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Die Bedrohung: Das Schicksal der Paladine 0

Die Bedrohung: Das Schicksal der Paladine 0

Titel: Die Bedrohung: Das Schicksal der Paladine 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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Becher Würzbier genossen .
    Der Bauer hob die Schultern. »Weiß nich«, nuschelte er. »Gibt's hier irgendwo Arbeit? Habt ihr was gehört?«
    Der dritte Mann, ein älterer Städter, schnaubte. »Glaubste, du bist der Erste, der aus den Dörfern abhaut und herkommt? So viele Bettler hab ich lange nicht auf'm Marktplatz gesehen wie die letzten Tage.«
    »Immerhin sind die Hurenhäuser voll mit neuen Weibern«, lallte der Besoffene und grinste. »Junge Bauerstöchter, die ihre Familien durchbringen müssen. Hat also auch was Gutes.«
    »Was Gutes?«, schnauzte der Bauer und packte den Betrunkenen am Hemdkragen. »Meinst wohl, ich soll meine Frilja auch in ein Hurenhaus schicken, damit Drecksäcke wie du sich an ihr vergehen können? Ich zeig dir gleich was Gutes!«
    »Beruhige dich, Kirun hat nur zu viel getrunken«, versuchte der Ältere zu beschwichtigen und Gilai rückte hastig ein Stück zur Seite.
    Kirun stieß den Bauer grob zurück. »Hier gibt’s sonst keine Arbeit, Bauer. Im Gegenteil, seit die Dörfer brannten, fehlt's doch hier an allem. Die Fleischer kriegen nix mehr zum Schlachten, die Brauer nix zum Vergären, die Gerber kaum noch Felle und wir einfachen Händler haben nix zu verkaufen. So haben wir mit euren Töchtern wenigstens noch ein bisschen ...«
    Weiter kam er nicht, denn die Faust des Bauern brachte ihn zum Schweigen. Kirun kippte mit dem Stuhl hintenüber und landete krachend auf dem Boden.
    Die Gespräche im Schankraum verstummten und die Blicke aller Anwesenden richteten sich auf den Tisch der Streithähne.
    Stöhnend kam Kirun wieder auf die Beine und betastete seinen Hinterkopf. Seine Hand war blutig, als er sie sich vor das Gesicht hielt. Einen Moment starrte er sie überrascht an, dann schrie er: »Was fällt dir ein, Bauer!« Er spie das Wort aus wie ein Schimpfwort. »Dafür schlage ich dich zu Brei.«
    Er machte Anstalten über den Tisch zu langen und sich den Bauer zu greifen, der über seine Tat selbst etwas erschrocken schien.
    Doch ein Mann vom Nebentisch sprang von seinem Stuhl auf und hielt Kirun zurück. »Lass gut sein «, sagte er betont ruhig.
    Gilai schaute auf. Der Mann war groß und kräftig, in mittleren Jahren. Er sah gepflegt aus, Bart und Haar waren sauber gestutzt, er trug ordentliche Kleider und strahlte Besonnenheit und Autorität aus.
    Auch Kirun musterte ihn. »Was mischst du dich ein, feiner Herr? Das ist eine Sache zwischen ihm und mir.«
    »Du hast seine Tochter beleidigt und dafür eins aufs Maul bekommen, damit ist die Sache erledigt«, befand der dunkelhäutige Tischnachbar des feinen Herrn schmatzend. Er machte sich nicht einmal die Mühe, von seinem Eintopf aufzusehen.
    »Wer hat dich nach deiner Meinung gefragt?«, schnauzte Kirun. Statt sich zu beruhigen, schien er immer aufgebrachter.
    Während er sich den nächsten Löffel Eintopf in den Mund schob, wedelte der Dunkelhäutige lässig mit dem linken Arm, bis sein Hemd zurückrutschte und man dunkle Flecken sehen konnte, die den ganzen Arm bedeckten.
    Gilai hielt den Atem an. Zaubermale! Die beiden Männer am Nachbartisch waren Paladine, jene mächtigen Menschen aus einer anderen Welt, die hier mit göttergleichen Kräften für Ruhe und Ordnung sorgten.
    Der Anblick der Male verfehlte auch bei den anderen Gästen seine Wirkung nicht. Kirun stolperte zurück, der Bauer und der andere Städter am Tisch machten große Augen, ehrfürchtiges Gemurmel erhob sich. »Verzeiht«, stieß Kilrun hervor. »Ich wusste nicht ...«
    Der Dunkelhäutige winkte ab. »Nur die Ruhe. Setz dich auf deinen Hintern, versöhn dich mit dem Bauern und hüte deine vorlaute Zunge, dann vergessen wir die Sache.«
    Kilrun schluckte und setzte sich linkisch wieder auf seinen Stuhl, auch der Paladin, der ihm in den Arm gefallen war, nahm wieder Platz.
    »Tut mir leid mit deinem Kopf«, meinte der Bauer mit einem schuldbewussten Seitenblick auf die Paladine.
    »Vergiss es einfach«, murmelte Kilrun und langte nach seinem Becher.
    Der Bauer wandte sich an die beiden Paladine. »Ihr seid wegen der brennenden Dörfer hier, nicht wahr?«
    Der Dunkelhäutige nickte mit vollem Mund.
    »Den Göttern sei Dank«, sagte der Bauer. »Ihr werdet diese Monstren schon vertreiben, dann können wir auf unsere Gehöfte zurückkehren.« Er lächelte gelöst, als sei das Problem schon aus der Welt.
    Nach und nach nahmen auch an den anderen Tischen die Leute wieder ihre Gespräche auf oder wandten sich ihrem Essen zu. Gilai tat so, als würde er sich

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