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mir.«
Das Wobb legte sich wieder hin und keuchte. Es streckte ein Bein aus und rollte den Schwanz darum.
»Es ist sehr warm«, sagte das Wobb. »Man merkt, daß wir uns in der Nähe der Düsen befinden. Atomkraft. Sie haben sehr viele wunderbare Dinge mit Ihrer Technik geschaffen. Aber offensichtlich ist Ihre wissenschaftliche Hierarchie so angelegt, daß Moral, Ethik…«
Franco wandte sich an die Männer, die sich hinter ihm geschart hatten und mit geweiteten Augen stumm dastanden.
»Ich werde es tun. Sie können zusehen.«
French nickte. »Versuchen Sie das Gehirn zu treffen. Es ist nicht besonders zum Verzehr geeignet. Verletzten Sie nicht die Brust. Wenn das Knochengerüst zerschmettert wird, müssen wir später die Knochen aus dem Fleisch herauspicken.«
»Hören Sie«, begann Peterson und befeuchtete seine Lippen. »Hat es irgend etwas getan? Was für einen Schaden hat es angerichtet? Ich frage Sie. Und außerdem gehört es noch immer mir. Sie haben nicht das Recht, es zu erschießen. Es gehört Ihnen nicht.«
Franco hob seine Waffe.
»Ich gehe hinaus«, verkündete Jones mit bleichem Gesicht. »Ich will nicht dabei zuschauen.«
»Ich ebenfalls nicht«, schloß sich French an. Die Männer stolperten flüsternd hinaus. Peterson stand unschlüssig an der Tür.
»Es sprach mit mir über Mythen«, erklärte er. »Es wird niemand etwas zuleide tun.«
Er ging hinaus.
Franco näherte sich dem Wobb. Das Wobb blickte langsam auf. Es schluckte.
»Eine ausgesprochene Torheit«, sagte es. »Ich bin enttäuscht über das, was Sie tun wollen. Es gibt da ein Gleichnis, das Ihr Erlöser erzählt…«
Es brach ab und starrte die Waffe an.
»Können Sie mir nicht in die Augen sehen, wenn Sie es tun?« erkundigte sich das Wobb. »Können Sie das?«
Der Kapitän blinzelte. »Ich kann dir in die Augen sehen«, erwiderte er. »Zu Hause auf unserer Farm besaßen wir auch Schweine, dreckige wilde Schweine. Ich werde es tun.«
Während er das Wobb ansah, in die leuchtenden, feuchten Augen blickte, betätigte er den Abzug.
Es schmeckte köstlich.
Sie saßen düster am Tisch, und einige vermochten nur mit Überwindung zu essen. Der einzige, der vergnügt zu sein schien, war Kapitän Franco.
»Möchte jemand noch etwas?« fragte er und schaute in die Runde. »Noch etwas? Und vielleicht noch ein wenig Wein…?«
»Ich nicht«, wehrte French ab. »Ich glaube, ich werde zurück in den Kartenraum gehen.«
»Ich komme mit.« Jones stand auf und schob seinen Stuhl zurück. »Wir sehen uns später.«
Der Kapitän blickte ihnen nach. Einige andere Männer verabschiedeten sich ebenfalls.
»Was die Männer nur haben«, wunderte sich der Kapitän. Er wandte sich an Peterson. Peterson saß da und starrte auf seinen Teller, auf die Kartoffeln, die grünen Erbsen und die dicke Scheibe saftigen, heißen Fleisches.
Er öffnete den Mund. Kein Laut ertönte.
Der Kapitän legte Peterson eine Hand auf die Schulter.
»Es ist jetzt nur noch organische Materie«, versicherte er. »Die Lebensessenz ist fort.« Er aß weiter und wischte das Bratenfett mit einem Stück Brot auf. »Ich für meinen Teil liebe das Essen. Es ist eines der größten Dinge, an dem sich ein lebendes Geschöpf erfreuen kann. Essen, schlafen, meditieren, diskutieren.«
Peterson nickte. Zwei weitere Männer erhoben sich und gingen hinaus. Der Kapitän trank einige Schlucke Wasser und seufzte.
»Nun«, fuhr er fort, »ich muß sagen, das war tatsachlich eine köstliche Mahlzeit. Alle Berichte, die ich gehört habe, treffen tatsächlich zu – was den Geschmack von Wobbfleisch anbelangt. Sehr lecker. Aber in der Vergangenheit war es mir verwehrt, mich daran zu erfreuen.«
Er tupfte sich die Lippen mit einer Serviette ab und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Peterson blickte bedrückt auf den Tisch.
Der Kapitän beobachtete ihn gespannt. Er beugte sich nach vorn.
»Kommen Sie, kommen Sie«, forderte er ihn auf. »Fassen Sie wieder Mut! Diskutieren wir doch weiter.«
Er lächelte.
»Wie ich vorhin schon sagte, als wir unterbrochen wurden, ist die Rolle von Odysseus in den Mythen…«
Peterson fuhr hoch und starrte ihn fassungslos an.
»Um fortzufahren«, lächelte der Kapitän, »Odysseus, wie ich ihn verstehe…«
Ruug
»Ruug!« sagte der Hund. Er stützte sich mit seinen Pfoten auf den Gartenzaun und blickte sich um.
Der Ruug näherte sich dem Garten.
Es war früher Morgen und die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen. Die Luft war kalt und grau,
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