armen um sich. Der schwarze Dämon stieß seine Arme tief in ihn und bekam offenbar zu fassen, was einem Herzen nahekam. Jedenfalls löste sich Vanille zu funkelnd grünem Schleim auf, den der Steinboden nach und nach aufsog.
    Slaye stand grinsend über Cugel. »Wollt Ihr Euer Leben retten? Gebt mir das Amulett, dann verschone ich Euch. Zaudert auch nur einen Moment, und Ihr seid tot!«
    Cugel nahm das Amulett ab, brachte es jedoch nicht übers Herz, sich davon zu trennen. Listig sagte er: »Ich kann es dem Dämon geben.«
    Slaye funkelte ihn an. »Das wäre unser aller Tod. Doch mir ist es egal. Tut es ruhig, wenn Ihr meint. Wollt Ihr aber am Leben bleiben, dann rückt es heraus!«
    Cugel blickte auf Derwe Coreme hinunter. »Was ist mit ihr?«
    »Ihr werdet gemeinsam des Landes verbannt. Her mit dem Amulett, denn hier ist der Dämon!«
    Der schwarze Dämon ragte hoch über ihnen. Hastig drückte Cugel das Amulett Slaye in die Hand. Schrill rief dieser etwas und drückte auf einen Karfunkel. Der Dämon wimmerte, schrumpfte und verschwand.
    Slaye grinste Cugel triumphierend an. »Hebt Euch nun hinweg mit dem Mädchen. Ich halte mein Wort, nicht mehr. Ihr habt Euer elendes Leben. Hinfort mit Euch!«
    »Gewährt mir noch einen Wunsch!« flehte Cugel ihn an. »Befördert uns nach Almery ins Xzantal, wo ich mich von einem Geschwür namens Firx befreien kann!«
    »Nein«, entgegnete Slaye. »Ich schlage Euch Euren Herzenswunsch ab. Geht! Sofort!«
    Cugel hob Derwe Coreme auf die Füße. Immer noch

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