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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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anderen zusammen«, sagte Minho und ging in den Aufenthaltsraum zurück.
    Thomas starrte die Badezimmertür an. Bratpfanne und ein paar andere Lichter kamen ins Zimmer und setzten sich auf die Betten, alle in derselben Haltung: vornübergebeugt, Ellbogen auf die Knie gestützt, sich geistesabwesend die Hände reibend. Die Angst und Beklommenheit waren ihnen deutlich anzumerken.
    Teresa? , sagte Thomas im Geist. Kannst du mich hören? Wir warten hier draußen auf dich.
    Keine Antwort. Und er fühlte immer noch diese Leere in sich, als ob ihre Anwesenheit für immer verschwunden wäre.
    Ein Klicken. Der Türknauf an der Badezimmertür drehte sich. Dann öffnete sich die Tür. Thomas trat einen Schritt vor, um Teresa fest zu umarmen – es war ihm egal, ob die andern es sahen. Aber es war nicht Teresa, die aus dem Bad kam. Thomas blieb so abrupt stehen, dass er beinahe gestolpert wäre. Alles in ihm schien zu zerbrechen.
    Es war ein Junge.
    Er hatte dieselben Sachen an, die Teresa am Vorabend bekommen hatte – einen sauberen hellblauen Schlafanzug mit Flanellhosen und durchgeknöpftem Oberteil. Olivbraune Haut und überraschend kurz geschorene Haare. Allein der unschuldige Ausdruck der Überraschung auf seinem Gesicht hielt Thomas davon ab, den Strunk am Kragen zu packen und zu schütteln, bis er erklärte, was das zu bedeuten hatte.
    »Wer bist du?«, fragte Thomas barsch.
    »Wer ich bin?«, gab der Junge leicht sarkastisch zurück. »Und wer seid ihr ?«
    Newt war aufgesprungen und baute sich vor dem Neuen auf. »Jetzt mach mal schön halblang, Alter. Wir sind ein paar mehr als du. Also sag uns verdammt noch mal sofort, wer du bist!«
    Der Junge verschränkte die Arme und sagte trotzig: »Von mir aus. Ich heiße Aris. Wollt ihr sonst noch was wissen?«
    Thomas hätte dem Typ am liebsten eine reingehauen. Er machte so einen Wirbel um seinen dämlichen Namen, dabei war Teresa verschwunden . »Wie bist du hierhergekommen? Wo ist das Mädchen, das letzte Nacht hier geschlafen hat?«
    »Mädchen? Was für ein Mädchen? Hier ist niemand, nur ich, und so war es auch, als sie mich gestern Abend hier untergebracht haben.«
    Thomas zeigte auf die Tür zum Gemeinschaftsraum. »Da draußen ist ein Schild, auf dem steht, dass das hier ihr Zimmer ist. Teresa … Agnes. Von einem Aris steht da nichts.«
    Etwas an seinem Ton musste dem Jungen klargemacht haben, dass es sich nicht um einen Witz handelte. Er machte eine versöhnliche Geste mit den Händen. »Ich hab keine Ahnung, wovon du redest, Mann, echt wahr. Sie haben mich gestern Nacht in dieses Zimmer hier gebracht, und ich habe in dem Bett da geschlafen« – er zeigte auf das zerwühlte Bettzeug –, »und vor ungefähr fünf Minuten bin ich aufgewacht und pinkeln gegangen. Von Teresa Agnes habe ich noch nie etwas gehört. Tut mir leid.«
    Die kurze Erleichterung, die Thomas verspürt hatte, als die Toilettenspülung zu hören gewesen war, war verflogen. Er wechselte einen Blick mit Newt, weil er nicht wusste, was er als Nächstes fragen sollte.
    Newt zuckte mit den Achseln, dann wandte er sich wieder an Aris. »Und wer hat dich gestern Abend in das Zimmer gebracht?«
    Aris warf die Arme hoch und ließ sie wieder herunterfallen. »Was weiß ich, Mann. Leute mit Gewehren haben uns gerettet und uns gesagt, jetzt wären wir in Sicherheit.«
    »Wovor haben die euch gerettet?«, fragte Thomas. Es wurde allmählich seltsam. Sehr, sehr seltsam.
    Aris blickte zu Boden, seine Schultern fielen ein. Er sah aus, als ob ihn schreckliche Erinnerungen überrollen würden. Er seufzte, dann blickte er schließlich wieder auf und antwortete.
    »Aus dem Labyrinth, Mann. Aus dem verdammten Labyrinth.«

Etwas in Thomas gab nach. Der Typ log nicht – das merkte man einfach. Den Ausdruck des Grauens auf Aris’ Gesicht kannte er selbst nur zu gut. So hatte Thomas sich oft gefühlt, und er hatte ihn genauso auf den Gesichtern der anderen gesehen. Er wusste haargenau, was für grauenhafte Erinnerungen hinter diesem Gesichtsausdruck steckten. Außerdem war klar, dass Aris keinen Schimmer hatte, was mit Teresa passiert war.
    »Wahrscheinlich setzt du dich besser hin«, sagte Thomas. »Wir haben eine Menge zu besprechen.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Aris. »Wer seid ihr? Wo kommt ihr überhaupt her?«
    Thomas stieß einen Seufzer aus. »Aus dem Labyrinth. Die Griewer. ANGST. Und so weiter.« Es war so viel passiert, wo sollte er da anfangen? Ganz davon abgesehen, dass ihm vor Sorge um

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