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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Magen um: Er hatte keine Ahnung, wie alt er selbst war. Er war vollkommen entsetzt darüber, dass er nicht mal sein eigenes Alter kannte.
    »Jetzt mal ganz im Ernst«, sagte er und gab es auf, nicht vorhandenen Mut vorzutäuschen. »Wo bin ich hier?«
    Alby kam auf ihn zu und setzte sich ihm gegenüber; die Meute Jungs folgte und drängelte sich hinter ihm. Köpfe reckten und streckten sich, um besser sehen zu können.
    »Wenn du keinen Schiss hättest«, sagte Alby, »dann wärst du kein Mensch. Wenn du hier den großen Macker raushängen lassen willst, schmeiß ich dich eigenhändig die Klippe runter. Dann wärst du nämlich ein echter Spinner.«
    »Die Klippe?«, fragte Thomas und wurde ganz weiß im Gesicht.
    »Klonk drauf«, sagte Alby und rieb sich die Augen. »Ich weiß nicht, wie man so ein Klonkgespräch anfängt. Aber glaub’s mir: Strünke wie du werden hier nicht umgebracht, das versprech ich dir. Versuch einfach am Leben zu bleiben und nicht ins Gras zu beißen, okay?«
    Er machte eine Pause und Thomas hatte das Gefühl, dass sein Gesicht beim letzten Satz noch blasser geworden sein musste.
    »Oh, Mann«, sagte Alby, fuhr sich mit den Händen durch die kurzen Haare und stieß einen Seufzer aus. »Ich kann das einfach nicht gut – du bist der erste Neue, seit Nick gekillt wurde.«
    Thomas riss die Augen auf, und ein anderer Junge trat vor und versetzte Alby spielerisch einen Klaps auf den Kopf. »Wart einfach die blöde Tour ab, Alby«, sagte er mit starkem Dialekt. »Der Junge kriegt sonst noch ’n Herzkasper von dem Zeug, das du da erzählst.« Er beugte sich vor und streckte Thomas die Hand entgegen. »Ich heiße Newt und wir fänden es gut, wenn du unserem Klonk-Hirn von Anführer hier verzeihen würdest, Frischling.«
    Thomas schüttelte dem Jungen die Hand – er machte einen wesentlich netteren Eindruck als Alby. Newt war größer als Alby, schien aber ein Jahr oder so jünger zu sein. Er hatte lange, blonde Haare, die ihm bis aufs T-Shirt gingen. An seinen muskulösen Armen zeichneten sich dicke Adern ab.
    »Klappe, Neppdepp«, grunzte Alby und zog Newt neben sich auf den Boden. »Wenigstens versteht er ab und an mal was von dem, was ich sage.« Es gab ein paar vereinzelte Lacher, dann drängten sich alle noch dichter hinter Alby und Newt zusammen, um zu hören, was jetzt kommen würde.
    Alby breitete die Arme aus, Handflächen nach oben. »Der Laden hier heißt ›die Lichtung‹. Hier wohnen wir, hier essen wir, hier schlafen wir. Wir nennen uns die Lichter, weil wir auf der Lichtung leben. Alles klar? Weiter brauchst du –«
    »Wer hat mich hierhergeschickt?«, fauchte Thomas ihn an. »Wie zum –«
    Doch bevor er weiterreden konnte, schoss Albys Hand vor und packte ihn am T-Shirt. »Hoch, du Strunk, hoch mit dir!« Alby sprang auf und zog Thomas mit sich.
    Thomas rappelte sich auf und bekam von neuem Angst. Er wich zum Baum zurück und versuchte sich von Alby loszureißen, der ihn aber fest im Griff hielt.
    »Unterbrich mich gefälligst nicht, du Vollidiot!«, brüllte Alby ihn an. »Wenn ich dir alles erzählen würde, wärst du auf der Stelle tot, nachdem du dir vorher in die Hosen geklonkt hast! Die Eintüter würden dich mitnehmen und dann könnten wir nicht mehr viel mit dir anfangen, was?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, sagte Thomas langsam und war selbst erstaunt, wie gelassen seine Stimme klang.
    Newt fasste nach Albys Schulter. »Komm, lass ihn in Ruhe, Alby. Das bringt doch nichts.«
    Alby ließ Thomas’ Hemd los und trat schwer atmend zurück. »Hab leider keine Zeit für Höflichkeiten, Neuer. Dein altes Leben ist vorbei, das neue fängt an. Fertig. Lern die Regeln, hör zu, quatsch nicht dazwischen. Ist das klar?«
    Thomas sah Newt an und hoffte auf Hilfe. Er war vollkommen aufgewühlt, die Tränen brannten ihm in den Augen.
    Newt nickte. »Du hast ihn verstanden, stimmt’s?« Er nickte noch einmal.
    Thomas kochte innerlich vor Zorn und Verzweiflung und hätte am liebsten jemanden verprügelt. Aber er sagte nur: »Ist klar.«
    »Gut, das«, sagte Alby. »Erster Tag. Heute ist dein erster Tag, Strunk. Die Nacht bricht demnächst an, die Läufer sind bald wieder da. Die Box ist heute spät angekommen, deswegen ist keine Zeit mehr für die Tour. Morgen früh, direkt nach dem Wecken.« Er wandte sich Newt zu. »Besorg ihm ein Bett, damit er schlafen gehen kann.«
    »Geht klar«, sagte Newt.
    Alby sah Thomas jetzt wieder aus verengten Augen an: »Mach dir

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