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Die Berghuette

Die Berghuette

Titel: Die Berghuette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Falkner
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fügte, ließ er endlich seine Hand ruhen. Caro lag schlaff über seinem Schoß und schluchzte leise. Ihr Hinterteil strahlte mächtig Hitze ab – das dünne Höschen hatte wohl wenig Schutz geboten. Felix‘ Zorn war größtenteils verraucht, und er klopfte ihr begütigend auf den Rücken.
    „Kannst du mir jetzt vielleicht erklären, warum du so starrsinnig darauf beharrst, trotz des drohenden Wetterwechsels noch bis zum Gipfel aufsteigen zu wollen?“, fragte er mit ruhiger Stimme.
    „Ich … ich … es tut mir leid, Felix!“, stammelte sie. „Ich habe mich nur so darüber geärgert, dass du mir vorschreiben willst, ob ich weitergehen darf oder nicht. Das kann ich doch schließlich selbst entscheiden, ich bin ja kein kleines Kind mehr!“
    Felix lachte auf. „Ich traue dir viel zu, Caro, aber was das Wetter im Gebirge angeht, da habe ich wohl wesentlich mehr Erfahrung als du. Und genau deshalb erwarte ich von dir, dass du mir in diesem Punkt vertraust!“
    „Ich weiß ja, dass du Recht hast, Felix, und es tut mir auch wirklich leid, dass ich mich so aufgeführt habe. Mein Temperament ist einfach mit mir durchgegangen!“, erwiderte Caro mit leiser Stimme.
    „Gut, dann hätten wir das geklärt. Bleibt nur noch die Fülle an Verbalinjurien, die du mir an den Kopf geworfen hast. Was hast du dazu zu sagen?“ Felix‘ Stimme klang ruhig, aber Caro konnte doch seinen Ärger über die Wahl ihrer Worte heraushören. Wenn sie daran dachte, was sie ihm eben gerade noch alles an den Kopf geworfen hatte – Caro wurde dunkelrot.
    „Das … das tut mir leid, ehrlich! Ich weiß gar nicht, was eigentlich in mich gefahren ist ...“ Caros Stimme brach ab.
    „Mag sein, dass es dir jetzt ein wenig leid tut, Caro, aber ich kann dir versichern, dass es dir in Kürze noch richtig leid tun wird. Ich beabsichtige nämlich nicht, dir solche Ausdrücke durchgehen zu lassen.“ Felix machte eine bedeutungsvolle Pause.
    Caro wurde bei diesen Worten angst und bange. Verdammt, warum konnte sie nur ihr loses Mundwerk nicht zügeln! „Bitte, Felix, wirklich … ich möchte mich dafür entschuldigen!“
    Ohne auf ihre Worte einzugehen, fuhr Felix ungerührt fort. „Wenn ich mich richtig erinnere, hast du mich einen Kotzbrocken, Vollidioten und Neandertaler genannt. Und das sind nur die Wörter, die ich mir merken konnte. Fällt dir noch etwas ein, was ich ausgelassen habe?“ Sein schneidender Ton drang Caro bis ins Innerste.
    „Nein, Felix, wirklich – es tut mir leid, glaub mir!“, brachte sie mit piepsiger Stimme hervor.
    „Ach ja, richtig, Chauvinist war auch noch mit dabei. Nun, das war mit Sicherheit nicht alles, aber wenigstens für diese paar Ausdrücke wirst du teuer bezahlen.“ Er kramte mit der rechten Hand in seinem Rucksack, während er mit seiner Linken Caro weiterhin festhielt. Es dauerte nicht lange, bis er einen kurzen, breiten Ledergurt hervorzog, der offenbar irgendeine Manschette seiner Kletterausrüstung war.
    Als Caro dieses Instrument in seiner Hand erblickte, erfasste sie Panik. Hektisch versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien, aber es war vergebens. Felix‘ linke Hand hielt ihre Hüfte fest umklammert, so dass sie sich nicht von seinen Knien rollen konnte. Aufrichten konnte sie sich auch nicht, da ihr Oberkörper von seinem aufliegenden Arm nach unten gedrückt wurde.
    Felix nahm die Schnalle des Gurts in die Hand und ließ das Ende probeweise durch die Luft sausen. Mit einem hellen Klatschen landete es seitlich auf seinem eigenen Oberschenkel, so dass er zusammenzuckte. Zufrieden nickte er mit dem Kopf.
    „Wie viele Silben hat ‚Kotzbrocken’?“, fragte er Caro gelassen.
    „D … Drei“, stotterte Caro.
    „Gut. Und der ‚Vollidiot’?“, fragte Felix weiter. 
    „A … Auch drei“, erwiderte Caro. „Felix, wofür soll das gut sein?“
    „Das war falsch, das Wort hat vier Silben: Voll – i – di – ot. Für jede dieser Silben kriegst du eins mit dem Riemen drübergebrannt. Und wehe, du kooperierst nicht ordentlich! Dann könnte ich nämlich versucht sein, statt der Silben die einzelnen Buchstaben zu zählen! Also weiter, ‚Chauvinist’. Wie viele Silben?“
    „Drei“, flüsterte Caro. „Bitte nicht!“
    „Oh doch! Wir werden das hier durchziehen bis zum bitteren Ende. Offenbar hast du noch immer nicht begriffen, dass ich es nicht toleriere, wenn du mit solchen Ausdrücken um dich wirfst. Dann wirst du es eben jetzt auf die harte Tour lernen. Basta!“ Er machte eine kurze

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