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Die besten Freundinnen

Die besten Freundinnen

Titel: Die besten Freundinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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unnötig und strich sich ebenso unnötig nicht vorhandene Haare aus der Stirn.
    „Ich bin kurzsichtig und inzwischen auch ein bißchen weitsichtig“, sagte Mamsell und schien sich köstlich zu amüsieren. „Aber ich bin nicht blind. Sie haben ihm neulich sehr gut gefallen. Es würde mich wundern, wenn ein netter, junger Mann - und das ist er - ein nettes junges Mädchen wie Sie nicht wiedersehen wollte. Stimmt’s? Hab ich recht?“
    Maria lachte.
    „Es stimmt, Mamsell, und natürlich haben Sie recht, wie meistens. Also, Tomeu hat mich gefragt, ob ich heute abend mit ihm zu einer Fiesta gehen würde. Heute hat er Ruhetag im Restaurant. Ich sagte ihm, dass ich keine Touristin, sondern beruflich hier bin, und dass ich nicht weiß, ob ich kommen kann.“
    Sie schaute unsicher von Mamsell zu Frau Martin.
    Beide nickten gleichzeitig.
    „Natürlich gehen Sie zu Ihrer Fiesta“, sprudelte Mamsell hervor, „ich wünsche Ihnen und Ihrem Tomeu viel Spaß. Und ziehen Sie ein hübsches Kleid an. Diese ewigen Jeans . also, ich weiß nicht .“
    Maria bedankte sich und strahlte.
    „Nicht zu glauben, wie unsere Mamsell sich gemausert hat“, sagte Nanni später beim Essen. Sie saßen weit genug von den Lehrerinnen und Maria entfernt, um sich ungestört unterhalten zu können.
    „Sie ist wirklich ein Sonnenröschen“, erklärte Carlotta todernst.
    „Ja, das sowieso. Aber ich glaube, sie sieht Mariechen schon im weißen Schleier mit Tomeu vor dem Altar. Neun Monate später trudelt dann das erste Baby ein, und wer ist die Patin? Dreimal dürft ihr raten!“
    Sie lachten so sehr, dass sie sich verschluckten. Spaghetti sind ohnehin immer zu lang. Da hängt das eine Ende schon im Magen, während man das andere noch auf die Gabel aufwickelt.
    Als die Spaghetti den ihnen zukommenden Platz gefunden hatten und die Mädchen wieder normal reden konnten, meinte Jenni: „Ihr glaubt doch nicht, dass Mamsell denkt, die Maria heiratet nach Mallorca. Vielleicht spinnt sie manchmal, aber nicht so sehr. Mariechen will studieren und nicht in einer spanischen Küche Koteletts grillen. Dass sie Lust hat, mit Tomeu auszugehen, das verstehe ich. Aber sonst? Das ist doch Blödsinn!“
    Ein faires Angebot
    Natürlich wurde Maria am nächsten Morgen ausgefragt, wie es mit Tomeu auf der Fiesta gewesen war.
    Sie sagte „ganz toll“ - und nicht mehr. Jedenfalls war sie bester Laune und summte dauernd ein mallorquinisches Volkslied vor sich hin, das niemand kannte.
    Abends zündete Peter ein Campfeuer an, weil Vollmond war. Es gab Würstchen und jede Menge guter Laune. Nachher waren alle todmüde.
    „Geht bloß in die Zelte oder auf eure Matratzen“, sagte Frau Martin. „Ich spüle heute allein ab.“
    Die Mädchen schliefen fast im Stehen ein. Hanni und Nanni merkten nicht einmal, dass die gatitos angeschnurrt kamen und sich zu ihren Füßen zusammenrollten.
    Am nächsten Tag war Frau Martins Ring verschwunden. Es war ein wunderschöner Ring mit einem großen, hellblauen Aquamarin. Sie trug ihn immer. Nur wenn sie Haushaltsarbeiten machte, legte sie ihn auf ein Tischchen im Wohnraum.
    Manchmal vergaß sie ihn abends. Dann zog sie ihn am nächsten Morgen wieder an.
    „Hat eine von euch meinen Ring gefunden?“ fragte Frau Martin.
    Die Mädchen schüttelten den Kopf.
    „Natürlich nicht“, sagte Marianne. „Sonst hätten wir ihn Ihnen doch gebracht!“
    Nanni, die recht praktisch veranlagt war, meinte: „Jetzt suchen wir erst mal alle miteinander. Der Ring liegt sicher irgendwo am Boden. Wir finden ihn schon.“
    Sie suchten, aber sie fanden ihn nicht.
    „Wo kann der Ring bloß sein?“ überlegten die Zwillinge abends vor dem Einschlafen. Sie lagen auf ihren Matratzen unter einem Algarobabaum. Ein paar Meter weiter saßen die Frösche am Rand des Schwimmbeckens. Sie sahen aus wie kleine, dicke, schwarze Männchen. Ab und zu machte es platsch, dann sprang einer von ihnen ins Wasser.
    Plötzlich war Bobby da, barfuß im gestreiften Nachthemd.
    „Und wenn der Ring nicht verschwunden ist, nicht verschlampt, sondern wenn ihn jemand geklaut hat?“ sagte sie.
    „Geklaut? Ja, wer denn?“
    „Fragt mich was Leichteres“, antwortete Bobby. „Ich habe keine Erklärung und keinen Täter. Aber, erinnert euch, in Lindenhof ist schon mal Geld gestohlen worden.“
    „Sicher.“
    Sie schwiegen eine Weile.
    Dann fing Bobby wieder an: „Wir kennen uns alle seit Jahren. Ich habe den Ring nicht genommen, ihr Zwillinge auch nicht, Jenni, Anne . und so

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