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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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abzählten.
    »Aufstellung bei mir!«, rief Tavi, das Schwert noch in der Hand, und er ordnete die Legionares im hinteren Bereich der Kolonne, so dass sie als Nachhut die anderen verteidigen konnten. Bald hielten sie Schwerter und Schilde bereit, und aus der zweiten Reihe ragten die Speere mit ihren glänzenden Spitzen wie ein stählernes Dickicht hervor.
    Es war keinen Augenblick zu früh. Durch den Rauch stürmten Vord auf sie zu, ein halbes Dutzend der Froschartigen, die aus den Schatten kamen, jedoch auf Rüstungen und Stahl der Legion trafen. Nachdem die Männer aufgestellt waren, übergab Tavi den Befehl an drei Zenturionen mit Stab, die den langsamen Rückzug auf die Kais durchführten und die Legionares mit einer Schildmauer schützten, während sie an Bord gingen.
    Sobald ein Schiff gefüllt war, legte es ab und wendete, um durch den Kanal aus dem Hafen zu segeln. Die kleineren aleranischen Schiffe hatten dabei wenig Schwierigkeiten, doch für die weitaus größeren Schiffe der Canim wurde es an manchen Stellen eng. Daher ging es entsetzlich langsam voran, aber das konnte man nicht anders handhaben. Das Risiko, dass ein Schiff im Kanal versank und so die Ausfahrt blockierte, war einfach zu groß. Selbst bei der größtmöglichen Geschwindigkeit fuhren die Schiffe dicht an dicht, und so dauerte es fast eine Stunde, bis die Nachhut der Legionares endlich auf den Anlegern angekommen war. Während der ganzen Zeit wurde der Rauch immer dichter, und die Brände fraßen sich näher heran.
    Tavi schaute nach vorn, wo Marcus die letzten tausend Mann für ein halbes Dutzend Schiffe abzählte, die die Leinen vertäut und die Landungsstege heruntergelassen hatten. Die Schleiche war das letzte Schiff, das am Ende des Anlegers festgemacht hatte, und Tavi sah Kitai am Bug stehen.
    Er zählte die Männer der letzten Reihe und schickte sie einzeln los, um auf die Schiffe zu gehen, bis nur noch er, Marcus und ein halbes Dutzend Legionares blieben und langsam rückwärts über den Steinkai gingen, während eine Handvoll Frosch-Vord durch den Rauch geisterten und vorwärts preschten, nachdem sie eine Stunde lang sinnlos gegen die Legionsschilde angerannt waren.
    Es blieben nur noch vierzig Schritt, als der letzte Legionare an Bord gegangen war und die Schiffe ablegen konnten. Dann zwanzig, und schließlich zehn.
    Fünf Schritte vor dem Steg der Schleiche packte etwas Tavi mit eisernem Griff am Bein und zerrte ihn vom Anleger ins kalte Wasser des Hafens. Er stürzte in die völlige Dunkelheit und das kühle Nass, und durch das Gewicht seiner Rüstung sank er wie ein Stein.
    Das Vord, das sein Bein gepackt hatte, ließ nicht locker. Plötzlich spürte er eine zweite riesige Hand, die ihn an der Hüfte packte. Irgendetwas klammerte sich am Ellbogen um seinen Arm, Zähne bohrten sich in seine Haut oberhalb des Unterarmschützers, bissen heftig zu, und er wurde geschüttelt.
    Nur unter Mühen gelang es Tavi, nicht zu schreien. Sein langes Schwert war ihm hier nicht von Nutzen, also zog er den Dolch und stach unbeholfen auf das Vord ein, doch die Spitze glitt über die Panzerhaut des Gegners, ohne Schaden anzurichten. Da er vollkommen von Wasser umgeben war, hatte es keinen Sinn, Kraft aus der Erde zu ziehen. Und das wäre das Einzige gewesen, was ihm vielleicht erlaubt hätte, dem Vord zu entkommen. Wie aus weiter Ferne nahm er wahr, dass sein Arm brach, als das Vord mit unheimlicher Stärke daran riss. Der Schmerz nahm zu, und Blasen mit wertvoller Luft entwichen seinem Mund und glitten über sein Gesicht.
    Und dann stieß er mit den Füßen auf den eisigen Schlick des Hafenbodens.
    Elementarkräfte durchfluteten ihn, und er schob sich den Dolch in den Mund, hielt die Klinge mit den Zähnen und drückte sich mit dem unverletzten Arm herum. Bei dieser Bewegung kugelte er sich die Schulter des verwundeten Arms aus, aber er lenkte seine Gedanken auf den Stahl des Dolchs, und der Schmerz wurde zu einem Hintergrundreiz wie die Wassertemperatur oder der Hunger, den er verspürte. Er griff eines der gepanzerten Glieder des Vord, verdrehte seine Hüften, bewegte die Beine nach oben und spürte, wie sein Rücken auf dem Schlamm landete. Dann schloss er die Beine wie eine Schere um den Körper des Vord, packte mit der guten Hand so fest er konnte einen unsichtbaren Körperteil seines Gegners, wölbte seinen Körper durch und drückte die Beine mit aller Kraft zusammen.
    Sekundenlang hielt er den Druck aufrecht, dann brach etwas mit

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