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Die besten Freundinnen

Die besten Freundinnen

Titel: Die besten Freundinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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abzulesen.
    Bevor ihr eine Antwort einfiel, sagte Maria liebenswürdig: „Das ist überhaupt kein Problem. Es gibt ja zwei Schlafzimmer. Ich würde gern in ein Zelt umziehen. Peter hat noch eines im Bus, als Reserve sozusagen, falls irgend etwas kaputtgeht.“ Inzwischen hatte sich Frau Martin wieder gefangen.
    „Großartig“, meinte sie. „Haben Sie auch keine Schwierigkeiten mit Ihrem Zimmer? Das war doch von Ihrer Cousine im voraus gebucht.“
    „O nein“, erklärte Mamsell zuversichtlich. „Meine Señora kann das Zimmer jeden Augenblick neu vermieten. Alle Hotels sind besetzt. Und der Ausblick ist wirklich hübsch.“
    Das Taxi bremste vor dem Restaurant.
    „Also, dann bis morgen“, sagte Frau Martin. „Maria und ich richten das Zimmer her. Peter holt Sie dann mit Ihrem Gepäck ab. Wir freuen uns auf Sie.“
    Später hockten Hanni, Nanni und Carlotta am Rand des Schwimmbeckens und planschten mit den Zehen im Wasser. Die anderen schliefen schon. Sie hatten alle zuviel gegessen, zuviel gesungen und zuviel gelacht. Sie waren müde.
    „Wir freuen uns auf Sie“, wiederholte Carlotta und imitierte Frau Martins Stimme. „Also, wir freuen uns nicht besonders, glaube ich. Und die Martina bestimmt auch nicht, ich hab’s ihr angesehen. Bis jetzt ging es so schön lässig zu. Ganz anders als sonst in Lindenhof. Wenn Mamsell bei unserer Beaufsichtigung’ mithilft, werden strengere Zeiten anbrechen.“
    „Den Schwur kannst du dir sparen.“ Nanni zuckte ergeben die Achseln. „Das wissen wir alle. Dabei ist sie eine Seele von Mensch, unsere Mamsell. Wir mögen sie ja. Bloß hat sie ein so energisches Temperament.“
    „Und leicht reizbare Nerven“, fügte Hanni hinzu.
    „Und sie findet so vieles, was uns Spaß macht, ,terrible’“, meinte Carlotta. Dann gähnte sie. „Wir werden’s erleben. Andern können wir sowieso nichts. Und jetzt schwimme ich noch eine Runde. Wahrscheinlich hält Mamsell morgen schon Wache und erlaubt keine nächtlichen Bäder mehr.“
    Die Zwillinge schauten ihr zu, wie sie das Kleid über den Kopf streifte und mit einem Kopfsprung ins Becken hechtete.
    „Sie hat recht“, sagte Nanni und fing an, sich ebenfalls auszuziehen. „Auf diese Weise können wir uns morgen das Wäschewaschen sparen.“
    Und sie hüpfte Carlotta im rosa Unterhöschen hinterher.
    Mamsell ist ein Sonnenröschen
    Die Höschen waren am nächsten Morgen schon fast wieder trocken. Aber was Mamsell betraf - darin hatten die Mädchen sich geirrt.
    Mamsell hatte zumindest einen Teil ihrer Prinzipien in Lindenhof gelassen. Sie hatte nichts dagegen, dass alle außer Frau Martin zum Frühstück im Badeanzug erschienen. Als sie die Zwillinge kurz vor Mitternacht im Pool erwischte - nicht, weil sie Wache hielt, sondern weil sie abends so schlecht einschlafen konnte -, schimpfte sie nicht, sondern meinte nur, sie sollten aufpassen, dass sie sich nicht verkühlten. Dabei hatte das Wasser Badewannentemperatur, und in den Zelten war es so heiß wie in einem Backofen. Die meisten Mädchen schliefen auf ihren Luftmatratzen im Freien und blinzelten den Sternen zu, wenn sie während der Nacht mal aufwachten. Mamsell ließ sich auch nicht, wie allgemein erwartet, von vorn und hinten bedienen. Im Gegenteil. Sie band sich Inges Schürze um und half beim Gemüseschnippeln, wobei sie sich allerdings gleich am ersten Tag in den Finger schnitt. Sie beteiligte sich sogar am Abwasch, was ihr die Schülerinnen hoch anrechneten.
    Als Jenni ihr sagte, wie toll sie das fänden, schließlich hätte sie ja Urlaub, zuckte sie die Achseln und lachte mit all ihren Pferdezähnen.
    „Ach, weißt du, ich bin ja keine Hausfrau. In Lindenhof brauche ich keinen Finger zu rühren. Ich brühe mir höchstens am Abend eine Kanne Tee auf, wenn ich eure schrecklichen unregelmäßigen Verben korrigiere. Da macht mir das Herumwursteln hier richtig Spaß.“
    Sie sagte tatsächlich „herumwursteln“! Wenn Mamsell wollte, sprach sie perfekt deutsch.
    Natürlich schimpfte sie mindestens zehnmal am Tag auf „diese unmöglichen Mädchen“ und nannte sie „mes enfants terribles“, aber jeder sah, dass sie kein Wort ernst meinte.
    „Mamsell ist tatsächlich ein Wunder“, stellte Bobby einmal fest. „Sie blüht auf wie ein Sonnenröschen.“
    Die anderen kicherten.
    „Mamsell als Sonnenröschen!“ Jenni konnte sich kaum beruhigen. „Das paßt wie die Schnecke in den Salat. Wo hast du das Sonnenröschen her? Und wie sieht so ein Ding eigentlich aus?“

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