Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bedrohung: Das Schicksal der Paladine 0

Die Bedrohung: Das Schicksal der Paladine 0

Titel: Die Bedrohung: Das Schicksal der Paladine 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
Vom Netzwerk:
unverhofft schnelle Wiedersehen.
    Die Paladine machten Anstalten aufzusitzen, während hinter ihnen das Tor der Garnison geschlossen wurde.
    »Nehmen wir keine weiteren Soldaten mit?«, fragte Gilai verwundert.
    Darius schüttelte den Kopf. »Ich denke, wir werden allein mit den Ungeheuern fertig.«

 
     
     
    3
     
     
    Sie erreichten Schmaltal gegen Abend. Die geschwärzten Balken der eingestürzten Bauten ragten gegen die untergehende Sonne wie Teile eines großen Gerippes auf, hier und da schwelte es noch. Einige Hundert Meter vom Dorf entfernt hatte die Nachhut ihre Kameraden verbrannt. Der beißende Geruch lag noch immer in der Luft.
    Jiki war still geworden und hielt den Blick gesenkt, als habe sie Angst, den Scheiterhaufen aus Versehen anzublicken.
    Darius zügelte seinen Nobo und sprang aus dem Sattel. Eine Weile blickte er auf die zerstörte Siedlung und schüttelte immer wieder den Kopf. »So was tun weder Oger noch Wolfsmenschen«, sagte er, mehr zu sich selbst.
    »Das hat Oberst Bilgar auch immer wieder gesagt«, erinnerte sich Jiki. »Aber ich habe die Kundschafterin gehört, die von dem Überfall berichtete. Ihre Aussage war absolut eindeutig.«
    William, der ein Stück weiter geritten war, deutete auf den Boden. »Die Spuren hier sind auch eindeutig«, rief er hinüber.
    Die anderen gesellten sich zu ihm. In einer schlammigen Kuhle im Boden hatten sowohl die Füße der Oger als auch die Tatzen der Wolfsmenschen ihre Spuren hinterlassen.
    »Das ergibt alles keinen Sinn«, meinte Darius. »Sagtest du nicht, viele deiner Kameraden seien von den eigenen Schützen getötet worden?«
    Jiki nickte. »Es waren eindeutig unsere Pfeile«, bestätigte sie mit belegter Stimme.
    »Aber wie kann man einen Soldaten in voller Rüstung für einen Wolfsmenschen oder einen Oger halten? Selbst bei wenig Licht und Rauch sollte ein geübter Schütze doch eine glänzende Rüstung von Fell oder nackter Haut unterscheiden können.«
    »Wir haben es auch nicht verstanden, Herr. Die meisten Schützen sind verschwunden, aber die, deren Leichen wir fanden, sahen aus, als ...« Sie brach ab.
    »Als was?«, hakte Darius nach.
    »Als hätten sie … etwas Furchtbares gesehen.«
    Die Paladine tauschten skeptische Blicke. »Ein Halluzinationszauber vielleicht?«, mutmaßte Darius.
    William zuckte nur die Schultern und betrachtete eine Spur auf dem Boden. »Sieht aus, als wären die Oger denselben Weg zurückgegangen, den sie gekommen sind«, meinte er und deutete auf zwei Abdrücke, die in genau entgegengesetzte Richtungen zeigten.
    Darius blickte zur Sonne. Bald würde sie untergehen und ohne ihre wärmenden Strahlen würden die Kräfte der Nobos schnell erlahmen. »Folgen wir der Fährte, solange die Nobos noch können«, kommandierte er und saß wieder auf.
    Offenbar hatten die Oger gar nicht versucht, ihre Spuren zu verwischen. Immer wieder waren deutliche Abdrücke ihrer riesenhaften Füße in der Erde zu sehen.
    »Was liegt in dieser Richtung?«, wollte William wissen.
    Gilai orientierte sich kurz. »Nichts, Herr, zumindest wenn man genau diese Richtung beibehält. Etwas weiter südwestlich liegt Hilaks Gut, eine kleine Siedlung. Etwas weiter östlich einzelne Gehöfte.«
    »Sonst nichts? Wälder, Höhlen, irgendetwas, wo sich die Ungeheuer tagsüber verstecken könnten?«
    Gilai überlegte. »Nein, Herr, da sind nur Hügel und Täler und … doch, eine alte Mine der Gnome. Aber die ist schon vor langer Zeit aufgegeben worden, der Eingang wurde gesprengt.«
    »Kaum vorstellbar, dass Wolfsmenschen sich in einem Bergwerk verstecken«, brummte Darius. »Aber nach allem, was wir schon gehört haben, würde mich das nun auch nicht mehr wundern. Weiter.«
    Sie waren kaum eine halbe Meile vom Dorf entfernt, als William unvermittelt seinen Nobo anhielt und absprang.
    »Was ist los?«, verlangte Darius zu wissen, doch als sie William mit dem Blick folgten, bemerkten auch die anderen, was er gesehen hatte. Aus einem Gebüsch ragte der nackte Arm eines Menschen.
    Darius folgte seinem Partner, Gilai hingegen blieb bei Jiki, die mit Grauen im Gesicht den Blick abgewandt hatte. Sie fürchtete wohl, dass der Tote einer ihrer Kameraden war.
    »Es ist einer aus der Einheit des Fürsten«, bestätigte Darius. »Tot.«
    Jikis Schultern bebten. »Ich will ihn nicht sehen«, flüsterte sie.
    Gilai war hin- und hergerissen zwischen seiner morbiden Neugier und dem Bedürfnis, Jiki zu trösten. Als sie ihrem Nobo die Fersen in die Flanken drückte

Weitere Kostenlose Bücher