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0386 - Die Hölle war schon angeheizt

0386 - Die Hölle war schon angeheizt

Titel: 0386 - Die Hölle war schon angeheizt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Hölle war schon angeheizt
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Der Parkplatz des Nachtlokals war mit Wagen vollgestopft wie der Fuhrpark eines Gebrauchtwagenhändlers. Ich ließ den Jaguar stehen und ging mit meinem Freund Phil Decker zum Eingang hinüber.
    Ein Mann hastete aus der hell erleuchteten Tür, stürzte an uns vorbei und rannte zu dem Postamt auf der anderen Straßenseite.
    Als der Schuss durch die Nacht peitschte, riss es mich auf dem Absatz herum. Ich sah einen Schatten aus der Vorhalle des Postamtes jagen und in einen dunklen Hinterhof tauchen. Wir spurteten los, aber an einer Backsteinmauer fand die Verfolgung ihr Ende.
    »Zwecklos!«, keuchte ich.
    Wir liefen den Weg zurück, den der Mann genommen hatte. Neben einem Pfeiler der Vorhalle, unter einem Briefmarkenautomaten, lag Leo Turk, dem seit drei Tagen die Old Irish Tavern gehört hatte. Leo Turk war tot.
    ***
    Während Phil bei dem toten Turk blieb, ging ich in das Lokal hinein. Ich zwängte mich an dem stämmigen Portier vorbei.
    »Zur Kasse, Sir!«, sagte ein kleiner Dicker im Kostüm eines irischen Bauern. Sein Aussehen bewies, dass weder er noch einer seiner Vorfahren je einen Fußbreit der grünen Insel betreten hatten. Seine Wiege stand bestimmt in südlicheren Gefilden. Er fasste mich am Ärmel und zeigte auf die Glasscheibe neben der Garderobe. Ein ältliches Mädchen saß dahinter und riss von einer Rolle teure Eintrittskarten ab. Ich schüttelte mich ärgerlich los und hielt ihm meinen Ausweis vor die Augen.
    »Ich bin dienstlich hier. Ich möchte nur mal telefonieren.«
    Ehe er sich noch zu einer Antwort aufraffen konnte, war ich schon hinter der mit Eiche furnierten Tür der Telefonzel le verschwunden und rief unsere Mordkommission an. Als ich wieder herauskam, stand er immer noch da. Ich ging an ihm vorbei, wieder hinaus in die Nacht. Die Lichtreklame der Old Irish Tavern zuckte rötlich.
    Phil hockte noch immer bei dem Toten.
    »Ich habe nichts angerührt, Jerry. Ohne Licht können wir nicht viel machen.«
    Gleichzeitig mit der Homicide Squad trafen drei Streifenwagen des Reviers ein. Die Cops übernahmen die Absperrung, obwohl die übliche Schar der Neugierigen erst durch ihr Erscheinen aufmerksam wurde.
    Wir instruierten Mike Bennett, den Leiter der Mordkommission. Es war ja nicht viel, was wir ihm zu sagen hatten. Dann gingen wir wieder zur Old Irish Tavern hinüber und verlangten diesmal Lewie Birth, den Geschäftsführer.
    An der Theke riss Frank Wyman einen Witz. Wyman war mir schon an allen möglichen Orten, meist in Bars, begegnet; wovon er lebte, wusste wohl niemand. Im Augenblick interessierte es mich auch nicht.
    Neben ihm stierte Rex Lower in ein überdimensionales Glas. Es enthielt Bourbon pur, und er schob beleidigt die Sodaflasche beiseite, die eine Bardame ihm hinschob. Rex hatte sichtlich Sorgen und war ebenso sichtlich entschlossen, sie in einer Flut von Alkohol zu ertränken.
    Lewie Birth, in weißem Frack mit schwarzer Fliege schwänzelte heran.
    »Sie wollten mich sprechen. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ihr Chef, Leo Turk ist tot«, sagte ich leise. »Erschossen. Wo können wir uns ungestört unterhalten?«
    Lewie Birth verlor so viel Farbe, dass sein weißer Frack und sein Gesicht nicht mehr deutlich voneinander abstachen. Hinter meinem Rücken hatte Wyman sein Glas stehen lassen und einige Schritte auf uns zu gemacht. Er musste meine Worte gehört haben, denn er erstarrte in seiner Bewegung, gab sich dann wieder einen Ruck und marschierte hölzern-steif an uns vorbei.
    Birth winkte uns zu einer Tür, die fast unkenntlich in die Wandtäfelung eingelassen war. Dahinter öffnete sich ein schmaler Gang, der zu dem Office des Managers führte. Lewie zeigte auf zwei Stühle. Er selbst ließ sich in einen Stahlrohrsessel fallen.
    »Das mit Leo ist schlimm«, sagte er tonlos. Wir schwiegen, denn auf diese Feststellung konnten wir ihm nicht gut etwas erwidern.
    »Ich weiß nicht, was jetzt werden soll«, fuhr er fort. »Es ist natürlich auch für mich ein schwerer Schlag. Wissen Sie schon, wer es getan hat?«
    Die Antwort auf diese Frage mussten wir ihm leider schuldig bleiben.
    »Wir sahen ihn hier herauskommen«, sagte ich. »Wir dachten, er wollte schnell einen Brief einwerfen. Wenigstens nahmen wir das an, da er zum Postamt hinüberging. Wir hörten einen Schuss, liefen hinterher und sahen den Schatten des Mörders noch. Eine Verfolgung bei der Dunkelheit war zwecklos.«
    »Er wurde angerufen«, sagte Birth. »Ich weiß nicht, mit wem er gesprochen hat, aber gleich darauf

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